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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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Zehenspitzen hinter dem Vorhang hervor.
    »Laura«, flüsterte sie, huschte zum Sofa und zog es von der Wand weg. »Laura, alles in Ordnung?«
    Mrs Daniels antwortete mit einem leisen Stöhnen. »Ich bin auch nicht mehr so schlank, wie ich mal war«, meinte sie und setzte sich auf. »Das war höchst unerfreulich. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich unter diesem Sofa ein paar Unterhosen gesehen habe, und ich will gar nicht wissen, wie die hier gelandet sind.«
    »Na ja, die Antwort dürfte wohl auf der Hand liegen«, sagte Nikki und drehte sich zu dem Spionspiegel um. Sie sah, wie Sarkassian sich neben Val auf einen Barhocker setzte. Val sah gut aus, wie sie da so saß. Ihre schwarzen Haare wippten verführerisch auf Kinnhöhe, ihre roten Lippen schlossen sich um eine Maraschinokirsche. Nikki konnte durchaus nachvollziehen, warum Sarkassian an ihr interessiert war. Beunruhigend war auch, dass Z’ev noch immer in der Nähe herumlungerte. Er würde sie und Laura sofort sehen, wenn sie die VIP-Lounge verließen.
    »Behalten Sie den mal im Auge«, wies sie Laura an und zeigte auf Z’ev. »Wenn er zurückkommt, sagen Sie sofort Bescheid.«
    Dann nahm sie sich Victors Jacke vor. In den Taschen fanden sich ein paar Kassenzettel, ein P’ai-Kao-Dominostein und ein Handy, mehr nicht. Nikki betrachtete das Handy. Das Modell kam ihr bekannt vor - und erinnerte sie an etwas, das sie während des Flugs in der Bedienungsanleitung
für ihr Handy gelesen hatte und jetzt gleich ausprobieren könnte.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Laura über die Schulter.
    »Ich versuche, den Akku und die SIM-Karte herauszunehmen«, zählte Nikki Schritt eins und zwei auf.
    »Was ist eine SIM-Karte?«, fragte Laura entgeistert.
    »Immer schön den jungen Mann im Auge behalten«, erinnerte sie Nikki, als sie die SIM-Karte herausbekommen und den schmalen Schlitz an der Seite ihres Handys gefunden hatte. Sie schob die Karte hinein. Auf dem Display zeigte ein grüner Balken den Download an.
    »Was machen Sie da?«, wollte Laura wissen.
    »Theoretisch übertrage ich sämtliche Daten von diesem Telefon auf meins. Und wenn ich damit fertig bin …« Mit einem leisem pling zeigte ihr Handy an, dass die Übertragung abgeschlossen war und sie die SIM-Karte entfernen konnte. Nikki wiederholte Schritt eins und zwei in umgekehrter Reihenfolge, steckte das Handy zurück in Victors Jacke und schob sich ihres wieder in den Rockbund.
    »Er geht an die Bar«, flüsterte Laura.
    »Super«, sagte Nikki und nahm Laura beim Arm. »Zeit zu gehen.«
    Eilig zog sie Laura mit sich auf die Galerie und die Treppe hinunter. Sie drängte sich durch die Menge und hinaus auf die Straße, doch statt kühler Nachtluft empfing sie noch immer drückende Schwüle. Sie war etwas ratlos, was sie als Nächstes tun sollte, und daher sehr erleichtert, als ihr Handy auf einmal sehr nachdrücklich an ihrer Hüfte vibrierte.
    Nikki zog es aus dem Rock, klappte es auf und blaffte ein knappes »Yeah« hinein.
    »Mein Meeting dauert voraussichtlich länger als geplant«, sagte Val.

    »Was?«
    »Ich kann leider nicht wie geplant zum Abendessen kommen«, fuhr Val fort. Nikki hörte förmlich, wie Val am Ende jedes Satzes die Zähne zusammenbiss - ein untrügliches Indiz dafür, dass Nikki mal wieder sehr begriffsstutzig war.
    »Geh schon mal ohne mich zurück ins Hotel«, meinte Val. »Wir sehen uns dann später.«
    »Das halte ich für keine gute Idee«, wandte Nikki ein. »Du solltest das nicht ohne Rückendeckung machen.«
    »Vertrau mir«, sagte Val. »Ich habe hier alles unter Kontrolle. Bis später.« Und damit legte sie auf. Wütend starrte Nikki auf ihr Handy und überlegte kurz, ob sie zurückrufen sollte.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Laura.
    »Sie nach Hause bringen«, sagte Nikki. »Und ich warte darauf, dass Val sich wieder meldet.« Dieser Plan entsprach zwar nicht so ganz ihren Vorstellungen, aber sie ließ es so klingen, als sei sie hundertprozentig davon überzeugt. Es war wichtig, nach außen hin eine geeinte Front zu zeigen.
    »Na schön«, sagte Laura, als sie in ein Taxi stiegen. »Wenn Sie meinen. Ich bin ja so froh, dass Sie hier sind! Ohne Sie wäre ich wirklich verloren gewesen. Aber jetzt ist doch alles ganz fantastisch gelaufen!«
    »Ähm, ja …« Nikki warf einen letzten Blick zurück zum Club. Sie hielt es nach wie vor für einen Fehler, ihre Partnerin dort allein zurückzulassen, aber was blieb ihr anderes übrig? »Ganz fantastisch«, sagte

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