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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Enttäuschendes gesagt. »Du bist schon komisch, Kleine. Irgendwie mag ich dich sogar.«

    »Du klingst ja richtig begeistert«, meinte Nikki und schaute noch immer auf die Lichter, die am anderen Ufer funkelten. Was für Geschichten sich wohl hinter all den Lichtern verbargen?
    »Keineswegs«, sagte Val. »Würde ich dich nicht mögen, fiele es mir leichter, dich aus dem Weg zu räumen.«
    Lachend drehte Nikki sich um. Dann blieb ihr das Lachen im Halse stecken, und sie starrte Val ungläubig an. Val hatte eine Pistole auf sie gerichtet. Die Waffe kannte sie - es war die Glock aus Kovits Laden, wenn der Schalldämpfer auch neu war -, aber was sollte das alles?
    »Tut mir leid, Rotschopf«, sagte Val.
    Nikki schaute nach links, dann nach rechts, sie hielt nach den Wachen Ausschau. Val würde doch niemals im Ernst eine Waffe auf sie richten! Aber hier standen sie nun, sie waren allein, und Val zielte mit absolut ruhiger Hand. Nikki versuchte, aus Vals Miene schlau zu werden, doch vergebens.
    »Warum?«, brachte sie schließlich heraus. »Wir sind doch Partner.«
    »Partner!«, höhnte Val und sah auf einmal richtig wütend aus. »Gib ruhig zu, dass Mrs Merrivel dich auf mich angesetzt hat. Oder soll ich dir etwa glauben, dass sie dich mir rein zufällig zugeteilt hat oder dass du Jirair rein zufällig in Kanada getroffen hast?« Sie lachte - ein rauer, sehr unerfreulicher Laut. »Fast hatte ich es geschafft. Das Haus war verkauft, das Geld auf ein Schweizer Konto überwiesen. Niemand schien den geringsten Verdacht geschöpft zu haben. Jetzt musste ich nur noch unauffällig verschwinden. Jirair und ich wären nach Bali geschippert, und niemand wäre uns je auf die Spur gekommen. Und dann kamst du und musstest mit deinem arglosen Eifer alles kaputt machen. Bis auf diese Kanada-Story habe ich dir alles abgenommen, aber genau
das hat dich ja für den Job geradezu perfekt gemacht. Du wusstest von Anfang an, was gespielt wird. Du warst der letzte Nagel in meinem Sarg. Du musst Mrs Merrivel wie ein Geschenk des Himmels erschienen sein.«
    »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst«, sagte Nikki so betont deutlich, als hinge ihr Leben von jeder einzelnen Silbe ab. Langsam wich sie vor Val zurück, setzte einen Schritt hinter den anderen. Dumm eigentlich, sich so einschüchtern zu lassen, denn natürlich würde Val sie nicht erschießen. Völlig ausgeschlossen. Das musste irgendein Test sein. Trotzdem wich sie noch einen Schritt weiter zurück. Der Fluss musste jetzt direkt hinter ihr sein. »Mrs Merrivel hat mich dir zugeteilt, weil du Erfahrung hast und ich eine Anfängerin bin«, sagte sie. »Sie hat mich nicht auf dich angesetzt .«
    Val schüttelte den Kopf. »Noch schlimmer - dann hat sie gerade dein Todesurteil unterschrieben. Wenigstens weißt du, wem du das hier zu verdanken hast.«
    Dann gab es ein seltsam ploppendes Geräusch, und Nikki spürte einen brennenden Schmerz zwischen den Rippen. Die Pistole ploppte noch einmal, und Nikki spürte einen zweiten Einschlag im Oberkörper. Sie wich noch einen Schritt zurück und merkte, wie sie den Boden unter den Füßen verlor.

Thailand XIII
    Hinab in das Kaninchenloch
    Der Gürtel des Orion überzeugte Nikki davon, dass sie noch lebte. Sie hatte die Augen aufgemacht - oder zumindest glaubte sie, die Augen aufgemacht zu haben, denn alles war dunkel. Alles hatte dieselbe Temperatur wie sie. Sie wusste nicht, wo sie aufhörte und etwas anderes, irgend etwas, begann. Es schien auch keine Geräusche mehr zu geben, und als sie die Augen öffnete, hatte sie das Gefühl, keine Bewegung zu spüren, weshalb sie sich fragte, ob sie überhaupt noch lebte. Doch dann sah sie am smogverhangenen Himmel ganz schwach den Umriss des Orion, wie immer den Pfeil auf einen unbekannten Feind gerichtet.
    Sie machte den Mund auf und schluckte Wasser. Als sie hustete, zog ihr ganzer Körper sich zusammen, und Nikki keuchte vor Schmerz. Eine Schockwelle strahlte von ihrem Oberkörper aus, explodierte wie Feuerwerk vor ihren Augen und strömte hinaus in Arme und Beine. Vor Schmerz erstarrt sank sie tiefer - sie spürte, wie ihr das Wasser in die Nase drang. Dann erst setzten ihre erstarrten Glieder sich in Bewegung, begannen ein von Panik getriebenes Hundepaddeln. Nikki versuchte nicht mehr zu husten, um den Schmerz zu vermeiden - und weil sie wusste, dass ihr irgendwo dort draußen in der Dunkelheit Val auflauerte und sie töten wollte.
    Sie holte einmal tief Luft und überlegte, was zu tun

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