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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Geschmackloses hatte sie noch nie gesehen. Und noch nie hatte sie so viel Kosmetik mitgenommen, wenn sie verreist war. Sie wusste nicht mal, womit sie dieses monströse Ding, das Rachel nun stolz auf den Tisch wuchtete, auch nur zur Hälfte füllen sollte.
    »Okay, Nikki - eigentlich ist es ganz einfach«, fing Rachel an. »Das Wichtigste ist, dass du deine regulären Kosmetikartikel nicht mit den Spezialartikeln verwechselst. Obwohl wir uns wirklich um beste Qualität bemühen, ist es uns bislang nicht gelungen, bei allen Spezialartikeln auch kosmetisch den hohen Carrie-Mae-Standard zu erzielen.« Betrübt schüttelte Rachel den Kopf, als wäre das für sie eine schwere persönliche Niederlage.
    »Das hier müsste vom Farbton her deine Grundierung sein«, meinte sie und hielt ihr eine silberne Tube mit dem goldenen Schmetterlings-Logo hin. Nikki nickte. »Aber es ist auch eine handliche Portion hochexplosiven Plastiksprengstoffs, der mit dem Zünder, der hier unten im Deckel versteckt ist, zur Explosion gebracht werden kann«, fuhr Rachel fort. Mit geübter Hand zerlegte sie die Verschlusskappe und zeigte Nikki, wie sich der Sprengsatz scharfmachen ließ. »Wegen der chemischen Zusammensetzung ist diese Grundierung leicht entzündlich und riecht nicht besonders gut. Nein, nein, sie explodiert nicht von selbst«, beruhigte sie
Nikki rasch, als sie deren entsetzte Miene sah, »da besteht bei Plastiksprengstoff keine Gefahr, aber du solltest damit nicht zu nah an offenes Feuer kommen und sie nur sehr sparsam auftragen. Sicher ist sicher.«
    Rachel setzte den Deckel wieder zusammen und schraubte ihn auf die Tube. Nikki betrachtete das Make-up prüfend. Es sah wirklich wie das handelsübliche Produkt aus, das sie jeden Tag benutzte, aber ein kurzer Blick auf das Etikett mit dem Strichcode entlarvte es als EXP015-A.
    »Dann hätten wir hier noch Pfefferspray-Deo. Sehr praktisch. Oder die Elektroschock-Puderdose. Und natürlich die Peilsender-Ohrringe.« Die beiden goldenen Ohrringe - in Schmetterlingsform - waren etwa so groß wie ein Fünf-Centstück.
    »Die hatten wir im Kurs gar nicht besprochen«, unterbrach Nikki sie. »Was kann ich mit denen machen?«
    »Oh, die sind fantastisch. Eine unserer jüngsten Innovationen.« Ganz begeistert holte Rachel ein weiteres Paar als Anschauungsmodell. »Es ist ganz einfach: Du musst nur den Ohrstecker umbiegen, so … um den Sender zu aktivieren.« Rachel bog den winzigen Metallstift um, der Ohrring piepte einmal kurz und leise, die Edelsteinaugen des Schmetterlings blitzten rot auf. »Und dann steckst du es jemandem diskret in die Tasche und kannst dein Objekt in Echtzeit mit deinem Carrie-Mae-Handy oder dieser patenten Puderdose orten.« Sie holte eine kleine Rougedose aus dem violetten Kosmetikkoffer, klappte sie auf und drückte auf das leicht erhabene Schmetterlingslogo auf dem Deckel. Aus dem Spiegel wurde ein Display, auf dem ein Kartengitter und ein rot blinkender Punkt zu sehen waren, das Rouge machte eine halbe Drehung um die eigene Achse und offenbarte auf der Rückseite eine Reihe von Funktionstasten. »Das Tolle daran ist,
dass sie ein Set sind. Einer der Ohrringe ist ein Abhörgerät, der andere ein Peilsender. Schau, ich habe sie entsprechend markiert.« Sie drehte die Ohrringe um, und Nikki sah, dass auf dem einen ein winziges Insekt eingeprägt war, auf dem anderen zwei wellige Linien.
    »Wanze und Fährte«, erklärte Rachel.
    »Alles klar«, meinte Nikki und probierte die Tasten der Puderdose aus.
    »Die Ohrringe haben leider nur eine Lebensdauer von zwölf Stunden, aber wir arbeiten bereits an einer Betaversion mit längerer Akkulaufzeit. Ich weiß, dass zwölf Stunden nicht viel sind, aber da die Ohrringe auch noch schick aussehen sollen, war mehr nicht drin. Wir haben schon Prototypen mit längerer Laufzeit entwickelt, aber die Testgruppe fand sie untragbar.« Rachel schien über dieses harsche Urteil zutiefst gekränkt.
    »Können wir noch ein paar von diesen fantastischen Blendgranaten-Lippenstiften bekommen?«, fragte Val, schwang sich auf einen der Labortische und ließ die Beine baumeln.
    »Ja, natürlich! Gerade gestern sind drei neue Farbtöne eingetroffen.« Rachels Stimmung hellte sich wieder auf, sie eilte umher und suchte Nikkis Ausrüstung zusammen. Angesichts des wachsenden Stapels raffinierter Utensilien fing Nikki langsam an, sich Sorgen zu machen. Viele der Sachen sah sie zum ersten Mal und hatte keine Ahnung, wie sie funktionierten.
    »Keine

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