Loch
nicht tun würdest«, stöhnte Dee-Dee.
Darren versuchte, besänftigend zu lächeln.
Es gelang ihm nicht ganz.
»Wir unterhalten nur einen unserer Gäste«, sagte er.
»Natürlich«, meinte Dr. Pearman. »Ein netter Grillabend. Ein wenig Abwechslung.«
»Von wegen Abwechslung«, tobte Dee-Dee. Ihre Worte waren an alle auf dem Rasen gerichtet. »Ihr wolltet mal wieder eine eurer Shows abziehen, um den ersten hirnlosen Trottel auszunehmen, der euch über den Weg läuft.«
»Hey«, sagte Norman beleidigt.
Sie wandte sich wieder zu Dr. Pearman. »Dad. Wir können das Ganze hier nicht erhalten, indem wir unsere Gäste betrügen.«
Norman sah die Frau in der Schwesternuniform an.
Sie erwiderte seinen Blick.
»Sie sollten jetzt gehen«, sagte sie.
»Waren Sie auch in der Serie?«, fragte Norman verwirrt. »Ich kann mich nicht erinnern, dass …«
»Nein, ich habe nicht in Intensivstation mitgespielt.« Sie klang gelangweilt, als müsste sie das ständig erklären. »Ich bin zu jung für diesen Scheiß. Außerdem bin ich keine Schauspielerin. Ich bin die Einzige hier mit einer medizinischen Ausbildung. Ich bin Krankenschwester am St. Jude’s Hospital in der Stadt. Eine echte Krankenschwester.«
Sie sah wirklich echt aus.
Und gut, von Kopf bis Fuß.
Ihm fiel auf, dass der Reißverschluss ihrer Uniform, die im Licht der Umgebung schneeweiß leuchtete, vom Hals bis zum Bauchnabel reichte.
Das ist ein Reißverschluss, den es sich aufzumachen lohnt, dachte er, während er die steilen Hügel ihrer Brüste betrachtete.
»Sir«, sagte sie leiser. »Sie werden doch nicht zur Polizei gehen, oder?«
»Äh … nein, natürlich nicht, aber …«
»Aber Sie fragen sich, was hier vorgeht?«
Er nickte.
Dee-Dee ging um die versammelte Gruppe ehemaliger Schauspieler herum, in deren glasigen Blicken das Eingeständnis lag, etwas Unrechtes getan zu haben.
»Wahrscheinlich haben sie Ihnen … wie heißen Sie?«
»Norman.«
»Also, Norman, sie haben Ihnen bestimmt gesagt, dass sie, nachdem die Serie abgesetzt wurde, weil sie alle riesige Gagen verlangt hatten, das Motel gekauft haben?«
Norman nickte erneut.
»Sie haben Ihnen nicht erzählt, dass sie so unfähig und geschäftsuntüchtig waren, dass sie ein Motel gekauft haben, das nicht an einem der wichtigen Highways lag?«
»Nein, sie haben gesagt, es würde gut laufen.«
»Gut laufen, klar. Wie sind froh, wenn wir jede Woche ein Dutzend zahlende Gäste haben. Stimmt’s, Dad?«
Dr. Pearman nickte.
»Stimmt’s, Darren?«
Auch Darren nickte unbehaglich.
»Deshalb wechselt sich dieser Haufen ausgemusterter Mimen damit ab, die Rollen von Zimmermädchen, Portiers und Hausmeister zu spielen.«
Dr. Pearman wirkte gequält. »Der junge Mann will diese ganzen … Tatsachen nicht hören. Tatsachen sind die schweren Stiefel der Realität. Wegen der Tatsachen, meine Liebe, trottet die Welt mühselig vor sich hin, wo sie doch tanzen sollte.«
»Dad, du kannst den Leuten nicht mit einem Lügenmärchen das Geld aus der Tasche ziehen. Das ist eine schmerzliche Tatsache, die du begreifen musst.« Sie schüttelte traurig den Kopf.
Norman erwachte aus seiner Träumerei. »Sie meinen, es gibt gar keine Kongresse? Keine Horrorautoren, die nächste Woche kommen?«
»Leider nicht, mein Junge.«
»Und wir könnten die Anlage nicht einmal abgeben«, erklärte Dee-Dee Norman. »Diese Halunken leben von meinem Gehalt. Davon werden auch die Raten für das Darlehen abgezahlt … so gerade eben … und auf diese Weise zahlen es mir diese undankbaren Gestalten zurück.«
»Willst du wirklich kein leckeres kühles Glas Weißwein?«, fragte Darren.
»Vielleicht sollte ich eines trinken, schließlich bezahle ich das ja alles.« Sie sah Darren wütend an. »Was ist mit der Einkaufsliste, die ich dir gegeben habe?«
»Also … äh … wir …«
»Ich kann mich nicht erinnern, dass ich Wein und T-Bone-Steaks aufgeschrieben hätte.«
»Nein, Dee-Dee, es tut uns leid, wir dachten …«
»Ihr dachtet? Das ist das Problem, ihr denkt nie nach. Dad, für so eine Nummer könntet ihr ins Gefängnis kommen.«
Norman sah, wie Dr. Pearman schluckte. Das wurde langsam zu viel für ihn.
»Ich glaube nicht, dass sie mir wirklich Schaden zufügen wollten«, sagte Norman zu ihr.
»Das ist es ja.« Sie klang müde. »Sie sind harmlos. Und sie sind unfähig. Sie schmieden beim Martini große Pläne, aber das sind alles nur Tagträume. Ich habe Darren hundert Dollar gegeben, um die Lebensmittel auf
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