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Lloyd, Sienna

Lloyd, Sienna

Titel: Lloyd, Sienna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05 Verführt von einem Vampir
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zurückfahren.“
    „Aber das ist doch super. Weiß Charles schon davon?“
    „Nein, noch nicht.“
    „Willst du ihn überraschen?“
    „Ja.“
    „Weißt du was, du kommst mit mir ins Schloss und wartest in seinem Bett auf ihn! Aber warte mal ... Du hast von einer
‚guten Nachricht‘
, gesprochen, also gibt's auch eine schlechte. Stimmt's?“
    „Ja … also, es handelt sich dabei um nichts Schlimmes, aber mir ist es schon echt unangenehm ... Um den Ausweis zu bekommen, hätte ich so ziemlich alles getan und ... also habe ich dich verkauft.“
    „Wie meinst du das?“
    „Ich habe Hugo versprochen, dass du ihm ein Exklusivinterview gibst. Ich glaube für
XL News
.“
    „Ich hatte Schlimmeres erwartet ... Aber trotzdem, Mélanie, dazu hattest du kein Recht! Ich habe zwei Agenten und ich weiß außerdem gar nicht, ob das überhaupt machbar ist.“
    „Ach, komm schon! Tu es für mich und Charles. Hugo ist ein netter Kerl und du wirst ihn mögen. Und ich bin mir sicher, dass er einen tollen Artikel über dich schreiben wird. Es war wirklich die einzige Möglichkeit, damit Charles und ich endlich zusammen sein können. Ich bin todunglücklich ohne ihn!“
    Mélanies Worte ersticken meinen Ärger. Vielleicht hätte ich an ihrer Stelle das gleiche getan? Und außerdem hat sie mich ja nicht verraten, sondern hat sich nur
„zu weit aus dem Fenster gelehnt“
indem sie ihrem Freund etwas versprochen hat, von dem sie wusste, dass ich es akzeptieren würde.
    Ich schicke Meredith und Sofiane eine SMS. Die beiden sind sofort damit einverstanden, dass ich
XL News
ein Exklusivinterview gebe.
    „Ich muss da noch an was anderes denken.“, sagt Mélanie.
    „Ach? Hast du noch eine Dummheit gemacht?“
    „Nein, nein, nichts dergleichen. Ich dachte nur, weil ich dich und Hugo gut kenne und ihr wirklich gut zusammenpassen würdet ... Ich dachte, dass ich dir als Dank für Charles, Hugo vorstellen möchte.“
    „Willst du mich mit ihm verkuppeln?“
    „Du bist alleine, siehst super aus und hast nicht vor, ins Kloster einzutreten, oder? Sieh mal ...“
    Mélanie hält mir das Display ihres Handys unter die Nase. Ich bereite mich innerlich darauf vor, eine Komödie zu spielen, um keinen Verdacht aufkommen zu lassen, doch dann bin ich ganz schön von Hugo angetan ... Er ist mindestens zehn Jahre älter als ich, dunkelblond, hat aber überraschenderweise schwarze Augen, von vielen kleinen Lachfältchen umgeben. Auf dem Foto steht er inmitten einer Gruppe Männer, doch er fällt nicht nur auf, weil er die anderen um einen Kopf überragt, sondern weil er auch ein wahnsinnig charmantes Lächeln hat.
    Wir fahren gemeinsam zum Schloss und ich verabschiede mich von Mel im Flur vor Charles' Tür. Im Weggehen höre ich Mels Klopfen, dann Freudenschreie und Lachen. Ich bleibe stehen und schmunzle, höre dann wie die Tür ins Schloss fällt.
    Als ich zu Bett gehe, habe ich immer noch nichts von Gabriel gehört. Ich verscheuche ihn aus meinen Gedanken und denke an den großen Blonden mit den schwarzen Augen ...
    Aber ich bin auch total erschöpft. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel gearbeitet wie in diesen letzten drei Wochen.
„Im Herzen aller“
ist vor einer Woche erschienen und mein Handy scheint seitdem nicht mehr stillzustehen. Meredith und Sofiane haben mein
„Schweigen“
, der Presse gegenüber sehr gut im Griff. Sie haben bekanntgegeben, dass ich eine Woche Urlaub genommen habe und ich bin froh über diese Atempause.
    Ich habe ein paar Artikel zum Buch gelesen, (an die
„Kritiken“
habe ich mich noch nicht rangetraut) die sehr schmeichelhaft sind. Also, ich meine, noch habe ich keinen wirklichen Fanbericht gelesen, aber die Journalisten und Lehrer, die interviewt wurden, haben sich ziemlich positiv geäußert. Sie finden das Buch stimmig und bemerkenswert ... wenn auch ein bisschen naiv, was die Mensch-Vampir-Beziehungen betrifft.
    Es regt mich auf, dass die Leute nicht an den Frieden glauben! Schließlich hat die Menschheit schon andere Strömungen wie Rassismus, Sexismus oder Homophobie bekämpft. Warum sollten wir nicht in der Lage sein, den Keim der Vampirphobie zu ersticken?
    Wie auch immer, heute habe ich frei und Magda hat drei Filme besorgt, die wir uns im Filmzimmer ansehen wollen. Wir starten einen Woody-Allen-Marathon.
Der Stadtneurotiker
,
Manhattan
und
Bananas
. Solveig und Mélanie werden dabei sein. Mélanie ist immer noch hier, weil sie Angst hat, dass, wenn sie mit ihrem Ausweis zurück nach Hause

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