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Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition)

Titel: Little Lies - Vollkommen vertraut: Roman (Little-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abbi Glines
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Sawyer«, sagte Beau. »Nicht in diesem Ton! Und übrigens: So wahnsinnig besonders bist du gar nicht. Wollte ich nur mal gesagt haben!«
    Ich pfiff auf Beaus Warnung. Ich musste Lana finden, kapierte er das nicht?! Mit der geballten Faust schlug ich gegen den aus Backstein gefertigten Kamin. Der Schmerz, der sich in meiner Hand ausbreitete, war trotzdem nichts gegen den, der gerade in meiner Brust tobte.
    »Sawyer, hör sofort auf! Du blutest! Beau, jetzt tu doch was …« Ashtons besorgte Stimme drang wie aus weiter Ferne in mein Ohr.
    » WO IST SIE ?!«, brüllte ich wieder und hämmerte mit der Faust auf die Wand ein, während ich die Tränen, die mir die Sicht nahmen, immer noch aufzuhalten versuchte. Ich musste sie finden, sie brauchte mich doch … Oh Gott, und wie sie das tat.
    Ich presste meine Handflächen gegen die Backsteinwand, senkte den Kopf und ließ meinen Tränen endlich freien Lauf. Ich hatte sie verloren. Das durfte doch nicht wahr sein … Sie war so am Ende gewesen, und ich hatte keine Ahnung gehabt. Ich hatte gute Lust, ihren Arsch von einem Vater zu finden und so lange auf ihn einzudreschen, bis der Schmerz, den dieser Brief in mir ausgelöst hatte, endlich verging. Wie konnten diese Monster sie nur übersehen? Hey, wie konnte irgendwer sie übersehen?! Dafür musste man doch vollkommen blind sein …
    »Sawyer. Wir werden sie finden«, sagte Ash mit einem kleinen erstickten Schluchzer. »Beau, er weint! Oh Mann, das halte ich nicht aus … Jetzt mach doch was!«
    »Lass uns einen Moment allein, Liebes«, sagte Beau zu ihr. Er flüsterte Ashton etwas zu und küsste sie, ehe sie im Flur verschwand. Dann wandte er sich mir zu.
    »Mann, komm endlich runter! Du drehst vollkommen durch, das hat doch überhaupt keinen Sinn! Noch dazu bringst du damit auch Ash zum Weinen.«
    Das war ja wohl das Letzte! Von Beau ließ ich mir gar nichts sagen. Schließlich hatte ich Lana nur verloren, weil ich versucht hatte, ihm zu helfen …
    Ich stieß mich von der Wand ab und wischte mir die Spuren meines Nervenzusammenbruchs aus dem Gesicht.
    »Schau mal, Bruder, eines habe ich verstanden: Du liebst sie. Dieses Gefühl kenne ich verdammt gut. Aber deswegen rumzuheulen bringt sie auch nicht zurück. Wir müssen sie finden, und dafür müssen wir uns zusammenreißen. Was meinst du, kannst du dich so weit beruhigen, dass wir einen Plan schmieden können?«
    Ich fuhr zusammen und ließ meine Hände sinken. Was hatte er da eben gesagt?
    Ich drehte mich um und starrte ihn an. »Hast du gerade gesagt, dass ich sie liebe?«
    Beau verdrehte die Augen und lehnte sich mit verschränkten Armen in den Türrahmen.
    »Ehrlich, Saw? Da überlegst du noch?« Er schüttelte den Kopf, als wäre ich der größte Idiot auf Erden.
    »Darf ich dich was fragen? Als du Ash verloren hast, hast du da so richtig Rotz und Wasser geheult? Ich meine, okay, wir haben uns ordentlich gekloppt und ohne Ende herumgebrüllt. Aber hast du geweint ?«
    »Nein.«
    Beau nickte. »Und wolltest du? Oder warst du einfach nur stinkewütend?«
    Ich dachte an die Wochen nach der Trennung zurück und konnte mich nicht daran erinnern, jemals mit den Tränen gekämpft zu haben. Nicht ein einziges Mal.
    »Ich war unfassbar sauer, aber sonst …«
    »Hab ich mir gedacht. Denn obwohl du Ash geliebt hast, war sie eben nicht die Frau deines Lebens. Zum Heulen bringt dich nur die Frau, in die du dich hoffnungslos verliebt hast.«

I ch werde dir nicht sagen, wo ich bin, Mom. Vergiss es!«, wiederholte ich zum dutzendsten Mal.
    »Lana Grace McDaniel! Du bist erst achtzehn! Es ist gefährlich für dich, allein zu reisen … Ich bin immer noch deine Mutter und habe ein Recht darauf, zu wissen, wo du bist. Komm heim, wo auch immer du dich jetzt befindest … Ashton hat schon drei Mal angerufen, und dieser Sawyer –«
    »Nein. Ich will das nicht hören, es ist mir total egal. Bitte, Mom, wenn du mit mir reden willst, dann komm mir nicht mit den beiden, okay?«
    »Aber sie –«
    »Ich lege sofort auf und stelle das Handy aus. Willst du das?«
    Ich hörte, wie meine Mom scharf die Luft einsog. In diesem Ton hatte ich noch nie mit ihr gesprochen, aber ich hatte sie so satt. Nie hörte sie mir zu. Stattdessen wollte sie mich permanent kontrollieren, aber damit war jetzt Schluss. Ich war erst achtzehn, aber ich fühlte mich so viel älter. Das war schon immer so gewesen.
    »Schön«, fauchte sie.
    »Gut, und wenn du sonst nichts mehr zu sagen hast: Ich muss jetzt sowieso los.

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