Lizenz zum Kuessen
wissen und tippte auf ihrem Computer.
»Keine Ahnung. Mitte dreißig?«
»Er ist Anwalt«, fügte Ellen an Jane gewandt hinzu. »Spezialgebiet internationale Schiffslogistik.«
»Ah ja«, sagte Jane.
»Und dieser Sarkassian ist auch wieder bei ihm«, berichtete Nikki weiter. »Aber mittlerweile scheint Z’ev richtig für ihn zu arbeiten. Keine Ahnung, ob wir immer noch so tun, als wären wir verheiratet. Aber dann ist da noch ein anderer
Typ, Victor heißt er. Wir haben ihn dabei erwischt, wie er von einem Krankenpfleger in Lawans Klinik was zugesteckt bekommen hat. Wir haben ihn verfolgt, ihn aber hinter einem Elefanten verloren.«
»Hmmm«, machte Jane. »Du sagtest, ihr würdet so tun, als wärt ihr verheiratet?«
»Ja«, bestätigte Nikki. »Ich bin Kim Webster.«
»Tja, sieht so aus, als wärst du vor drei Monaten geschieden worden.«
»Was?«, sagten die anderen drei wie aus einem Mund.
»Schaut auf eure Bildschirme. Hier ein reizendes Bild von Nikki und dem tollen Typen - es stammt aus der Verlobungsanzeige einer Zeitung aus Vancouver. Und hier die Heiratsurkunde, und ein Scheidungsurteil haben wir auch.«
»Die haben einfach den Kopf aus meinem Passbild da reinmontiert!«, kreischte Nikki.
»Photoshop ist toll«, meinte Jenny.
»Das ist überhaupt nicht toll! Ich sehe aus, als wäre ich auf Crack!«
»Aber er sieht wirklich gut aus«, fand Jenny.
»Nein, so schlimm ist es nicht«, beruhigte sie Ellen. »Du siehst nur ein bisschen zurückgeblieben aus.«
»Ein bisschen … Das habe ich jetzt nicht gehört, Ellen.«
»Tut mir leid, aber Passfotos taugen nun mal nicht als Hochzeitsbilder.«
»Unglaublich, dass er sich hat scheiden lassen und dir nicht mal Unterhalt zahlt. So ein Schwein«, sagte Jenny.
Jane räusperte sich. »Also, ich glaube, euch entgeht hier was ganz Wesentliches. Diese Papiere lassen sich nicht einfach mal so auf die Schnelle fälschen. Es ist so was von offensichtlich, dass dieser Typ nicht der ist, der er zu sein vorgibt. Wie war nochmal sein anderer Name?«
»Z’ev«, sagte Nikki. »Er hat mir erzählt, dass er nach seinem Großvater benannt wäre. Jim ist angeblich sein zweiter Vorname.«
»Jetzt frage ich mich natürlich, was es dann mit diesem Sarkassian auf sich hat«, sinnierte Ellen.
»Stimmt«, pflichtete Jenny ihr bei. »Schau den auch mal nach, Jane.«
»Kein Problem. Wie heißt er?«
»Jirair Sarkassian«, sagte Nikki. »Er macht was mit Schiffen, irgendein Großreeder, Armenier. Aber auf Armenien ist er gar nicht gut zu sprechen.«
Jane tippte, und die anderen drei warteten. Schließlich schüttelte Jane den Kopf.
»Das dürfte ein Weilchen dauern. Ich muss unzählige Datenbanken sichten und habe sehr wenig Details, um die Suche einzugrenzen.«
»Na, dann gehen wir doch ein bisschen ins Detail«, meinte Ellen. »Was genau ist heute Abend passiert, Nikki? Und wo ist Mrs Robinson gerade?«
»Bei ihnen!«, sagte Nikki verzweifelt. Kurz fasste sie die Ereignisse des Tages zusammen.
»Das klingt alles höchst verdächtig«, fand Ellen, als Nikki fertig war.
»Finde ich auch!«, rief Nikki.
»Und dieser Victor gefällt mir überhaupt nicht«, meinte Jenny.
»Finde ich auch!«, sagte Nikki.
»Aber Z’ev klingt verdammt heiß«, sagte Jane.
»Finde ich auch«, seufzte Nikki.
»Aber was denkt Val sich eigentlich dabei, ohne dich loszuziehen?«, fragte Ellen. »Ihr seid doch ein Team.«
»Ja, ich weiß.« Nikki rutschte unbehaglich auf ihrem
Stuhl hin und her. »Aber eine von uns beiden musste die drei ablenken, und die andere musste Laura nach Hause bringen. Beides zusammen ging nicht.«
»Gleich nachdem du den Club verlassen hattest, hätte auch Val gehen sollen - ihr hättet euch draußen getroffen und Laura zusammen nach Hause gebracht«, sagte Jenny, als wäre das ganz einfach und logisch.
»Oh«, sagte Nikki. »Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen. Ja, wahrscheinlich hast du Recht. Ich wünschte wirklich, ihr wärt hier. Wenn ich neben Val stehe, vergesse ich alles, was ich gelernt habe. Sie wirkt immer so selbstsicher und so, als wüsste sie alles besser.«
»Lass dich nicht von ihr aus der Ruhe bringen, dann klappt das schon«, sagte Ellen. »Du schaffst das.«
»Yeah«, kam es von Jenny. »Schließlich bist du unsere unerschrockene Teamleiterin. Du schaffst alles!«
»Ja, klar.« Nikki verdrehte die Augen. »Aber jetzt mal im Ernst: Was soll ich Val sagen?«
»Wie - was sagen?«, fragte Jenny stirnrunzelnd.
»Na, wegen Z’ev und
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