Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
Vom Netzwerk:
Pits-Burger gegessen und überlebt, um davon zu berichten ). Eine Puppe war mit Nadelstreifenanzug und Krawatte bekleidet. Er trug sogar eine Brille mit Goldrand, damit er wie ein wohlhabender Manager aussah.
    »Sie sind ziemlich gesprächig, was?«, bemerkte Norman.
    Der Fahrer sagte nichts. Duke reagierte ebenfalls nicht. Für ihn war das einfach nur eine Mitfahrgelegenheit. Alles andere interessierte ihn nicht. Wenn dort hinten Schimpansen in Hawaiihemden und Turnschuhen gesessen hätten, wäre es ihm auch egal gewesen.
    Eine Mitfahrgelegenheit ist eine Mitfahrgelegenheit, kapiert?
    »Sie jagen mir Angst ein«, sagte Boots mit gedämpfter Stimme zu Norman.
    Norman konnte nicht widerstehen, in unheimlichem Tonfall zu raunen: »Künstliche Menschen.«
    »Uuuh.« Boots stieß ihn mit einem mädchenhaften Kichern an. »Ich krieg überall Gänsehaut.« Sie zeigte auf ihre Brüste. »Sieh mal. Meine Nippel sind ganz hart geworden.«
    Unter dem Tanktop wackelten ihre Brüste, als der Bus über Bodenwellen fuhr. Boots legte ihre Hand auf die Innenseite von Normans Oberschenkel. Sie lächelte ihn mit einem Ausdruck an, den Leute, die sich damit auskennen, Schlafzimmerblick nennen.
    O nein …
    Er spürte, wie es seinem Penis in der Unterhose zu eng wurde.
    Mann, sie ist so hässlich. So schweineähnlich. Aber sie hat etwas, das mich anmacht.
    Ein kühles, klimatisiertes Motelzimmer wäre jetzt verdammt gut. Auf dem Bett die nackte Boots. Sie streichelt sich selbst den Bauch. Verführerisch nähert sie sich dem magischen Bereich des struppigen Haars und des feuchten …
    »Noch zehn Minuten«, verkündete der Fahrer. »Dann können Sie sich Proviant besorgen.«
    Er drehte sich nicht um. Sagte nichts weiter.
    Norman löste sich von seinen heißen schwitzigen Gedanken an eine heiße schwitzige (und nackte) Boots, um aus der Windschutzscheibe zu blicken. Immer noch Gestrüpp, Mesquite-Büsche und Kakteen. Aber mehr Schluchten und zerklüftete Steinhaufen und Berge. Genauso trostlos wie die Wüste. Eigentlich sogar noch unzugänglicher. Der Inbegriff von Wildnis.
    Dann tauchte ein Schild auf:
    MACHEN SIE EINEN PITSTOPP IN PITS
ES IST WIRKLICH DAS LETZTE LOCH
PITS, CA, EINWOHNER: 6.
    Das T-Shirt des Jungen. Norman sah hin. Der Spruch auf der Brust lautete: Ich war in Pits.
    Sieht so aus, als würden wir auch nach Pits fahren, dachte Norman.
    Verdammt, was für ein Name. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen.
    Was für ein Name.

37
    An diesem Freitagnachmittag war viel Betrieb. Pamela bediente seit Mittag im Café. Der Wochenendverkehr hatte früh eingesetzt. Jetzt waren eine Menge Leute dort, deren Durst und Hunger gestillt werden mussten, vom Lastwagenfahrer bis zum Urlauber.
    Puh. Schweißtreibende Arbeit.
    Aber befriedigend, dachte Pamela, während sie einem jungen Paar mit einem Kind in einem Babystuhl Eis servierte. Der Zweijährige kaute auf einem Pommes frites. Einmal hatte er laut aufgeschrien. Der kleine Racker hatte in seinen Finger gebissen statt in den frittierten Kartoffelstreifen.
    Doch jetzt war er zufrieden. Er hatte sich das Kinn schon mit Erdbeereis vollgekleckert.
    An der Theke begegnete sie Nicki. »Der Pits-Burger Deluxe läuft heute richtig gut«, sagte Pamela.
    Nicki lächelte herzlich. »Ja, ich wusste gar nicht, dass Zak so zart sein kann.«
    Von der Grillplatte rief Terry: »Drei Pits-Burger für Tisch fünf.«
    »Die Arbeit hält mich schlank«, murmelte Pamela. »Ich laufe beim Kellnern bestimmt zehn Kilometer am Tag.«
    »Meinst du, du bleibst hier?« Nickis Augen blickten hoffnungsvoll.
    »Du kannst ja mal versuchen, mich hier wegzuzerren.« Sie zwinkerte ihr zu, dann ging sie zu den drei riesigen Tellern, die Terry auf die Theke gestellt hatte. Mit den doppelten Fleischscheiben sahen die Hamburger aus wie kleine Wolkenkratzer. Pommes frites, Krautsalat und Kartoffelsalat umgaben sie.
    Obwohl ich weiß, woraus das Tagesgericht besteht, bekomme ich allmählich selbst Hunger. Pamela stellte die Teller auf das Tablett und eilte zu den drei Männern in Hemd und Krawatte. Sie warteten schon begierig auf das schmackhafte Essen, das in den Händen einer schönen Frau auf sie zuflog.
    Das würde ein großzügiges Trinkgeld geben. Sie spürte es.
    Als sie die Vorspeisenteller abräumte, hielt Lauren sie mit einem ernsten Ausdruck in den Augen auf.
    »Pamela«, flüsterte sie an der Theke. »Sharpe hat ein paar Leute mitgebracht.«
    Pamela verspürte einen plötzlichen Nervenkitzel. »Hat er sie

Weitere Kostenlose Bücher