Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
Vom Netzwerk:
Horrorduo die immer gleiche Scheiße schwafelt.
    »Ich glaub, ich schlafe ein bisschen.«
    »Bist du sicher, dass du keine Schwuchtel bist?« Duke blies Rauch zur Decke.
    »Bitte, Normy. Komm und schäum mich ein.«
    »Kein echter Mann kann so ein Angebot ablehnen, Kumpel.«
    Norman zwang sich zu einem Lächeln. »Klar. Ich komme gleich.«
    »Ich werfe nur meine Tasche in mein Zimmer«, sagte Boots lächelnd. »Ich ziehe mich da drin aus, also nicht gucken, wenn ich rauskomme.« Sie lachte.
    Duke lachte nicht. Er blickte grimmig.
    Norman dachte: Ertrage es mit einem Lächeln. Duke benimmt sich so verrückt. Er sieht gefährlich aus.
    Boots verschwand durch eine der Holztüren. Er hörte, wie sie wegen der sauberen Laken und des weichen Betts »oooh« und »aaah« machte. Auch hier schmückten violette Blumen in rosafarbenen Vasen alle Zimmer. Norman überlegte, ob er etwas zu Duke sagen sollte, um ihn zu beschwichtigen.
    Ich wüsste nicht, was.
    Er könnte sich über alles aufregen. Er ist unberechenbar.
    Gefährlich.
    Auf verrückte Art.
    Norman ließ Duke in Ruhe rauchen. Er ging ins Schlafzimmer, wo er seine staubigen Kleider auszog. Ah, es fühlte sich gut an ohne Klamotten. Die klimatisierte Luft, die seine heiße Haut abkühlte. Das Bett sah so sauber aus, dass er sich am liebsten sofort hingelegt hätte.
    »Normy … o Normy … kommst du duschen?«
    Er seufzte, als er ihre Stimme hörte. Dann holte er tief Luft und drückte die Brust raus.
    Showtime. Los geht’s …
    Mit freundlicher Stimmer rief er: »Schon unterwegs.«
    Auf dem Bett lagen saubere gefaltete Handtücher, von denen er sich eines um die Hüfte wickelte. Dann verließ er das Schlafzimmer und ging an Duke vorbei. Er rauchte immer noch. Lag auf dem Rücken und starrte die Decke an.
    Duke streckte den Arm aus und packte Normans Handgelenk. Noch nie hatte Norman so einen harten Griff gespürt.
    »Verarsch mich niemals, Norman. Wenn du mich wütend machst, dann werde ich …«
    Er grunzte, ließ Norman los, brach den Blickkontakt ab und starrte wieder an die Decke.
    Norman erschauderte.
    Ja, er konnte die Warnzeichen erkennen. Der Mann brodelte wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch. Er war bedrohlicher als je zuvor.
    »O Normy …«, quengelte Boots aus dem Bad. »Normy, Normy, Normy.«
    Norman ging ins Badezimmer. Er war nun wachsam. Er rechnete damit, jeden Moment die Spitze von Dukes Messer zwischen den Schulterblättern zu spüren. Erleichtert schloss er die Tür hinter sich.
    Der Raum hatte sich bereits mit Dampf gefüllt. In der Duschkabine rauschte Wasser.
    Hinter dem matten Plastikvorhang bewegte sich eine Gestalt.
    Sie seift ihre Brüste mit Duschgel ein, sagte sich Norman. Dann arbeitet sie sich über die Rundung ihres Bauchs weiter nach unten.
    Tiefer, tiefer …
    In die verlockende Gegend zwischen ihren Beinen.
    Norman seufzte.
    Vor zehn Sekunden war er noch darüber besorgt gewesen, was sich in Duke zusammenbraute.
    Und jetzt …
    Er seufzte erneut. Boots – die hässliche, unausstehliche Boots. Sie setzte ihre Voodoo-Künste ein.
    Er sah an sich herab, als sein Körper ihn verriet.
    Die Vorderseite des Handtuchs hatte eine Pyramide gebildet.
    »Hm, Norman. Komm rein und lass dich von mir baden, Süßer.« Sie stöhnte vor Lust, während sie sich einseifte.
    Mein Gott, er war so erregt.
    So erregt, dass es wehtat. Er ließ das Handtuch fallen, schob den Vorhang zur Seite und stieg zu Boots in die Duschkabine.

25
    Um sieben Uhr abends hörten Boots und Norman auf, sich unter der Dusche miteinander zu vergnügen. Sie wickelte sich in Handtücher, lächelte verträumt und zog sich in ihr Zimmer zurück.
    Norman trocknete sich ab. Rasierte sich.
    Seine Knie zitterten immer noch, nach all dem, was er mit ihr getan hatte.
    Sie hatte es gemocht. Ihn angefleht, nicht aufzuhören.
    Als er aus dem Bad kam, sah er Duke auf dem Sofa schlafen. Die Zigarette war verglüht. Der kalte Stummel steckte zwischen seinen Lippen.
    Norman weckte Duke nicht auf.
    Er war nicht erpicht darauf, den Zorn des harten Burschen zu erregen.
    Er ging in sein Zimmer und zog sich eine frische Unterhose an. Dann legte er sich aufs Bett. Die Ziffern des Radioweckers blätterten um und zeigten sieben Uhr achtzehn. Es war noch hell draußen, doch das Sonnenlicht hatte sich orange gefärbt.
    Er schloss die Augen und dachte: Ich ruhe mich nur fünf Minuten aus.
    Als Norman die Augen wieder aufschlug, teilte ihm der Radiowecker mit, dass es acht Uhr dreiundfünfzig

Weitere Kostenlose Bücher