Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
mich davon abzuhalten?«
Beau nahm seine Hand von meinem Oberschenkel und legte sie wieder auf den Steuerknüppel. Ich betrachtete seine große, gebräunte Pranke und dachte mir, es war nicht fair, dass eine Person so viele perfekte Körperteile auf einmal abbekommen hatte. Er umklammerte den Schaltknüppel so fest, dass seine Fingerknöchel ganz weiß wurden. Ich wollte nach der Hand greifen und ihn beruhigen, ihm die Anspannung nehmen, aber um dieses Gespräch kamen wir einfach nicht herum. Doch er schwieg beharrlich und machte auch keine Anstalten mehr, mich zu berühren. Mein Magen verknotete sich; ich hatte Angst, er würde jetzt einfach dichtmachen. Ich hatte ihn daran erinnert, dass wir etwas Verwerfliches taten, und damit kam er vielleicht einfach nicht klar. Er liebte Sawyer, und ich hätte nie für möglich gehalten, dass er ihm so etwas antun würde. Und ich? Ich war kein Stück besser. Ich sollte Sawyer ebenfalls lieben und tat es ja auch, aber eben nicht auf die richtige Weise.
Die Stille dehnte sich immer weiter aus, und ich stellte mich darauf ein, dass Beau den Pick-up wenden und mich zurück zum Park bringen würde. Doch er fuhr weiter in Richtung Bucht. Als ich nach ein paar Minuten sicher war, dass er nicht zurückfahren würde, entspannte ich mich wieder.
Beau bog in eine von verwildertem Gras und Unkraut gesäumte Schotterstraße ein, und schließlich erreichten wir ein unbebautes Grundstück, an dessen Ende ein Steg lag. Beau wendete den Pick-up, sodass die hintere Stoßstange zum Wasser zeigte.
»Wo sind wir?«, fragte ich.
»Auf dem Grundstück eines Freundes. Sobald er mit dem College fertig ist, will er sich hier ein Haus bauen«, antwortete er und griff nach der Tür.
Als ich hinüberrutschte, um auf der anderen Seite auszusteigen, legte er seine Hand auf mein Bein. Ich erzitterte und sah ihn an.
»Warte hier. Ich richte hinten alles her und trage dich dann. Das Gras ist hoch, es könnte Schlangen geben.«
Ich nickte und beobachtete, wie er aus dem Auto sprang. Die Sache mit den Schlangen beunruhigte mich ein bisschen, doch die Vorstellung, dass er mich gleich tragen würde, beflügelte meine Phantasie derart, dass ich an nichts anderes mehr denken konnte.
Nach kurzer Zeit war Beau zurück und streckte die Arme nach mir aus. Ich rutschte zu ihm, bis er mich unter den Beinen packen und tragen konnte. Plötzlich hatte ich Angst, ich könnte zu schwer sein. Eigentlich hätte ich mir deswegen keinen Kopf machen müssen, aber mich trugen eben nicht ständig irgendwelche Typen durch die Gegend. Zum Glück schien das aber kein Problem zu sein, denn er verfrachtete mich mit spielerischer Leichtigkeit um den Pick-up herum und hob mich dann auf die Ladefläche.
Dort hatte er ein paar Decken und Kissen ausgebreitet. In der hinteren Ecke stand eine Kühlbox. Ich krabbelte in die Mitte und ließ mich nieder. Beau stand an der Heckklappe und beobachtete mich. Seine Augen lagen im Schatten des Mondlichts, sodass ich nicht hätte nicht sagen können, woran er dachte.
»Kommst du?«, fragte ich und fürchtete mich schon fast vor seiner Antwort.
»Yep. War nur gerade ein bisschen von diesem Anblick abgelenkt«, gab er zurück.
Ein erwartungsvoller Schauer durchrieselte mich, als er sich auf die Ladefläche schwang. Dann kniete er sich vor mich hin, ergriff meinen rechten Fuß und setzte ihn auf seinem jeansumhüllten Oberschenkel ab. Fasziniert beobachtete ich ihn, wie er mir langsam die Sandale auszog und sie neben der Kühlbox abstellte. Dann nahm er sich mit derselben Sorgfalt meinen anderen Fuß vor. Als ich barfuß war, hob er den Blick und sah mich an.
Ein kleines Lächeln glitt über seine Lippen. »Ich mag deine pinken Zehennägel«, sagte er und sah wieder auf meine Füße. Mein dummes Herz klopfte wild in meiner Brust, und ich lachte nervös auf.
»Das ist Zuckerwattenrosa. Die Farbe heißt so, meine ich.« Ich brachte nicht einmal mehr gerade Sätze zustande.
»Ich mag Zuckerwattenrosa. Vielleicht sind ja deine Zehen selbst noch süßer …«
Er drückte mit seiner warmen Hand kurz meinen Fuß und setzte sich neben mich. Keiner von uns sprach, als wir hinaus auf die unbewegte Wasseroberfläche sahen. Noch nie in meinem Leben war ich so nervös gewesen.
Schließlich rutschte Beau weg und legte sich auf die Kissen hinter uns. Ich drehte mich zu ihm um. Wollte er, dass ich mich neben ihn legte? Er hatte sich einen Arm unter den Kopf geklemmt und den anderen neben sich ausgestreckt
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