Loch
auf dem Rücksitz seines Wagens mit dem Kopf auf ihrem Schoß.
Mit pochendem Herzen setzte er sich auf.
Sah sich um.
Duke fuhr.
Boots lächelte ihn an.
»Du hast geschlafen wie ein Baby«, sagte sie.
Duke blickte nach hinten. »Süß geträumt, starker Mann?«
»O Gott … o mein Gott.« Norman rutschte mit dem Hintern über die Sitzbank, weg von Boots, drückte sich in die Ecke des Autos und schlug eine Hand vor den Mund.
»O mein Gott. O mein Gott …«, wiederholte er immer wieder.
Ich hätte weiterschlafen sollen.
»O mein Gott«, sagte er zum tausendsten Mal. »Ich dachte, ich hätte alles nur geträumt.«
Boots wirkte beleidigt. »Du dachtest, du hättest nur geträumt, mit mir rumzumachen?«
»Ein feuchter Traum, was, Norm?« Duke lenkte mit einer Hand, der andere Arm lag auf der Lehne des Beifahrersitzes.
»Ach, du meinst, du hättest die anderen Sachen auch nur geträumt? Dass du die Bullen erledigt hast? Das hat mich sooo angemacht.«
»Ja, du warst großartig, Mann.« Duke drückte ein paarmal auf die Hupe, um sein Lob zu unterstreichen.
»Lass das lieber, Duke«, ermahnte Norman ihn. »Sonst wird noch jemand auf uns aufmerksam.«
»Sprichst du von den Bullen? Scheiße, Norman, alles ist prima.«
»Ja.« Boots fuchtelte mit den Händen in der Luft herum, um gleichzeitig aus allen Fenstern zu zeigen. »Niemand in der Nähe.«
Norman blickte hinaus und blinzelte im hellen Sonnenlicht. Die Straße führte durch bewaldete Hügel. Er konnte nirgendwo Häuser sehen.
»Hier gibt’s nur Bärenscheiße«, bemerkte Duke.
»Ich mag Zeichentrick-Bären. Einem echten möchte ich lieber nicht begegnen.«
»Kein Bär würde sich mit dir anlegen, Bootsy.« Duke lachte.
Boots lachte mit. »Hat jemand Hunger?«, fragte sie dann.
»Wir haben noch Limo und ein paar Reste vom Strand-Picknick«, sagte Duke pragmatisch.
Wie kann er so cool sein, verdammt noch mal, als hätten wir gestern nicht vier Menschen getötet. Norman war verblüfft.
Brachte kein Wort heraus.
Dachte darüber nach, was sein Vater sagen würde.
»Mr. Wiscoff. Ihr Sohn, Norman, ist ein Polizistenmörder. Für dieses Verbrechen wird er mit fünfzigtausend Volt bestraft.« Norman konnte die Worte des Anwalts schon hören. Was ist schlimmer? Die Morde? Oder die Schande, die ich über meine Familie bringe?
Er wusste es nicht.
Was hatte Oliver Hardy gesagt, als seine und Stans Pläne schiefgingen und sie bis zum Hals in der Scheiße steckten? »O Gabriel, blas dein Horn.«
Ollie forderte den Erzengel auf, den Weltuntergang einzuleiten, damit er den Schlamassel, in den er mit Stan geraten war, nicht ausbaden musste.
»O Gabriel, blas dein Horn.«
»Was hast du da hinten gesagt, Kumpel?«
Norman seufzte. »Nichts.«
»Ich habe richtigen Hunger«, sagte Boots. »Hat sonst noch jemand Hunger?«
»Ich hab dir doch gerade gesagt, Mädel, wir haben noch Reste.«
»Ich will aber keine Reste vom Picknick. Ich will richtiges Essen. Auf einem Teller. Von dem Dampf aufsteigt.«
Norman setzte sich aufrecht hin. »Wenn du glaubst, wir könnten an einer Raststätte anhalten, dann denk lieber noch mal scharf nach. Die Polizei sucht nach unserem Wagen.«
»Der Mann hat recht«, sagte Duke. »Ein roter Jeep Cherokee, der Bullenhirn auf der Windschutzscheibe kleben hat. Ein todsicheres Erkennungszeichen.« Dann sagte er etwas, das Norman erschreckte. »Wir müssen das Auto loswerden.«
»Loswerden?«, keuchte Norman. »Es gehört meinem Vater. Er wird stinksauer sein.«
»Stinksauer? Vielleicht lenkt ihn die Tatsache, dass sein geliebter Sohn ein Polizistenmörder ist, vom Verlust seines Autos ab.«
»Außerdem«, sagte Boots und strich sich das Haar glatt, »wenn es deinem Vater gehört, musstest du es wenigstens nicht bezahlen.«
»Wir können es nicht einfach stehen lassen.«
»Du hast es erfasst, Norm. Wir wollen ja nicht laufen, oder?«
»Ich nicht«, sagte Boots. »Davon kriege ich Hornhaut an den Füßen.«
Norman sah auf ihre dicken sonnenverbrannten Schenkel. Diese Füße mussten ein ganzes Leben lang eine schwere Ladung Fleisch transportieren.
»Also, das ist der Plan.« Duke sah über die Schulter. »Wir suchen uns ein anderes Auto. Entsorgen dieses irgendwo, wo die Bullen es nicht so schnell finden, dann …«
»Dann besorgen wir uns was zu futtern«, insistierte Boots.
»Dann holen wir uns was zu futtern«, stimmte Duke zu.
»Ich werde nie mehr irgendetwas essen«, verkündete Norman aufgebracht.
»Und danach fahren wir
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