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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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und starrte sie an. »Aber warum?«, fragte er. Dann hörte er auf zu atmen.
    Nikki stieß einen erstickten Laut aus. Tränen schossen ihr in die Augen. Val legte den Arm um sie und drückte sie kurz an sich.
    »Sie haben ihn umgebracht«, sagte eine Stimme hinter ihnen.
    »Kann vorkommen«, erwiderte Val, ließ Nikki los und drehte sich um.
    »Ja, aber muss es ausgerechnet hier vorkommen, Mrs Robinson?« Der Mann klang ziemlich verärgert.
    Nikki riss sich von dem grausigen Anblick los und drehte
sich um. Ein dünner Thai mit einem sehr runden Kopf war aus dem hinteren Teil des Ladens gekommen. Er zog sich eine halb gerauchte Zigarette hinter seinem Ohr hervor und steckte sie sich zwischen die Lippen.
    »Sie nehmen sie also?« Er deutete auf die Waffe in Vals Hand.
    »Ja, ich nehme sie«, sagte Val.
    »Die Leiche kostet aber extra. Extra , verstanden?«
    »Ja, Kovit, extra.« Sie nickte.
    »Brauchen Sie sonst noch was?«
    »Eine Reservewaffe wäre nicht schlecht, vielleicht eine Walther PPK.«
    Nikki versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie schockiert sie war. Vor ihr lag ein Toter, und weder Val noch der Ladenbesitzer schienen sich davon auch nur ansatzweise aus der Ruhe bringen zu lassen.
    »Aber ja doch, aber ja, das müsste sich machen lassen.« Kovit nickte. »Ich bekomme in diesen Tagen auch ein paar Uzis rein. Interesse? Oder wie wäre es mit Handgranaten?«
    Val schüttelte den Kopf. »Ich brauche eine handliche Schusswaffe.«
    »Okay, kein Problem. Also dann einmal die Glock, und die Walther habe ich gerade nicht vorrätig, wie wäre es stattdessen mit einer Smith & Wesson.38?«
    »Sie muss klein sein - ich will sie im Knöchelhalfter tragen.«
    »Verstehe. Kurzer Lauf, kein Problem. Brauchen Sie auch ein Halfter?« Als Val nickte, notierte er etwas in Thai auf einem Quittungsblock. »Und für Ihre Freundin?« Beide schauten sie Nikki fragend an. Nikki fühlte sich unter ihren Blicken wie gelähmt.
    »Ähm, ja … vielleicht eine.45er? Einen Colt 1911, wenn
Sie einen dahaben.« Nikki nannte einfach die erstbeste Pistole, die ihr in den Sinn kam. Sie hatte das Modell von den Schießübungen im Camp noch in guter Erinnerung, da es recht schmal und für ihre eher kleinen Hände gut zu handhaben war. Erstaunlich, auf welche Details sie achten konnte, obwohl sie doch am liebsten gekotzt hätte.
    »Aber ja doch, aber ja.« Kovit nickte. »Die 1911. Mit Schulterhalfter?« Ohne Nikki weiter zu beachten, schaute er Val an. Val nickte. »Brauchen Sie auch Munition?«
    »Ja, klar«, sagte Val. »Und Ersatzmagazine.«
    Abermals nickend verschwand Kovit nach hinten.
    »Der ist tot«, sagte Nikki eindringlich und zeigte auf die Leiche. »Wärst du nicht gewesen, wäre ich jetzt auch tot. Er wollte mich umbringen, und du hast ihn erschossen. Und dann ist er rückwärts …«
    »Yeah«, unterbrach sie Val. »Wär’ mir auch lieber, wenn das nicht passiert wäre.«
    »Was sollen wir jetzt tun?«, fragte Nikki.
    »Kovit kümmert sich drum«, meinte Val achselzuckend.
    Als Kovit zurückkam, begutachtete Val die Waffen und reichte Nikki die.45er. Sie lag schwer in ihrer Hand. Nikki sammelte ihre Handtasche und ihr Handy ein, das mittlerweile traurig piepste, und steckte es mit der Pistole in die Handtasche. Vorher vergewisserte sie sich zweimal, dass die Waffe ordentlich gesichert war. Mrs Boyers Rat klang ihr in den Ohren: In Augenblicken emotionaler Anspannung ist es besonders wichtig, grundlegende Sicherheitsvorkehrungen zu beachten.
    »Danke für deine Mühe, Kovit«, sagte Val und schob Nikki zur Tür.
    Kovit winkte ab, drückte seine Zigarette aus und steckte sie sich wieder hinters Ohr.

    Sie waren vier Blocks gelaufen, ehe Nikki wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. »Wir hätten den Toten durchsuchen sollen«, sagte sie.
    Val nickte.
    »Warum wollte er mich umbringen?«
    Val zuckte die Achseln.
    »Und woher wusste er, dass wir dort sein würden?«
    Wieder zuckte Val die Achseln.
    »Mehr fällt dir dazu nicht ein?«, fragte Nikki genervt.
    »Doch, der Anwalt«, sagte Val. »Ich glaube, wir sollten uns mal diesen Anwalt vornehmen.«

Thailand VII
    Waffen nach Wahl
    Als Val sie in das nächstbeste Taxi schob, ertappte Nikki sich dabei, wie sie ihre Partnerin nachahmte und immer wieder über die Schulter schaute. Aber wonach suchte sie? Ihr nervöser Blick nahm nur die belebte Straße wahr, den dichten Verkehr, die sich drängenden Passanten.
    »Okay«, meinte Val, nachdem sie ihre in »internationalem

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