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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Sardinen zusammenzupressen - wahrscheinlich würden nicht alle den Transport überleben. Plötzlich ging Nikki ein Licht auf, blitzte über ihr wie eine Glühbirne in Comics. Jetzt wusste sie, was Victor und Sarkassian mit den Patientenakten aus Lawans Klinik gewollt hatten!
    Diese Frauen waren die »frische Ware« - sie kamen sozusagen mit ärztlichem Gütesiegel. Sarkassian hatte sich die Frauen anhand ihrer Krankenhausakten ausgesucht. Und jetzt würde er sie verkaufen wie Vieh, in Sklaverei und Prostitution.
    Voller Entsetzen entdeckte Nikki in der hinteren Ecke des Lagerhauses Lindawati. Das Mädchen hatte die Arme um die Knie geschlungen und wiegte sich vor und zurück. Um den Knöchel lag eine Fußfessel, die an einem Rohr neben dem Bett befestigt war. Nikki ließ sich unter dem Fenster auf den Container sinken und vergrub den Kopf zwischen den Knien. Ihre Gedanken rasten. Ihr war speiübel. Sie versuchte, ruhig nachzudenken und zu überlegen, welche Möglichkeiten sie jetzt hatte. Um die Mädchen im Alleingang zu befreien, fehlte ihr die Ausrüstung. Sie brauchte die Polizei. Am besten gleich das Militär. Ganz gleich, wen - Hauptsache, dem Grauen wurde ein Ende bereitet. Sie brauchte Val.

    Entschlossen wagte Nikki sich an den Abstieg und huschte im Schatten des Gebäudes zum Eingang des Lagerhauses, wo sie einen Bürocontainer gesehen hatte, aus dem Männer mit Klemmbrettern und Frachtlisten gekommen waren. Und Sarkassians Auto stand auch dort, woraus sie schloss, dass sie Val ebenfalls dort finden würde. Val würde wissen, was jetzt zu tun war. Val würde sie alle retten.
    Sie fand Val an den Bürocontainer gelehnt, wo sie den Rauch ihrer Zigarette in sich kräuselnden Schwaden ausblies.
    »Val!«, zischte Nikki.
    Val schaute in ihre Richtung, ohne den Kopf zu bewegen. »Was machst du denn hier?«, flüsterte sie zurück.
    »Ich weiß, was hier läuft«, sagte Nikki. »Wir müssen sofort von hier verschwinden!«
    Val gähnte, streckte sich und lief vom Bürocontainer zum äußersten Ende des Lagerhauses. Nikki folgte ihr, hielt sich aber im Schatten, bis sie um die Ecke gebogen war.
    »Wir müssen von hier verschwinden«, wiederholte sie. »Wir müssen Verstärkung holen - die Polizei oder die Nationalgarde - und die Frauen befreien.«
    »Schlag dir das mal schnell aus dem Kopf«, sagte Val. »Keine Polizei.«
    »Ohne Hilfe schaffen wir das aber nicht. Und wir müssen sie da rausholen!«
    »Immer schön der Reihe nach, Rotschopf. Was ist los? Was ist aus dem Anwalt geworden?«
    »Vergiss den Anwalt. Du hattest übrigens Recht.«
    »Habe ich dir doch gesagt«, meinte Val automatisch und fragte dann nach: »Inwiefern Recht? Was hat er vor?«
    »Wahrscheinlich dasselbe wie wir«, antwortete Nikki. Val lief ihr ein Stück voraus in Richtung der Kaimauer. »Er arbeitet
für die Regierung«, fuhr Nikki fort, »möglicherweise für die CIA. Er scheint gegen Sarkassian zu ermitteln.«
    »Weswegen?« Vals Augen wurden zu schmalen schwarzen Schlitzen.
    »Das meinte ich ja!«, sagte Nikki aufgeregt. »Ich habe es herausgefunden. Sarkassian und seine Leute haben Amein dafür bezahlt, dass er ihnen die Patientenakten aus Lawans Klinik besorgt. Sie schauen sich die Akten an und suchen sich die besten Mädchen aus, verkaufen sie und verschiffen sie in Frachtcontainern nach Übersee. Lawan ist hinter die ganze Sache gekommen und wollte damit an die Öffentlichkeit gehen, weshalb sie ihre Tochter gekidnappt haben, um Lawan zum Schweigen zu bringen. Ihre Tochter ist auch dort oben im Lagerhaus - zusammen mit Dutzenden anderen Mädchen und Frauen! Wir müssen sie befreien!« Am Ende ihres Berichts war Nikki ganz außer Atem vor Aufregung. Sie schaute sich nach Val um. Val war stehen geblieben und starrte sie an. Nach einer Weile wurde es Nikki ein bisschen unheimlich, bis Val schließlich den Blick von ihr abwandte und leise lächelnd auf den Fluss hinausschaute.
    »Bei Nacht sieht der Chao Phraya richtig schön aus«, meinte sie. Nikki drehte sich um, um zu sehen, was daran so schön war, sah aber nichts außer den Lichtern, die vom anderen Ufer herüberschienen.
    »Ja, klar«, sagte sie belustigt. Seit sie Val wieder als Verstärkung hatte, war sie etwas zuversichtlicher. »Weil man das Wasser nicht sehen kann.« Sie zog an den Gurten ihres Rucksacks und zurrte sie fester. Aber irgendwie war Val gerade auch ein bisschen komisch.
    Val seufzte. Es war ein abgrundtiefer Seufzer - als hätte Nikki etwas furchtbar

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