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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Solchen Typen ist nicht zu trauen. Er könnte uns gefährlich werden.«

    »Oh, ich weiß nicht«, wandte Nikki ein. »So gefährlich kam er mir eigentlich nicht vor. Ich meine, er hat gelogen, aber …«
    »Die richtig Gefährlichen erscheinen immer harmlos. Außerdem ist er Anwalt, und es weiß doch jeder, dass Anwälten nicht zu trauen ist.«
    Nikki lächelte schwach. Das Taxi hatte vor einem kleinen Laden mit schmutzigen Fenstern gehalten, in denen verstaubte Skulpturen von Thai-Elefanten ausgestellt waren.
    »Hier ist es?«, fragte Nikki und betrachtete zweifelnd das Schaufenster, während Val das Taxi bezahlte. »Sieht ziemlich zwielichtig aus.«
    »Dachtest du, wir würden unsere Knarren im größten Waffenladen der Stadt besorgen?« Val schaute sich um, als ob sie auf jemanden warte.
    »Ehrlich gesagt, ja«, meinte Nikki und stieß vorsichtig die Tür auf. Als sie eintrat, bimmelten ein paar Glöckchen über dem Türrahmen. Drinnen standen Möbelstücke und weitere Skulpturen herum. Es wirkte alles ziemlich chaotisch, und über allem hing der moderige Geruch wenig genutzter Räume.
    »Kovit!«, rief Val, die hinter ihr in den Laden trat. Niemand antwortete.
    »Kovit!«, rief Val noch einmal, diesmal etwas ungeduldiger. »Scheiße«, fluchte sie, als noch immer niemand antwortete.
    Nikki wurde langsam nervös und spürte, wie sich ihr die Nackenhaare sträubten. »Stimmt etwas nicht?«, fragte sie.
    »Was? Nein. Okay, pass auf … du bleibst hier«, sagte Val und lief zu einem Durchgang mit Glasperlenvorhang hinter dem Ladentisch. Der Vorhang klimperte leise, was in der Stille laut klang.

    Nikki schlenderte zwischen den Holzskulpturen herum, vorbei an Buddhas, Boddhisatvas und barbusigen Prinzessinnen mit lieblichem Lächeln und schweren Lidern.
    Ihr Handy fing an zu klingeln - mit dem unverkennbaren Klingelton ihrer Mutter. Nikki kramte in ihrer Tasche, um den Krach so schnell wie möglich abzustellen, als ihr das Handy aus der Hand rutschte und zu Boden fiel. Sie bückte sich, um es aufzuheben, und plötzlich hörte sie einen leise ploppenden Laut und stand in einem Splitterregen, weil der Kopf eines Buddhas direkt vor ihr explodierte.
    Kreischend warf Nikki sich zu Boden und robbte unter einen Tisch, während über ihr weitere Skulpturen unter Beschuss genommen wurden. Sie hörte Schritte, ehe sie ihren Angreifer sah. Er war schwarz gekleidet und trug eine schwarze Pistole mit Schalldämpfer lässig in der Hand. Die Tischkante verstellte ihr den Blick auf sein Gesicht, aber sie sah ein rotes Emblem mit einem eingestickten R auf dem Ärmel seiner Jacke. Nikki versuchte ihren Atem zu beruhigen, der rasch und keuchend kam, und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Aber ihr einzig klarer Gedanke war, dass ihre Mutter, statt eine Nachricht zu hinterlassen, Wahlwiederholung gedrückt haben musste, denn das Handy klingelte schon wieder.
    Der Mann kam näher, und Nikki krabbelte hastig weiter. Sie kauerte sich hinter die lebensgroße Statue eines Elefantenjungen und riskierte durch seine stämmigen Beine hindurch einen Blick auf ihren Angreifer. Sie waren in der Tierabteilung gelandet - hinter dem Mann reckte eine lebensgroße Gazellenskulptur kampfeslustig ihre gewundenen Hörner, daneben hockte ein Affe und hielt sich die Augen zu. Bestimmt gab es irgendwo noch zwei weitere Affen, die sich Mund und Ohren zuhielten.

    Leises Klimpern war zu hören. Ihr Angreifer wandte sich jäh von ihr ab. Nikki erkannte das Geräusch - der Glasperlenvorhang. Val musste zurückgekommen sein. Sofort sprang Nikki auf. Sie würde nicht zulassen, dass ihre Partnerin erschossen wurde. Dem Mann entging ihre plötzliche Bewegung nicht. Mit gestreckter Waffe fuhr er wieder zu ihr herum, doch dann gab es einen ohrenbetäubenden Knall, und Arm und Schulter des Mannes schnellten nach oben, als reiße jemand mit einem Seil daran. Nikki konnte der Versuchung nicht widerstehen und verpasste ihm einen gezielten Tritt in den Unterleib. Er schrie auf, dann folgte eine kleine Rangelei, in der sie um seine Waffe kämpften. Schließlich konnte Nikki sie ihm entreißen und stieß sie mit dem Fuß weg. Der Mann taumelte, ruderte mit den Armen und stolperte rückwärts über den Affen und auf die spitzen Hörner der Gazelle.
    Entsetzt schaute Nikki zu, wie er ungläubig nach dem Horn tastete, das ihm aus der Brust ragte. Langsam wurde ihr bewusst, dass Val mit gezogener Waffe neben ihr stand.
    Mit entgeisterter Miene sah der Mann von dem Horn auf

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