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Titel: Live Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Thriller
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ein Gerücht! Oder ein Zitat! Gebt uns etwas, was wir verbreiten können, worüber wir reden können, wenn die Kameras wieder an sind, wenn wir auf Sendung sind, gebt uns etwas, womit wir arbeiten können, die Öffentlichkeit will es wissen, wir wollen es wissen, die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, die Öffentlichkeit…
     
    … ging Peréz weit an seinem verkrüppelten Arsch vorbei. Er trank einen Schluck Orangensaft, stöhnte auf, als sich wieder vier neue Anrufe bei ihm auf der Leiste aufleuchteten und schaltete den ersten auf seinen Kopfhörer, seufzte und meldete sich mit:
     
    „13te Revier, Officer Peréz am Apparat.“
     
    Die Stimme am anderen Ende der Leitung war.
     
    Beschissene Handys , dachte Peréz.
     
    „Sie müssen etwas lauter sprechen, Mister. Ich kann Sie kaum verstehen.“
     
    Die die Stimme wurde lauter.
     
    „Ich möchte zum Einsatzleiter durchgestellt werden. Ich habe beim letzten Mal vergessen, nach seiner Durchwahl zu fragen.“
     
    Peréz schluckte.
     
    „Mit wem spreche ich?“ fragte er.
     
    „Sie können mich Huckleberry Finn nennen, Officer Peréz. Das war doch Ihr Name, richtig? Officer Peréz. Kennen Sie einen Polizisten namens Norman Kelsey? Ich glaube, er kam aus Ihrem Revier. Ich kannte ihn auch. Einige Sekunden lang zumindest.“
     
    „Huckleberry Finn?“ meinte Peréz. Vor seinem geistigen Auge sah er Norms Leiche, sah er Charlies Leiche. „Sie haben einen ziemlich perversen Humor… Mr. Finn. Und um auf Ihre Frage zu antworten: Ja, ich kannte Norm Kelsey. Er war mein Freund. Genauso wie Charlie Foster.“
     
    „Das tut mir leid. Stellen sich mich bitte zum Einsatzleiter durch, Peréz.“
     
    „Geben Sie mir einen Moment.“
     
    „Aber natürlich,“ sagte der Mann am anderen Ende der Leitung. „Ich stelle mir vor, daß sie momentan eine Menge zu tun haben. All diese Reporter, all die Kameras…“
     
    In der Lobby stand der Pressesprecher der Polizei New York auf, ging in die Mitte des Raums und räusperte sich. Die Kameras wurden angeschaltet, das Licht der Scheinwerfer erfüllten den alten Raum, warfen hart umrissene Schatten auf den Wänden, während sie das rosafarbene Gesicht des Pressesprechers ausleuchteten, der in der linken Hand seinen vorbereiteten und redigierten Zettel hielt.
     
    „Meine Damen und Herren von der Presse“, sagte er und Peréz hatte das Gefühl, als würde er das Rascheln von hunderten Notizblöcken hören, genauso wie das leise Kritzeln von Bleistiften, die sich schnell über Papier bewegten. „Darf ich um Ihre Aufmerksamkeit bitten?“
     
    Peréz wählte die Handy-Nummer des SWAT-Teams. Eine fremde Stimme meldete sich.
     
    „Kovacs hier.“
     
    „Lieutnant Peréz, 13tes Revier. Ich brauche den Einsatzleiter.“
     
    „Den haben Sie dran.“
     
    Peréz runzelte die Stirn.
     
    „Ich dachte, Captain Sawyer von SWAT würde den Einsatz leiten“, meinte er.
     
    „Nicht mehr. Sawyer hat nur das taktische Kommando. Die Gesamtleitung des Einsatzes liegt in meinen Händen. Was ist los, Peréz?“
     
    „Ich habe den Verrückten am Telefon, Lieutnant. Ja, genau, den aus dem Harper‘s. Er will mit Ihnen sprechen.“
     
    Ein zischender Laut am anderen Ende der Leitung, dann die ruhige, überlegte Stimme: „Stellen Sie ihn zu mir durch, Peréz.“
     
     
     
    02:32
     
    Bleib ruhig , dachte Joe Kovacs, als er das Telefon in der Hand hielt und wartete, daß aus dem Klicken in der Leitung eine menschliche Stimme wurde. In dem Supermarkt auf der anderen Straßenseite war alles dunkel. Kein einziges Licht drang von innen nach außen. Das war auch nicht mehr nötig. Die Scheinwerfer der Streifenwagen und die vom SWAT Team hatte ein knapp mehrere hundert Quadratmeter großes Stück aus der University Street herausgeschnitten und in grelles Licht getaucht, halbkreisförmig um die Fensterscheibe des Harper‘s angelegt.
     
    Irgendwo da drinnen war der Mistkerl.
     
     „Captain Sawyer“, sprach die Stimme am anderen Ende der Leitung, „ich hoffe, Sie haben mich nicht vergessen.“
     
    „Tut mir leid, Huck, aber Captain Sawyer ist nicht hier. Mein Name ist Kovacs. Lieutnant Joseph Kovacs. Ich habe die Verantwortung bei diesem Einsatz.“
     
    „Die Verantwortung.“
     
    „Ja.“
     
    Joe hörte ein leises, unterdrücktes Lachen.
     
    „Sie haben die Verantwortung, Lieutnant Kovacs. Das haben Sie doch gerade gesagt, richtig? Sie haben die Verantwortung.“
     
    „Das ist richtig“, antwortete Joe und versuchte,

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