Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Sie wandte sich zur Küchentheke um, begann die Plastikfolie von den Brötchen zu entfernen und atmete tief durch.
»Wir lieben Sawyer beide«, sagte sie dann. »Keiner von uns will ihn verletzen. Aber … irgendwie ziehen wir uns magisch an. Wir haben eine Geschichte. Wir drei. In den letzten Jahren gab es nur noch mich und Sawyer. Dass es so kommt, wollte ich nicht … Es ist einfach passiert. Ich glaube, wir können alle wieder Freunde sein. Das fände ich sehr schön. Lass uns doch einfach genießen, dass wir befreundet sind, während er weg ist. Ich verspreche, die Finger von dir zu lassen, wenn du mir dasselbe schwörst.«
Sie spähte über ihre Schulter hinweg zu mir, während sie die Brötchen auf zwei Teller verteilte, die sie im Abtropfgestell entdeckt hatte. Es wäre nicht unbedingt der cleverste Schachzug, ihr zu sagen, dass ich alles tun würde, was sie wollte. Ich nickte und ging dann Gläser und Orangensaft holen, damit wir zusammen frühstücken konnten. So wie früher.
Nach dem Frühstück überredete ich Ash dazu, mit mir den Pick-up zu waschen. Ich wollte sie unbedingt nach draußen lotsen, wo ich nicht in Versuchung kommen konnte, sie in mein Zimmer zu zerren.
»Hör auf, Beau!« Ashton rannte kreischend um den Pick-up, um dem Wasserstrahl zu entkommen, den ich auf sie richtete.
»Aber deine Arme sind voller Schaum. Ich versuche doch bloß, den abzuwaschen!«, antwortete ich. Wenn sie lachte, zog sich irgendetwas in mir zusammen. Ich zwang mich, nicht darüber nachzudenken.
»Na klar versuchst du das … Indem du mich klatschnass spritzt! Da habe ich lieber Schaum auf den Armen, vielen Dank.«
»Ach, komm schon, Ash. Ich wollte nur helfen. Ich höre jetzt auf damit, versprochen. Außerdem trägst du ja gar kein weißes T-Shirt. Da bringt es mir ja eh nichts, dich nass zu spritzen.«
Sie lief vorsichtig vorn um den Pick-up herum. Offensichtlich traute sie mir nicht. Ich ließ den Schlauch fallen und hielt beide Hände nach oben. »Siehst du? Ich halte mein Versprechen«, versicherte ich ihr.
Sie neigte ihren Kopf zur Seite und biss sich auf die Unterlippe. »Hmm, okay.«
Ich beobachtete, wie sie sich an den Eimer mit dem Seifenwasser heranpirschte und den Putzschwamm herausfischte. Ehe ich reagieren konnte, richtete sie sich wieder auf und schleuderte mir jauchzend den riesigen, seifigen Schwamm ins Gesicht. Dann wirbelte sie herum und floh auf die andere Seite des Autos.
»Du hast es nicht anders gewollt!«, rief ich und jagte ihr hinterher.
»Es tut mir leid!«, schrie sie lachend.
»Zu spät für Entschuldigungen, Süße. Dir werde ich’s zeigen!«
»Ich mach nichts mehr, Beau, Ehrenwort! Bitte nicht werfen!« Sie duckte sich hinter das Heck.
»Ach nein, wie reizend, was geht denn hier ab?«, ertönte plötzlich Nicoles Stimme. Herrje, was machte die denn hier?
Ich blieb abrupt stehen, warf den Schwamm in den Eimer zurück und drehte mich dann zu Nicole um, die an dem knallroten Camaro ihrer Mutter lehnte.
Sie blickte Ash finster an. Die stand neben der Ladefläche meines Pick-ups und musterte Nicole nervös. Nebeneinander wirkten die beiden wirklich wie Tag und Nacht: Während Nicole sich bestens in die Kulisse des heruntergekommenen Trailerparks einfügte, wirkte Ashton total fehl am Platze. Der alte Macklery trat mit einem Bier in der Hand aus seiner Eingangstür, brüllte seine Frau über die Schulter hinweg an und knallte dann die Tür zu. Alles um mich herum verblasste, wenn ich mit Ashton zusammen war. Kein Wunder, dass ich von Nicoles Ankunft nichts mitgekriegt hatte. Ich wandte mich wieder Nicole zu und warf ihr einen warnenden Blick zu.
»Ich habe dich gar nicht herfahren hören.«
Sie hob ihre Augenbrauen und richtete ihren wütenden Blick nun auf mich. Mir wurde klar, weshalb sie vorbeigekommen war. Ihr hautenger Minirock und ihr Trägertop, das ihre Brüste kaum bedeckte, deuteten darauf hin, dass sie Lust auf Action hatte.
»Du hattest viel zu viel Spaß, um noch für irgendwas anderes Augen zu haben als für sie.«
So ein Mist! Das war gar nicht gut. Ashton war die einzige Person, von der Nicole sich bedroht fühlte. Und das, obwohl Ashton immer nett zu ihr gewesen war. Nicole hasste sie inbrünstig. Und nun hatte sie Ashton dabei erwischt, wie sie in einem klitschnassen knappen Sommerkleidchen mit mir den Pick-up wusch. Unverfänglich wirkte das nicht gerade. Noch dazu sah Ashton so nass und schaumig höllisch sexy aus. Ich wusste, dass Nicole das auch
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