Little Secrets - Vollkommen verliebt: Roman (Little-Reihe) (German Edition)
Essen vorbeibringen und so was. Danach brauche ich dich bestimmt, um mich aufzuheitern. Und mir zu helfen, das alles zu vergessen.« Falls nötig, würde ich dafür sogar aus meinem Fenster klettern.
Er drückte mich an sich und gab mir einen Kuss. Wie schon zuvor schien die Welt um mich herum zu versinken. Ich umklammerte seine Schultern und hatte Angst, dass ich zusammenbrechen würde, wenn er mich losließe. Schließlich ließ er von meinem Mund ab und wanderte mit den Lippen zu meinem Ohr. Ich zitterte und schmiegte mich fester an ihn.
»Schick mir eine SMS , wenn’s so weit ist. Wir treffen uns im Park hinter eurem Haus«, flüsterte er und löste sich von mir.
Noch ganz benommen stützte ich mich an der Tür ab, nickte ihm dann zu und stieg ins Auto.
Beau beobachtete mich, als ich mit dem Wagen zurückstieß und wendete. Ich wollte auf keinen Fall, dass er irgendetwas bereute. Vielleicht machten wir einen Fehler, aber darüber wollte ich lieber gar nicht nachdenken. Dafür fühlte es sich viel zu gut an.
Mein Telefon läutete, und ich griff danach, ohne zu gucken, wer es war.
»Hallo?«
»Hör auf, zu mir zurückzuschauen, und achte auf die Straße«, drang Beaus tiefe, sanfte Stimme aus dem Telefon. Lächelnd bemerkte ich, dass er sich das Handy ans Ohr hielt. Er war jetzt schon fast zu weit weg, um ihn noch klar zu erkennen. »Na, dann hör auf, mit freiem Oberkörper und derart sexy in der Gegend herumzustehen und die Leute abzulenken«, antwortete ich.
Beau seufzte. »Was machen wir da nur, Ash?«
Ich wusste nicht genau, wie ich das beantworten sollte. Und hatte auch überhaupt keine Lust dazu.
»Lass es uns einfach genießen«, bat ich.
»Dein Wunsch sei mir Befehl. So wie immer schon«, war seine Antwort.
»Wohin bist du gestern Abend eigentlich abgehauen?«, flüsterte Leann, als sie sich neben mir auf die Stufe plumpsen ließ.
Sobald Grandmas Haus voller Leute war, hatte ich mich auf die Verandatreppe verzogen. Sie schnürten mir die Luft ab. Dass Leann mit ihrer Mutter hergekommen war, fand ich sehr nett, aber ich war nicht in der Stimmung, mich zu unterhalten. Ich musterte Leann unauffällig, um herauszukriegen, ob sie irgendetwas davon ahnte, dass Beau mich mit zum Billardspielen genommen hatte. Ich hatte ihr nur eine SMS geschickt, in der stand, dass Beau mich wegen meiner Kopfschmerzen nach Hause fahren würde. Dabei hatte ich es belassen.
»Beau hat angeboten, mich heimzubringen, und da habe ich nicht Nein gesagt. Ich hatte nach der Sache mit Ryan wirklich keine Lust mehr, weiter bei dem Lagerfeuer abzuhängen.«
Sie rutschte näher zu mir und stupste mich mit der Schulter an. »Du meine Güte, du hättest sehen sollen, wie Beau Ryan zugerichtet hat! Der hat ihn echt grün und blau geschlagen. War ziemlich scharf.«
Ich verdrehte die Augen, um zu verbergen, dass es mir insgeheim einen ziemlichen Kick gab, dass Beau für mich die Fäuste geschwungen hatte.
»Roll nicht so mit den Augen. Du hast keine Ahnung, wie heiß es aussah, als er Ryan verdroschen hat. Und die ganze Zeit hat er ihm gedroht, er würde ihn umbringen, wenn er auch nur noch mal in deine Richtung schaut.«
Gerade wollte ich etwas erwidern, als mich eine Wolke starken Altweiberparfüms umhüllte.
»Ashton, Liebes, es tut mir so leid«, sagte Mrs. Murphy, eine der Damen aus der Kirche. Meine Grandma hatte über sie immer gesagt, sie solle mehr Make-up tragen, um ihre Tränensäcke zu verdecken, und dafür weniger Parfüm benutzen, weil sie damit die Luft verpestete. Mrs. Murphy blieb vor mir stehen und streckte ihre faltigen Arme nach mir aus.
Jeder wollte mich umarmen. Als ob mir das irgendwie geholfen hätte. Mrs. Murphys Angewohnheit, in billigem Parfüm zu baden, konnte bei näherem Kontakt regelrechte Kopfschmerzen hervorrufen. Ich tätschelte also unbeholfen ihre Hände und hoffte inständig, sie würde mich nicht packen und an sich ziehen. Ich sah, dass sie ein weißes benutztes Taschentuch umklammerte, und war nicht besonders wild darauf, damit in Berührung zu kommen.
»Danke, Mrs. Murphy«, antwortete ich.
Sie schniefte und tupfte sich die Augen mit dem Taschentuch ab. »Es ist einfach unfassbar. Ich meine, sie war am Montag noch bei dem Frauenhilfskreis. Es ist fürchterlich … einfach fürchterlich.«
Das musste ich mir nicht geben. Warum die Leute dachten, ich würde hören wollen, wie und wann sie Grandma zum letzten Mal getroffen hatten, war mir völlig schleierhaft. Ich versuchte
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