Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
würde. Schließlich hörte ich auf, ihr Löcher in den Rücken zu starren, und sah zu Beaus Pick-up hinüber. Seit der Szene mit ihm und Nicole bei seinem Wohnwagen hatte ich nichts mehr von ihm gehört. Eigentlich hatte ich ja gedacht, er würde mir eine SMS schicken oder anrufen, aber nach vierundzwanzig Stunden war mir klar, dass er sich nicht mehr melden würde. Nicole war über meinen Besuch schließlich nicht gerade erfreut gewesen. Ich hätte mit dieser Reaktion rechnen sollen.
»Los, Ashton, komm schon.« Leann öffnete meine Autotür und lächelte mich an. Ihr kurzes lockiges Haar wippte, als sie aufs Feld deutete.
»Es gibt ein Leben ohne Sawyer Vincent. Ich schwör’s dir«, stichelte sie und rückte ihre schwarz gerahmte Brille zurecht, die ihr die Nase hinuntergerutscht war. Nur an Leann konnte eine Brille cool aussehen.
»Ich weiß.« Sie hatte ja keine Ahnung, wie recht sie hatte. »Aber was soll ich hier denn ohne Sawyer? Gleich kommt Noah, und ich darf dann das fünfte Rad am Wagen spielen.«
»Quatsch. Wir teilen uns Noah einfach.« Sie grinste mich an und zog mich hinter sich her zu den anderen.
Das Lagerfeuer loderte schon, und die Musik dröhnte. Der Geruch von Pecannussholz erfüllte die Luft. Verschiedene Gruppen lungerten auf der erleuchteten Lichtung herum, während sich einige Pärchen bereits in die schattige Abgeschiedenheit der Bäume verdrückt hatten. Ich lief neben Leann her und lauschte ihrem Geplapper über den neuen Pick-up, den Noah sich gekauft hatte. Ich bemühte mich dabei so sehr, alles und jeden um mich herum zu ignorieren, dass ich ganz überrascht war, als Leann sich auf einen gefällten Baumstamm setzte und mich neben sich zog.
»Seht mal, wen ich da aus der Versenkung geholt habe!«, verkündete sie der Runde.
»Ashton Gray. Sie lebt!«, rief Ryan Mason von der anderen Seite des Feuers und versuchte, betont lässig zu uns rüberzuschlendern. Sein Alkoholpegel sorgte allerdings dafür, dass es eher wie ein unbeholfener Tanz aussah.
»Das hübsche Gesicht hab ich hier vermisst«, sagte Ryan neckend und bedeutete Leann, ihm zwischen ihr und mir Platz zu machen. »Ich sehe schon, wie das läuft. Du kommst nur her, wenn Sawyer da ist. Für mich hast du wohl gar nichts übrig.«
Er lehnte sich an mich und betrachtete mich anzüglich. Das war Ryans typische Reaktion auf einige Biere zu viel: Er flirtete mit allem, was nicht bei drei auf den Bäumen war.
»Das hier ist nun mal ein Ort für Pärchen. Und meine bessere Hälfte ist nicht da, wie du weißt.« Ich zwang mich weiterzulächeln. Er legte seinen Arm um meine Taille und zog mich an sich.
»Das kann ich für dich regeln, Süße. Ich lasse meine Alte sofort stehen, wenn du mir versprichst, mit mir in diesen Wald zu gehen.«
Ich sah hinüber zu Leann und hoffte auf ihre Unterstützung. Doch die sah mich nur mit panischem Gesichtsausdruck an und ließ den Blick dann über die Menge schweifen. Sie wollte Noah finden, damit er uns zu Hilfe kam.
»Ähm, schon okay, Ryan«, sagte ich und wollte aufstehen. Doch ich war nicht schnell genug, und seine Hände lagen immer noch auf meiner Taille. Ehe ich mich davonmachen konnte, hatte er mich schon auf seinen Schoß gezogen. Mein Herz raste, und ich kämpfte gegen den Drang an zu schreien.
»Lass sie in Ruhe, Ryan!«, fauchte Leann. »Wenn Sawyer das mitbekommt, bringt er dich um.«
Ryan beachtete sie gar nicht. Er grinste nur und fuhr mit seiner Hand über mein Bein. Ich schlug sie weg und machte einen weiteren Versuch, mich aus seinem Klammergriff zu befreien.
»Sawyer ist nicht hier«, sagte er und hielt mich fest.
»Mensch, Ryan, lass sie gehen«, rief Kyle Jacobson und lief zu uns. Zum Glück hatte Ryans laute Stimme seine Aufmerksamkeit erregt. Er streckte mir seine Hand entgegen und zog mich hoch.
Ryan lachte. »Hab doch nur ein bisschen Spaß gemacht … Sie ist der einzige steile Zahn in der ganzen Stadt, den ich noch nicht hatte. Und Sawyer beansprucht sie ganz für sich allein, das ist doch nicht fair!«
Kyle drückte meine Hand. »Die einzigen Zähne, um die du dir Gedanken machen solltest, sind deine, Ryan. Wenn Sawyer das erfährt, prügelt er dir die Seele aus dem Leib.«
Ryan stand auf und taumelte. Ein Beweis mehr dafür, wie betrunken er war.
»Ach, ich … wir haben uns nur ein bisschen amüsiert. Ist doch nix passiert. Sitzt alles noch am rechten Fleck bei unserer süßen unberührbaren Schönheit. Na, jetzt hau schon ab, kleine
Weitere Kostenlose Bücher