Loch
Sie, wir suchen … wir suchen … aber …« Er schüttelte schnell den Kopf. »Nein, mein Partner hat recht. Es ist nichts für Sie.«
»Das kann man nicht wissen«, sagte Norman eifrig. Er hatte zwar nicht die geringste Ahnung, wovon die beiden ehemaligen Schauspieler sprachen, aber er sehnte sich leidenschaftlich danach, daran teilzuhaben.
»Investoren, Norman.«
»Investoren?«
Dr. Pearman nickte weise. »Wir geben Leuten, denen wir vertrauen, die Möglichkeit, in unsere Motels zu investieren.«
»Aber wir müssen vorsichtig sein«, fügte Darren hinzu. »Unsere Investoren müssen diskret sein. Sie dürfen nicht über das Geschäft sprechen.«
»Warum nicht?«
»Der Ertrag ist so groß, dass wir einen Goldrausch fürchten. Hören Sie, Norman, wir betreten Neuland, indem wir in unseren Motels die Bewirtung von Kongressen anbieten. Wenn die Konkurrenz erfährt, was für Gewinne – riesige Gewinne – wir einfahren, würden sie es sofort nachmachen.«
Norman atmete tief aus und sah Dollarzeichen vor den Augen. »Ich verstehe.«
»Sie sehen also ein, mein Junge, dass wir wählerisch sein müssen? Wir wenden uns nur an Menschen, von denen wir wissen, dass sie diskret sind.«
»Voll und ganz.«
»Also …« Darren stellte die kalte Bierflasche auf dem Tisch ab. »Haben Sie Interesse?«
»Sehr sogar, aber – wie viel?«
»So viel, wie Sie möchten, mein Junge. Ich spreche wohl auch für Darren, wenn ich sage, wir erkennen einen integeren Mann mit Visionen, wenn wir einen vor uns haben.«
»Danke, Sir«, sagte Norman überschwänglich.
»Wir haben die Mindestsumme auf fünf festgelegt.«
»Fünfhundert Dollar?« Norman rechnete es im Kopf durch. »Das könnte ich hinbekommen, wenn Sie mir ein paar Tage Zeit geben.«
»Norman.« Dr. Pearman wirkte gequält. Es war das gleiche Zurückschrecken, das er während seiner Zeit in der Krankenhausserie perfektioniert hatte, wenn seine berufliche Integrität infrage gestellt wurde. »Norman. Norman. Mein Junge, wir reden hier von Tausendern.«
»Fünftausend Dollar?«
»Letztlich eine unbedeutende Summe, aber sie beweist Ihr Vertrauen in den eigenen Geschäftssinn.«
»Ah, klar, klar.« Norman nickte und versuchte, einen verständigen Eindruck zu machen. »Fünftausend Dollar.«
»Klingt das angemessen?«
»O ja. Völlig angemessen.«
Vielleicht kann ich die Fünftausend mit der MasterCard abheben? Oder vielleicht kann ich eine Bank ausrauben? Nachdem ich zwei Polizisten getötet habe, ist ein Bankraub keine große Sache.
Dr. Pearman hob sein Glas. »Dann darf ich einen Toast auf unseren neuen Geschäftspartner ausbringen. Ich habe noch nie einen so weisen Kopf auf so jungen Schultern gesehen. Wenn ich …«
»Ihr Gauner! Ihr verdammten Gauner!«
Erschrocken wandte sich Norman nach der Stimme um, in der die nackte Wut lag, und sah eine junge Frau in Schwesternuniform durch den Durchgang in der Hecke auf den Rasen schreiten.
Norman glotzte sie an. Ihre Kurven zeichneten sich unter der Uniform ab. Das dunkle Haar war kurz geschnitten. Irgendwie asymmetrisch. In Verbindung mit den blitzenden Augen war der Effekt beeindruckend.
Sie schoss auf den Tisch zu, an dem Norman mit den beiden Männern saß.
»Also«, sagte sie und sah Norman an, »wer ist dieses arme Würstchen?« Sie schüttelte verächtlich den Kopf. »Das nächste Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird?«
26
In dem Augenblick, als die Frau über den Rasen auf sie zukam, verstummten alle.
Starrten sie an.
Seifenblasen zerplatzten.
Die Party fiel in sich zusammen.
Norman war fasziniert und beeindruckt gewesen von der Gesellschaft dieser noch immer glamourösen Schauspieler. Jetzt …
Bingo!
Habe ich gerade zugestimmt, Geld in ein Motel zu investieren?
Der Mann, der Dr. Pearman gespielt hatte, setzte ein charmantes Lächeln auf. »Dee-Dee.«
»Spar dir dein Dee-Dee.«
Großer Gott. Diese Schwester … war es eine echte Schwester? … war großartig.
Ich bin verliebt, dachte Norman.
Sein Blick schweifte über ihren Körper in der engen Schwesternuniform. Wie alt war sie? Dreiundzwanzig? Fünfundzwanzig?
Ihr kurz geschnittenes Haar war perfekt frisiert.
Dunkel.
Glänzend.
Ah, nicht wie bei Boots. Nicht gebleicht. Nicht stachelig hochstehend.
Es war wunderschönes Haar.
Die Augen der Schwester wanderten über das Essen und die Getränke auf den Tischen.
»Dee-Dee, Süße«, schnurrte Dr. Pearman. »Setz dich, trink ein Glas Wein.«
»O Dad, du hast versprochen, dass du das
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