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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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tänzelte sie zu dem dritten Badetuch. Sie setzte sich mit überkreuzten Beinen, sodass ein Knie zu Norman und das andere zu Duke zeigte. Duke warf ihr ein Bier zu.
    Als sie es auffing, betrachtete Norman ihre Brüste. Es gab keinen Zweifel, die Nippel ragten wirklich durch die Löcher im Strickwerk. Die Spitzen wurden von der Sonne beschienen und waren rosa wie Zungen.
    Ich muss aufhören, sie anzuglotzen, sagte er sich. Ich muss. Ich muss! Er hob sein Bier. Der Deckel der Dose glänzte vor seinen Augen im Sonnenlicht. Er versperrte ihm den Blick auf Boots, während er trank. Als er die Dose sinken ließ, versuchte er, ihr nur ins Gesicht zu sehen.
    Sie lächelte und konzentrierte sich darauf, ihre Bierdose zu öffnen.
    Sie ist wirklich hässlich, dachte Norman. Große Ähnlichkeit mit einem Schwein.
    Sie legte den Kopf in den Nacken und trank, deshalb nutzte er die Gelegenheit, einen Blick zwischen ihre Beine zu werfen.
    Weiß sie es nicht?, fragte er sich. Mein Gott, es steht heraus, als wäre es gegen einen winzigen Maschendrahtzaun gepresst.
    Natürlich weiß sie es. Sie muss es wissen. Sie ist einfach eine Art seltsame Perverse oder Nymphomanin oder so. Wie man es auch betrachtet, dachte Norman, sie hat ganz sicher nicht alle Tassen im Schrank. Sie trägt so ein Ding vor unseren Augen. Warum zum Teufel hat sie uns dann nicht beim Umziehen zusehen lassen? Sie zeigt uns doch sowieso alles.
    Sie ist verrückt, das ist der Grund.
    »Siehst du mich an?«, fragte sie.
    Er konnte es nicht fassen. Sie hatte ihn ertappt! Hitze schoss ihm ins Gesicht. Er sah ihr in die Augen und schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte er. »Ich habe nirgendwo hingesehen.«
    »Doch.«
    »Nein. Wirklich nicht.«
    Duke grinste. »Erwischt.«
    Mit einem plötzlichen Grinsen sagte sie: »Also, lass das.« Sie gab ihm einen spielerischen Klaps aufs Knie. »Es gehört sich nicht, einer Lady auf die Muschi zu starren.«
    Sie und Duke brachen in Gelächter aus. Nach einem Moment fiel Norman mit ein. Er fand es nicht witzig, er lachte aus einer Mischung aus Erleichterung und Anspan nung. Und Dankbarkeit.
    Sie ist nicht so übel, dachte er. Die meisten Frauen hätten mich für so etwas in der Luft zerrissen.
    Die meisten Frauen tragen auch nicht so einen Bikini.
    Es macht ihr nichts aus, wenn ich hinsehe, sagte er sich. So läuft das. Sie mag es. Sie will, dass ich es tue.
    Ein Grund mehr, sich schleunigst aus dem Staub zu machen.
    Norman trank ein paar Schlucke Bier und stellte die Dose neben seiner Hüfte auf dem Handtuch ab. Er drückte sie in den Boden, damit sie nicht umfiel.
    »Mir ist ziemlich heiß«, sagte Norman.
    Duke und Boots lachten.
    »Ja, ja, ja«, sagte er grinsend. »Also, passt auf mein Bier auf, okay? Ich ziehe meine Badehose an. Ihr könnt ja schon mal das Essen auspacken, wenn ihr wollt. Ich bin gleich zurück.« Er stand auf und trat von dem Badetuch. »Braucht jemand was aus dem Auto?«
    Boots schüttelte den Kopf. Duke winkte ab.
    »Bis gleich.« Er ging auf den Parkplatz zu. Auf halber Strecke spürte er den Drang, einen Blick über die Schulter zu werfen. Nicht! Du verbockst es. Duke wird angerannt kommen. Bleib einfach cool. Geh langsam. Dreh dich nicht um.
    Er lauschte, doch er sah nicht zurück. Er hörte das Kreischen der Möwen, das Rauschen der Brandung, aber er hörte niemanden, der ihm folgte.
    Was soll man da hören, Schritte im Sand? Das Klicken eines Springmessers?
    Sie kommen nicht, sagte er sich. Sie haben es mir abgekauft. Sie sind mir auf den Leim gegangen.
    Vielleicht.
    Dann war er so nah am Cherokee, dass er wusste, er würde es schaffen.
    Es sei denn, sie sind direkt hinter mir … Er hatte gehört, dass Frauen wie Boots die Genitalien von Männern als Trophäen sammelten. Sein Penis schrumpfte zusammen.
    Während er den Schlüssel aus der Tasche zog, drehte er sich zur Fahrertür und wandte den Kopf.
    Sie saßen beide noch auf den Handtüchern! Blickten ihm nicht einmal nach!
    Mit gesenktem Kopf griff Duke in die Einkaufstüte auf seinem Schoß. Boots schien ihn zu beobachten.
    Ich hab’s geschafft!
    Norman entriegelte die Tür, zog sie auf und setzte sich hinter das Steuer. Mit zitternden Fingern schob er den Schlüssel in die Zündung. Ein Summen ertönte. Bei dem Geräusch zuckte er zusammen, doch er vermutete, Duke und Boots könnten es nicht hören. Das Zuschlagen der Tür hingegen könnten sie vielleicht hören, deshalb ließ er sie offen.
    Zieh sie erst zu, wenn der Motor läuft, sagte er sich.

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