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Lizenz zum Kuessen

Lizenz zum Kuessen

Titel: Lizenz zum Kuessen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bethany Maines
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sie.

Thailand V
    Nach der Party
    Leise schloss Nikki die Tür ihres Hotelzimmers hinter sich. Sie hatte Laura sicher nach Hause gebracht und ihr versprochen, sich bei ihr zu melden, sobald es Neuigkeiten gab. Erst hatte Laura sich damit nicht abspeisen lassen wollen, aber Nikki hatte ihr schlechten Gewissens versichert, dass sie ein Profi war und Laura darauf vertrauen konnte, dass sie ihren Job gut machte. Das hatte Laura ihr überraschenderweise abgenommen. Während der Rückfahrt ins Hotel hatte Nikki dann versucht, sich einen Reim auf die Ereignisse des Abends zu machen, doch vergebens.
    Sie ließ ihre - mit ihren ursprünglichen Klamotten jetzt aus allen Nähten platzende - Handtasche aufs Bett fallen und streifte sich auf dem Weg zum Fenster die Schuhe von den Füßen. Das nächtliche Bangkok funkelte unter ihr wie eine weihnachtliche Lichterkette. Sie stellte die Klimaanlage auf die richtige Temperatur ein und wusch sich ihr Make-up vom Gesicht, dann setzte sie sich aufs Bett und nahm sich ihr Handy vor. Nachdem sie mehrere Minuten verschiedene Tasten gedrückt hatte, gab sie es auf. Die Daten, die sie theoretisch von Victors Handy heruntergeladen hatte, waren nicht zu finden.
    Nikki seufzte. Gereizt lief sie im Zimmer auf und ab. Sie kam sich dumm und unfähig vor und war ziemlich durcheinander. Val war nicht da. Z’ev war in der Stadt. Und sie
war gleich bei ihrem ersten Einsatz an der Carrie-Mae-Technologie gescheitert. Sie seufzte noch einmal und trat frustriert gegen ihr Gepäck. Dann kramte sie ihren Carrie-Mae-Computer aus dem Rucksack.
    Missmutig betrachtete sie den Kabelsalat. Den Computer anzuschließen sollte so schwer eigentlich nicht sein, aber mit Blick auf das verstaubte Zubehör, das Val ihr wahllos in die Computertasche gestopft hatte, kam es ihr auf einmal erschreckend kompliziert vor. Nach weiteren fünf frustrierenden Minuten war der Computer zumindest am Netz und brummte leise vor sich hin. Frisch motiviert loggte sie sich auf der Carrie-Mae-Website ein und starrte dann ratlos auf das erwartungsvoll blinkende Eingabefeld. Mit einem tiefen Seufzer angesichts ihrer Unfähigkeit klickte sie auf den Brauchen Sie Hilfe? -Button.
    »Oh ja, die brauche ich«, murmelte sie. Der Computer suchte nach der Webcam und forderte sie dann auf, ihr Headset aufzusetzen. Nikki tat wie geheißen und klickte auf Bereit .
    »Einen Moment bitte, Nicole Lanier, wir kontaktieren jetzt Ihre Fallbearbeiterin.«
    Nikki wusste zwar, dass es nur ein Computerprogramm war, das ihren Namen automatisch an der richtigen Stelle einsetzte, aber sofort fühlte sie sich nicht mehr ganz so allein und verloren. Irgendwo da draußen wusste jemand, dass es sie gab. Das Computersystem von Carrie Mae hatte sie erkannt! Sie gehörte dazu. Ein paar Augenblicke später tauchte Jane auf dem Bildschirm auf - mit schwarz glänzender Ponyfrisur und einem roten Lippenstift, der auch vor Nells Augen Gnade gefunden hätte.
    »Hey, Nikki! Hast du Lawan gefunden?« Janes muntere Art passte zwar nicht so ganz zu ihrem subversiven Outfit, aber bestens zur Firmenkultur von Carrie Mae.

    »Nein, ich …«, begann Nikki, wusste aber nicht, wie sie die vorangegangenen Ereignisse kurz erklären sollte, weshalb sie gleich zum Ende sprang. »Ich habe die Download-Funktion auf meinem Handy benutzt, weil ich Daten von der SIM-Karte eines anderen Telefons übertragen wollte, aber jetzt kann ich die Daten nicht mehr finden. Habe ich das total verbockt?«
    »Ach, bestimmt nicht«, meinte Jane zuversichtlich. »Ich schaue gleich mal nach.« Eifriges Tippen war zu hören, dann nickte sie. »Du hast dir die Daten als E-Mail geschickt. Das ist die Standardeinstellung und passiert automatisch, wenn du keine andere Einstellung vornimmst. Soll ich die Daten sichten und dir einen Bericht schicken?«
    »Könntest du das machen?«, fragte Nikki. Einerseits war sie erleichtert, andererseits fühlte sie sich mies, weil sie ihre Arbeit auf andere abwälzte.
    »Das ist mein Job«, sagte Jane. »Ich bin dein technischer Support.«
    »Oh«, meinte Nikki. »Ja, dann … danke.«
    »Kein Problem«, meinte Jane vergnügt. »Kann ich sonst noch etwas für dich tun?«
    »Ähm, ja …« Obwohl Jane so nett wirkte, war sie praktisch eine Fremde, und Nikki wollte ihre Unfähigkeit keiner Fremden anvertrauen. Sie wollte auch nicht mit Mrs Merrivel über Z’ev reden müssen - das wäre dann doch zu peinlich. Was sie jetzt brauchte, war eine Freundin.
    »Ich würde gern mit jemandem

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