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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Ansprachen, aber ebenso offensichtlich war, dass ihre Herzlichkeit nicht gespielt war. Nikki wollte sich kein vorschnelles Urteil erlauben, aber ihr erster Eindruck war positiv. Nikki mochte Laura Daniels.
    »Es ist uns stets eine Freude, Mrs Merrivels Freunden behilflich zu sein«, sagte Dr. Hastings mit frostigem Lä - cheln. »Aber im Interesse unserer aller Zeit, könnten wir vielleicht ohne lange Vorrede auf Ihr Anliegen zu sprechen kommen.«
    Nikki fragte sich, ob sie hier die Einzige war, der auffiel, dass Dr. Hastings sich in ein höheres Sprachregister aufgeschwungen hatte. Sie warf Jane einen verstohlenen Blick zu. Jane blinzelte ihr kurz zu, und Nikki musste sich die Hand vor den Mund halten, um ihr Grinsen zu verbergen.
    »Oh, natürlich«, sagte Laura. »Ich weiß, dass Sie viel zu tun haben und Ihre Zeit kostbar ist, aber hielte ich die Angelegenheit nicht für absolut dringlich, hätte ich Sie gewiss nicht kontaktiert.«
    »Wenn Sie uns bitte das Problem schildern könnten«, sagte Dr. Hastings.
    »Meine Freundin Lawan Chinnawat … Sie haben vielleicht schon von ihr gehört …«

    »Wir haben ihr Feature gesehen«, unterbrach sie Dr. Hastings.
    »Ja, gut. Also, Sie müssen wissen, dass sie sehr viele politische Gegner hat. Es ist ihr und ihrer Tochter - der kleinen Lindawati, so ein reizendes Mädchen, mittlerweile auch schon im Internat - praktisch kaum möglich, sich gefahrlos vor die Tür zu begeben.« Nikki fand Lauras großmütterliche Abschweifung zu Lawans Tochter amüsant, sah aber, dass Dr. Hastings keineswegs amüsiert war.
    »Schon immer ist sie beschimpft und bedroht worden«, fuhr Laura fort, »aber bislang waren die üblichen Vorsichtsmaßnahmen völlig ausreichend. Doch in letzter Zeit ist die Lage etwas … angespannt. Noch angespannter als gewöhnlich. Seit dem Putsch von 2006 ist die Redefreiheit zunehmend eingeschränkt worden. Aktivisten wie Lawan werden zu Zielscheiben der Regierung. Nicht, dass Lawan sich davon einschüchtern ließe, obwohl ich wünschte, sie wäre vorsichtiger. Kürzlich erst hatte ich sie gebeten, als Hauptrednerin auf meiner Konferenz zu sprechen. Vielleicht hätte ich es nicht tun sollen, da sie dadurch nur noch mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt wurde, aber außer ihr gibt es niemanden, der so gut über die Lage der Frauen in Thailand Bescheid wüsste oder ihre Probleme so gut darzustellen versteht.«
    »Mrs Daniels«, unterbrach Dr. Hastings erneut. »Was genau wollen Sie uns sagen?«
    »Dazu komme ich jetzt«, erwiderte Laura leicht gereizt. »Ich wollte nur kurz umreißen, woran Lawan gerade arbeitet und dass die Lage während der letzten Monate angespannt war.«
    »Schon verstanden«, sagte Dr. Hastings. »Wann genau ist Lawan verschwunden?«

    »Vor zehn Tagen. Ich hatte einen Termin mit ihr, und als ich bei ihr eintraf, war sie gerade am Telefon und stritt sich mit jemandem, sehr lautstark und in Thai. Sie wirkte aufgewühlt - so, als hätte sie geweint. Lawan hat mir versichert, dass alles in Ordnung wäre, aber am nächsten Tag war sie verschwunden. Das Haus ist leer, sie geht nicht mehr ans Telefon. Ich weiß nicht einmal, ob sie überhaupt noch lebt!« Laura tupfte sich die Augen mit einem Taschentuch. »Ich mache mir solche Sorgen! Und nächste Woche beginnt die Konferenz. Was soll ich nur tun?«
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Nikki spontan, da sie wollte, dass Laura aufhörte zu weinen. »Ich verspreche Ihnen, dass wir alles uns Mögliche tun werden, um sie zu finden.«
    Laura schaute von ihrem Taschentuch auf und lächelte. Dr. Hastings trommelte mit den Fingernägeln auf die spiegelglatte Tischplatte.
    »Oh, vielen Dank!« Laura strahlte. »Ich wusste wirklich nicht mehr weiter. Aber Miranda hatte Recht - ihr Carrie-Mae-Damen seid wirklich die Besten!«
    »Wir sind die Besten der Besten«, sagte Val trocken und warf Nikki einen vernichtenden Blick zu.
    »Bekommen wir jetzt auch alle einen Orden?«, fragte Nikki und lächelte zaghaft.
    Dr. Hastings schnaubte gereizt. »Okay, Mrs Daniels, wir machen es so: Val und Nikki fliegen nach Thailand und werden sich mit Ihnen treffen. Im besten Fall werden die beiden Licht in diese Angelegenheit bringen, aber mehr als maximal eine Woche kann ich für eine solche Untersuchung leider nicht veranschlagen.«
    »Aber ja, natürlich«, versicherte ihr Laura rasch. »Das verstehe ich doch. Jegliche Form der Unterstützung ist für
uns von unschätzbarem Wert. Und ich bin einfach nur froh,

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