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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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Außenwelt keine Zukunft haben.«
    Pamela trank einen weiteren Schluck von ihrem Saft. »Ich habe eine Zukunft. Einen Beruf.«
    Nicki lächelte erneut. Doch dieses Mal wirkte sie enttäuscht, als stimmte sie der Gedanke, dass Pamela schon bald abreisen würde, traurig. »Es ist natürlich deine Entscheidung. Du musst dir selber überlegen, wie deine Zukunft aussehen soll.«
    In diesem Moment kam Lauren mit einem Teller voll Schinken, Rührei, Steak und Bratkartoffeln.
    »Wow.« Pamela lief das Wasser im Mund zusammen.
    »Ich schätze, du kannst das Protein gebrauchen.«
    »Und ich glaube, danach müsst ihr mich rausrollen. Das ist ein Festmahl!«
    »Guten Appetit.«
    Als Pamela aufgegessen hatte, ging Lauren zur Theke und kam mit einer zusammengefalteten Zeitung zurück. »Ich dachte, ich warte, bis du fertig bist, ehe ich dir das zeige.«
    Lauren setzte sich Pamela gegenüber, neben Nicki. Sie faltete die Zeitung auseinander und legte sie auf den Tisch.
    Als Pamela das Foto auf der Titelseite sah, füllten sich ihre Augen sofort mit Tränen. Es zeigte eine Häuserreihe mit einer Lücke darin. Sie erkannte die Straße wieder. In der Lücke stand eine verkohlte Ruine.
    »Das ist nicht schön«, sagte Lauren sanft, »aber ich dachte, du würdest es vielleicht lesen wollen.«
    »Nein.«
    »Es könnte dir helfen, dir über deine Zukunft klarzuwerden.«
    »Nein. Bitte …«
    Lauren beugte sich vor und legte ihre Hand auf Pamelas Unterarm.
    »Es gibt da etwas, das du wissen solltest, Pamela.«
    Pamela tupfte sich mit einer Serviette die Augen. »Ich weiß alles, was ich wissen muss. Rodney, dieses Schwein, hat meinen Mann ermordet und mein Haus niedergebrannt.«
    »Da ist noch etwas. Du musst es jetzt nicht lesen, aber es wäre besser, wenn …«
    »Okay«, Pamela atmete tief durch. »Bringen wir es hinter uns.«
    »Wir sind für dich da, Pamela«, sagte Nicki leise. »Wir helfen dir, wo immer wir können.«
    Pamela sah auf die Zeitung, aber die Tränen ließen ihren Blick verschwimmen, sodass die Zeilen zu schwarzen Streifen wurden.
    »Es geht nicht. Ich kann es nicht lesen. Meine Augen sind … uh …« Sie schniefte. »Man sollte meinen, ich hätte keine Tränen mehr übrig.«
    »Keine Sorge. Ich sage dir das Wesentliche«, meinte Lauren. »Dort steht, dass die Feuerwehrleute zwei Skelette in den Trümmern gefunden haben. Ein männliches. Und ein weibliches.«
    »Ein weibliches?«
    »Ja. Pamela, sie glauben, es wären deine Überreste.«
    Pamela gab ein Geräusch wie bei einem Schluckauf von sich, irgendwo zwischen Lachen und Weinen. »In den Augen der Welt existiere ich also gar nicht mehr.« Sie holte tief Luft. »Natürlich. Es muss Rodney gewesen sein. Er hat eine andere Frau getötet und sie in das Haus gebracht, bevor er mich entführt hat. So …« Ihre Stimme brach. »So hätte mich nie jemand gesucht, weil … weil die Polizei glaubt, das Ehepaar wäre gemeinsam gestorben.«
    Pamela sah von Lauren zu Nicki. Beide blickten sie voller Mitleid an. Sie gaben ihr Kraft.
    »Es ist ganz einfach«, sagte Pamela. »Ich gehe zur Polizei. Sobald sie mich sehen, wissen sie, dass ich noch lebe und … und …«
    »So einfach ist es nicht.« Lauren wählte ihre Worte mit Bedacht. »Weißt du, Jims Frau ist mit dem Flugzeug aus New York gekommen.«
    »Nein. Da irrst du dich. Ich bin seine Frau … seine Witwe .«
    Lauren schüttelte den Kopf. »Jim war schon verheiratet.«
    »Unmöglich. Ich habe ihn geheiratet. Wir waren auf Maui auf Hochzeitsreise.«
    Lauren drückte Pamelas Hand. »Es sieht so aus, als wäre Jim schon verheiratet gewesen. Nur dass er …«
    »… versäumt hat, es zu erwähnen«, sagte Pamela in hartem Tonfall. Sie setzte sich aufrecht hin. Starrte aus dem Fenster. Die steinigen Hügel ragten in den Himmel. Sie sahen aus wie Zähne, die ein Stück davon herausbeißen wollten. »Und er hat sich nie scheiden lassen. Es war also eine bigamische Heirat.« Sie schüttelte den Kopf. »Mein Gott. Vorgestern war ich eine verheiratete Frau. Gestern war ich ein Witwe.« Ein bitteres Lachen entwich ihren Lippen. »Heute bin ich keins von beiden mehr.«

20
    Norman wachte auf und dachte: Mein Gott. Was hatte ich für einen Albtraum. Sex mit einer Frau namens Boots, die aussieht wie ein Schwein. Mord. Und ich töte zwei Polizisten. Ein richtig schlimmer Traum …
    Er öffnete die Augen. »Oh, Scheiße!«
    Ein feistes Gesicht blickte auf ihn herab, eingerahmt von kurzem gebleichten Haar. Verdammt viel Schminke. Er lag

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