Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
mich im Bett auf und lächelte wie eine Irre.
»Ich bin in einer halben Stunde da. Hast du schon gefrühstückt?«
»Nein, noch nicht.«
»Dann bringe ich was mit«, erwiderte ich.
»Klingt gut.«
»Okay! Bye.«
Er zögerte einen Moment und sagte dann: »Bis später …«
Mein Herz klopfte wie ein Presslufthammer, während ich aufsprang, in die Küche lief und uns ein paar Brote machte, ehe ich unter die Dusche sprang.
G erade griff ich zum mindestens zehnten Mal nach meinem Handy, um Ashton anzurufen und das Ganze abzublasen, als ich draußen die Räder ihres Jetta im Kies knirschen hörte.
Super.
Ich hatte genauso lang mit meinen guten Absichten gekämpft, wie sie gebraucht hatte, um herzukommen. Das war gar nicht gut. Ich hatte ja eigentlich wenig Skrupel, Leute zu verletzen, aber Sawyer? Das kam nicht infrage.
Ashton stieg mit einem Teller mit Brötchen aus ihrem Auto. Wieder trug sie ein kurzes Kleid, und als sie auf mich zukam, sah ich, wie ihre Hüften unter dem zarten Stoff hin- und herschwangen. Auf ihrem Gesicht erschien ein kleines, schüchternes Lächeln. Plötzlich beschloss ich, darauf zu pfeifen, dass ich mich wie ein Mistkerl verhielt. Sawyer war nicht hier, und ich hatte mich offenbar nicht im Griff.
Tja – mein Cousin hätte seinen Arsch mal besser nicht von hier wegbewegt.
»Ich habe uns belegte Brote gemacht«, sagte sie, als sie bei mir war.
»Mhm, ich sterbe vor Hunger«, antwortete ich und hielt ihr die Tür auf. Ein leichter Wind zerzauste ihr Haar. Warum musste sie nur so verdammt gut riechen? Ich schloss die Tür, drehte mich zu ihr um und atmete ihren Duft ein. Nachdem ich mich gestern Abend von ihr verabschiedet hatte, war ich direkt zu Nicole gegangen. Ich hatte mir ins Gedächtnis rufen müssen, wer ich war. Nicole war zwar sehr willig gewesen, ich aber hatte immerzu daran denken müssen, was für ein schönes Gefühl es gewesen war, als Ashton sich an mich geschmiegt hatte.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du anrufst«, sagte Ashton leise und blickte dabei auf die Platte mit den Broten.
Ich war schwach geworden, nachdem ich heute Morgen aus einem unglaublich guten Traum erwacht war, in dem sie die Hauptrolle gespielt hatte. Ich wollte nur noch so schnell wie möglich zu ihr.
»Ich fand es schrecklich, wie wir gestern Abend auseinandergegangen sind.«
Sie errötete. »Boah, es tut mir wirklich leid, dass ich mich so danebenbenommen habe.«
Verflucht noch mal, ich würde ihr nicht widerstehen können. Ich verbannte Sawyer in den tiefsten und dunkelsten Winkel meines Gewissens, ging zu ihr, nahm ihr die Platte ab und stellte sie auf der Küchentheke.
»Wie ich gestern schon gesagt habe: Den ersten Schritt habe ich gemacht. Wenn, dann sollte ich mich also entschuldigen.«
Sie stieß ein kleines Lachen aus und starrte auf ihre Füße. »Nein, ich erinnere mich genau, dass es mein Bein war, das auf deinen Schoß gewandert ist … Und es meine Hand war, die unter dein T-Shirt gekrochen ist. Du dagegen warst schon längst wieder auf Abstand. Danke, dass du mich von aller Schuld reinwaschen willst, aber: keine Chance.«
Ich schlang die Arme um sie und zog sie an mich. In diesem Augenblick war es mir piepegal, wem sie gehörte. Ich wollte sie, und gegen dieses Verlangen kam ich einfach nicht an.
»Sieh mich an«, flüsterte ich, ließ meinen Finger unter ihr Kinn gleiten und drückte ihr Gesicht nach oben, damit ich ihr in die Augen sehen konnte.
»Der einzige Grund, weswegen ich dich gestern nicht gepackt und auf meinen Schoß gezogen habe, ist der: Ich will zum ersten Mal in meinem Leben etwas, das zu dem Menschen gehört, der mir am meisten bedeutet. Ich habe dich am Arm gestreichelt, weil ich meine Finger einfach nicht von dir lassen konnte. Ich dachte, mit so einer harmlosen Berührung käme ich klar. Aber du hast ganz anders reagiert, als ich es erwartet hatte.« Ich verstummte und schloss meine Augen. Sie anzusehen, während ich darüber sprach, wie sie auf meine Berührungen reagiert hatte, war schwierig. Ihre großen, unschuldigen grünen Augen sogen jedes Wort aus meinem Mund auf. Gott, sie war perfekt.
»Und meine guten Vorsätze sind ziemlich schnell verpufft. Hättest du auch nur ein paar Sekunden länger so weitergemacht, hätte ich die Kontrolle verloren. Das Ganze hing an einem seidenen Faden. An einem sehr dünnen seidenen Faden.«
Sie befreite sich aus meiner Umarmung und schenkte mir ein kleines Grinsen.
»Okay. Danke, dass du das gesagt hast.«
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