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Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition)

Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition)

Titel: Lizenz zum Töten: Die Mordkommandos der Geheimdienste (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Egmont R. Koch
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Alfons« soll so lange bei der Gruppe bleiben, bis sich untrügliche Anzeichen der Vergiftung zeigen. Sie kehren nach Jerusalem zurück, angeblich hat Haack dort seine Minox-Kamera liegen lassen. Später wird sich herausstellen, dass er von dort die sichere Nummer in Ost-Berlin anruft, um den Vollzug zu vermelden: Der Skorpion hat zugestochen.Inzwischen merkt Wolfgang Welsch, dass etwas nicht stimmt, er beklagt ein Kribbeln in den Beinen, das sehr bald in Schmerzen übergeht. Dann auch ein Kribbeln in den Armen.
    Als Haack sieht, dass das Gift Wirkung zeigt und die vorhergesagten Symptome eintreten, macht er sich unter einem Vorwand aus dem Staub. Sie bringen ihn noch zum Flughafen, dann fährt die Familie Welsch mit dem Wohnmobil zurück nach Eilat, sie wollen sich dort ausruhen und erholen. Haack hat versprochen, nach einigen Tagen zurückzukehren und wieder dazuzustoßen. Das ist natürlich eine Lüge, er fliegt nach Berlin, um Fiedler Bericht zu erstatten und die weitere Entwicklung abzuwarten. Auf der Strecke durch die Negev-Wüste werden die Schmerzen von Wolfgang Welsch unerträglich, er kann sich kaum noch bewegen. Unter größten Schwierigkeiten erreichen sie Eilat. Die Ärzte sind ratlos, sie können nur Schmerzmittel verschreiben. Eigentlich möchte er nur noch schnell nach Hause, doch alle Flüge sind ausgebucht. Die erste Möglichkeit besteht erst für den 8. August 1981. Eine Woche schwebt Welsch im Hotel in Eilat zwischen Leben und Tod. Mit letzter Kraft schaffen er und seine Familie es schließlich zurück zum Flughafen Tel Aviv und von dort nach Frankfurt.
    Welsch begibt sich sofort in notärztliche Behandlung, wird an Fachärzte verwiesen, landet irgendwann in den Städtischen Krankenanstalten Mannheim. Dort wird schließlich eine akute Thalliumvergiftung diagnostiziert. »Giftaufnahme: 17. bis 20. 7. 81 während eines Israel-Urlaubs« steht auf dem ärztlichen Attest, das ihm genau vier Wochen nach der Tat ausgestellt wird.
    Wolfgang Welsch überlebt auch diesen Mordanschlag auf sein Leben.
    Kurz nach dem Fall der Mauer setzte Wolfgang Welsch die Strafverfolgung gegen seinen Freund Peter Haack durch. Die Berliner Staatsanwaltschaft beginnt sofort mit Ermittlungen,Unterlagen aus dem Ministerium für Staatssicherheit scheinen seine Anzeige zu bestätigen. Am 28. November 1994 verurteilt das Landgericht Berlin Peter Haack wegen dreifachen Mordversuchs zu einer Freiheitsstrafe von sechseinhalb Jahren.
    In einer der Verhandlungspausen trat Peter Haack im Gerichtssaal auf Welsch zu, das erste Mal nach der Verabschiedung auf dem Flughafen von Tel Aviv Ende Juli 1981.
    »Plötzlich liefen ihm Tränen über die Wangen«, schreibt Wolfgang Welsch, »er ergriff meine Hand wie ein Bittsteller die seines Gönners. Einen Moment stand ich regungslos, ließ ihn gewähren … ›Ich möchte dich bitten, mir zu vergeben, ich bereue meine Handlungsweise zutiefst!‹ … Von Weinkrämpfen geschüttelt, brach er ab.« Haack bereute seine Tat wie Bogdan Staschinski.
    Generalmajor Heinz Fiedler hatte sich im Vorjahr seiner Strafe entzogen. Er wurde am 1. Dezember 1993 in der Angelegenheit Welsch verhaftet und zwei Wochen später erhängt in seiner Gefängniszelle aufgefunden.

Saschas qualvoller Tod – der Fall Litwinenko
    »Sie [Putin] werden es vielleicht schaffen, mich zum Schweigen zu bringen, aber dieses Schweigen hat einen Preis. Sie haben sich als so barbarisch und rücksichtslos erwiesen, wie Ihre ärgsten Feinde es behauptet haben. … Aber der Protest aus aller Welt, Herr Putin, wird für den Rest des Lebens in Ihren Ohren nachhallen … Möge Gott Ihnen vergeben, was Sie getan haben, nicht nur mir angetan haben, sondern dem geliebten Russland und seinem Volk.«
    Abschiedsbrief von Alexander Litwinenko vom 21. November 2006, zwei Tage vor seinem Tod
    »Ich habe heute beschlossen, dass die Beweise, die uns von der Polizei übergeben wurden, genügen, um Andrej Lugowoi des Mordes an Herrn Litwinenko mittels absichtlichen Vergiftens zu beschuldigen … Ich habe die Rechtsvertreter des Crown Prosecution Service angewiesen, unverzüglich Schritte zu unternehmen, um die baldige Auslieferung von Andrej Lugowoi durch Russland zu erreichen.«
    Sir Ken Macdonald, öffentlicher Ankläger, London, Mai 2007
    Am 28. Oktober 2006 landet ein geheimnisvoller Mann auf dem Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel. Er kommt mit einer Aeroflot-Maschine aus Moskau. Sein Name ist Dmitri Kowtun. Er hat in den achtziger Jahren die

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