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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Schrapnellsplitter. Nikki sprang vor Schreck zurück und stolperte über Val, aber die Glasscheibe hielt der Detonation stand.
    »Nicht schlecht«, meinte Rachel.
    »Wir wollten eigentlich eine größere Stichflamme haben«, erklärte die Frau im Schutzanzug, nachdem sie sich den Helm abgenommen hatte. Die anderen nickten und wirkten ein bisschen enttäuscht.
    »Dann gebt beim nächsten Prototypen einfach mehr Brandbeschleuniger dazu.« Lächelnd wandte Rachel sich zu Nikki und Val um, stutzte und schien kurz zu überlegen, weshalb die beiden eigentlich hier waren. »Hier entlang. Tut mir leid wegen der kleinen Unterbrechung, aber wir entwickeln gerade eine ganze Produktreihe explosiver Haushaltsgeräte. Der Staubsauger ist sozusagen unser Flaggschiff und befindet sich bereits in der Testphase.«

    »Interessant«, sagte Val, und Nikki musste dem Techniker Recht geben, der das Kellergeschoss mit Wunderland ver - glichen hatte. Es hätte sie nicht gewundert, wenn Rachel White sich vor ihren Augen in ein Schaf verwandelt hätte.
    »Ihr beiden sollt also nach Thailand?«, fragte Rachel munter, was Nikki einen finsteren Blick von Val einbrachte.
    »Hat sich ja schnell rumgesprochen«, meinte Val.
    Rachel nickte. »Jane hatte es mir gerade gemailt. Deine übliche Ausrüstung steht bereit, Val, aber was sollen wir Nikki mitgeben?« Sie blieb so unvermittelt stehen, dass Nikki fast über sie gestolpert wäre.
    »Sorry«, sagte Nikki.
    »Nein, meine Schuld. Du bist Nikki, oder? Nicht, dass ich da wieder was durcheinanderbringe.«
    »Ähm, ja«, sagte Nikki etwas verwundert. »Ja, doch, ich bin Nikki.«
    »Gut«, meinte Rachel und lief schnellen Schrittes weiter. »Wusstest du eigentlich«, sagte sie, ohne sich umzudrehen, »dass Frauen sich häufiger entschuldigen als Männer?«
    »Ähm, nein«, sagte Nikki und schaute fragend zu Val, die mit den Schultern zuckte und den Kopf schüttelte.
    »Doch. Und Frauen entschuldigen sich eher dafür, den persönlichen Raum eines anderen zu verletzen oder kommunikative Grenzen zu überschreiten. Also, sich dafür zu entschuldigen, jemandem zu nahe getreten zu sein. So wie du, als du fast über mich gestolpert wärst.«
    »Das war nicht meine Absicht«, sagte Nikki und sah, wie Val die Augen verdrehte.
    »Siehst du?«, rief Rachel triumphierend. »Genau das meine ich. Es war meine Schuld, aber du entschuldigst dich, weil du das Gefühl hast, meinen persönlichen Raum verletzt zu haben! Das ist doch interessant, oder?«

    »Ja, schon«, stimmte Nikki zu.
    »Also, was willst du an Ausrüstung mitnehmen?«, beendete Rachel den kleinen Exkurs.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Nikki und schaute suchend zu Val hinüber. »Welche Optionen habe ich denn?«
    »Na ja, Schusswaffen bekommt ihr vor Ort, das ist einfacher. Aber alles andere wird hier ausgegeben. Welche Aktionen stehen denn an?«
    Wieder schaute Nikki fragend zu Val.
    »Warum statten wir sie nicht einfach mit dem Komplettpaket aus? Beim nächsten Mal kann sie ihre Ausrüstung dann immer noch projektbezogen abstimmen«, schlug Val zu Nikkis großer Erleichterung vor.
    »Super!« Rachel strahlte und wandte sich an Nikki. »Deine Maße und Farbskala habe ich. Ich suche dir schnell alles zusammen, und dann kann es losgehen.«
    »Ja, gut«, sagte Nikki verwirrt. Es war schwer, Rachel nicht zu mögen, aber ähnlich der weißen Königin war das, was sie sagte, oft verwirrend.
    »Das Komplettpaket ist eine gute Entscheidung«, erklärte Rachel, als sie das Labor betraten. Sie verschwand in einem kleinen Lagerraum und sprach weiter, ihre Stimme von einem metallischen Echo begleitet. »Es ist wichtig, für alle Eventualitäten gewappnet zu sein. Val will immer so wenig Ausrüstung wie möglich mitnehmen, kommt dann aber andauernd an und will noch was leihen.«
    »Und hat bislang alles zurückgebracht«, kam es trocken von Val.
    »Nur leider nicht im Ausgangszustand«, erwiderte Rachel spitz und tauchte mit einem riesigen Beautycase wieder aus dem Lagerraum auf.
    Das Ding maß gut einen halben Meter im Quadrat und
hätte Nikkis Großmutter bestimmt gut gefallen. Mit vierteiligem Scharnierdeckel und Fixierbändern, ausklappbaren Zwischenböden und einer Vielzahl kleiner Fächer war es wie ein Werkzeugkasten für Mädchen. Das hellviolette Hartschalengehäuse hatte einen Perlmuttschimmer, goldene Griffe und goldenes Dekor im Art-déco-Stil. Auf dem Deckel prangte der goldene Carrie-Mae-Schmetterling.
    Nikki war sprachlos vor Entsetzen. Etwas so

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