Loch

sich. Ich werde es ihr nicht verderben. Snacks, ein paar Bier. Dann fängt Duke wahrscheinlich an, sie zu befummeln … und das war’s. »Tschüss, war schön, euch kennengelernt zu haben.«
    Die Tankstelle, an der sie hielten, um sich für das Picknick auszustatten, verfügte über einen großen Gemischtwarenladen. Statt zu den Zapfsäulen zu fahren, parkte Norman gleich vor der Eingangstür.
    Mit etwas Glück würde ihm das Picknick doch noch erspart bleiben. Er schaltete den Motor aus, griff in die Gesäßtasche, zog sein Portemonnaie und daraus einen Zwanzigdollarschein hervor. Er streckte ihn Boots entgegen.
    Sie riss ihm den Schein aus der Hand. »Zwanzig Kröten!«
    »Warum gehst du nicht rein und suchst dir aus, was du willst?« Er warf einen Blick über die Schulter. »Was für ein Bier soll sie holen?«
    Stirnrunzelnd kratzte sich Duke an einer seiner Koteletten. »Mit Budweiser macht man nichts falsch.«
    »Vielleicht solltest du mitgehen.« Zu Boots sagte er: »Du bist noch keine einundzwanzig, oder?«
    »Laut meinem Führerschein schon.«
    »Du kannst ihr helfen, was auszusuchen.«
    Duke beugte sich zwischen den Sitzen vor und drückte Boots’ Schulter. »Ich hab schon eine Idee, was ich mir aussuche, Süße.«
    Grinsend legte sie den Kopf in den Nacken. »Was denn, gefällt dir meine Nase?«
    Mein Gott, dachte Norman, sie ist eine regelrechte Dorothy Parker.
    Sie und Duke schienen das wahnsinnig witzig zu finden. Norman schüttelte den Kopf. Er musste grinsen, aber nur weil sie so dämlich waren.
    Nachdem sie sich beruhigt hatten, sagte Norman zu Duke: »Wenn ihr schon drin seid, könnt ihr auch nachsehen, ob sie Wolfbane Jerky haben.«
    »›Sie werden nach Nachschub heulen!‹«, rief Duke und heulte. Boots fiel in sein Geheul ein.
    Die beiden sind füreinander bestimmt, dachte Norman.
    Doch dann sagte Duke: »Lasst uns alle reingehen.«
    »Genau!«, kreischte Boots. »Dann können wir alles aussuchen, was wir wollen.« Sie wedelte mit Normans Zwanzigdollarschein in der Luft. »Ich zahle!«
    Als er mit seinen lachenden Begleitern den Laden betrat, war er fast froh, nicht allein im Jeep zu sitzen. Er wäre davongefahren – und hätte das Picknick verpasst.
    Auf eine gewisse Art freute er sich darauf.
    Seine Vorfreude stieg, als Boots vor einem Ständer mit Sonnenschutzmitteln stehen blieb.
    »Lasst uns was davon kaufen«, sagte sie.
    »Okay.«
    »Ich mag am liebsten das Öl«, erklärte sie.
    Norman und Duke sahen sich an.
    Mit ihrer Hilfe suchte Boots ein Kokosöl aus, das eine »tiefe tropische Bräune« versprach, aber wenig Schutz vor der Sonne bot.
    Sie schlenderten durch die Gänge und kamen in eine Abteilung, in der es Strandzubehör gab: Eimer und Schaufeln aus Plastik, Wasserbälle, Taucherbrillen und Schnorchel und ein kleines Sortiment von Handtüchern und Badebekleidung.
    »Habt ihr … was zum Anziehen?«, fragte Norman.
    Boots stieß ihn mit dem Ellbogen an. »Ich hab meinen scharfen kleinen Bikini. Wart’s nur ab!« Sie zwinkerte Duke zu, und er zwinkerte zurück.
    O Mann, dachte Norman.
    Er wandte sich an Duke. »Brauchst du was?«
    »Du meinst, eine Badehose? Soll das ein Witz sein?«
    »Vielleicht sollten wir ein paar Badetücher kaufen«, sagte Norman. »Auch wenn niemand ins Wasser geht, können wir darauf sitzen.«
    »Und darauf liegen«, fügte Duke mit einem Blick zu Boots hinzu. Sie suchten sich welche aus.
    Nachdem sie durch die restlichen Gänge gebummelt waren und alles, was sie brauchten, eingesammelt hatten, gingen sie zur Kasse.
    Dort gab es das Dörrfleisch. Während sie in der Schlange warteten, sah Norman sich die Behälter an. Er konnte keines von Wolfbane finden, deshalb beschloss er, nichts davon zu nehmen.
    Sie kauften Badetücher und Sonnenöl, zwei kalte Sech serpacks Budweiser, geschnittene harte italienische Salami und scharfen Cheddar-Käse, ein Päckchen Ritz-Cracker, Chips mit Zwiebelgeschmack und Oreo-Schokoladenkekse.
    Boots sah den Preis, verzog das Gesicht und winkte Norman mit dem Zwanzigdollarschein zu. »Ich glaub, das reicht nicht«, sagte sie.
    »Bei Weitem nicht«, gab Norman zu. Als er seine MasterCard aus der Brieftasche zog, zuckte Boots mit den Schultern und stopfte sich den Zwanziger in eine Vordertasche ihrer abgeschnittenen Jeans. Er hob die Brauen.
    »Ich halte ihn für dich warm«, sagte sie.

9
    Norman fuhr langsam an einem Schild mit der Aufschrift STRANDPARKPLATZ vorbei. Er steuerte auf den ungepflasterten Platz. Außer ein paar Pkw