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Loch

Loch

Titel: Loch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Laymon
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der Liste einzukaufen. Eine knapp kalkulierte Liste, weil wir kein Geld auf dem Konto haben. Und sehen Sie sich das an, sie haben alles für Bier, Wein und feine Steaks ausgegeben. Scheiße … ich glaube, ich halte das nicht mehr aus.«
    »Schätzchen, Schätzchen«, gurrte Dr. Pearman. »Wir können uns etwas überlegen.«
    »Nein«, sagte sie. »Das kann keiner von euch.«
    Norman schreckte vor dem Ausdruck der Gesichter um sich herum zurück.
    Bedauern. Schuld. Reue.
    »Wenn es darum geht, euch euren Text zu merken und so zu tun, als wärt ihr jemand anderes, dann seid ihr gut«, fuhr Dee-Dee fort. »Aber wenn ihr versucht, in der echten Welt zu leben, seid ihr …« Sie zuckte die Achseln. »Ach, was soll das alles?«
    Es trat eine Pause ein, in der niemand sprach. Sich keiner rührte.
    Insekten schwebten durch die Luft, während der Tag in die Nacht überging. Irgendwo schaltete ein Sensor Scheinwerfer ein, die den Rasen in ein grelles Grün tauchten. Eine Frikadelle, die auf dem Grill vergessen worden war, platzte auf. Sie begann, mit einer öligen gelben Flamme zu brennen.
    Puh, was für eine Nacht.
    Es ist cool, mit den Schauspielern von Intensivstation herumzuhängen. Auch wenn sie ein Haufen Betrüger sind.
    Keine besonders guten Betrüger.
    Und dann taucht dieses Mädchen namens Dee-Dee auf, die Tochter von Dr. Pearman.
    Wahrscheinlich gerade noch rechtzeitig, ehe er, Norman, losgezogen war, um einen Schnapsladen zu überfallen und fünftausend Dollar zu besorgen.
    Es war die Art von Pause, in der alles geschehen konnte.
    Weitere Vorhaltungen von der Respekt einflößenden sexy Dee-Dee?
    Ein tränenreicher Zusammenbruch von Dr. Pearman? Oder zumindest dem Mann, der ihn gespielt hatte.
    Aber:
    Drei Gestalten traten durch den Gang in der Hecke.
    Zwei stattliche Männer und eine kräftige Frau um die dreißig.
    Sie trugen Polizeiuniformen.
    Sollte er zu hoffen wagen, dass sie ebenfalls Schauspieler waren? Drei müde Darsteller aus einem Krimidrama, die ein Zimmer für die Nacht suchten.
    Dee-Dee stöhnte. »Siehst du, Dad? Eines eurer Opfer hat euch angezeigt.«
    »Oje«, flüsterte er. »Ich glaube, der Knast ist nicht mein Lieblingsort.«
    Darren erbleichte.
    Die übrigen ehemaligen Schauspieler sahen aus, als würden sie jeden Augenblick in Ohnmacht fallen.
    »Das Spiel ist aus«, murmelte Dr. Pearman.
    Dee-Dee ging einen Schritt auf die drei Beamten zu. »Bitte. Ich kann es Ihnen erklären. Mein Vater ist Schauspieler. Er neigt dazu, in einer Fantasiewelt zu leben.«
    »Dee-Dee?« Dr. Pearman wirkte gepeinigt.
    »Was auch immer mein Vater und seine Freunde getan haben, ich bin sicher, wir können es wiedergutmachen.«
    Die drei Polizisten zogen Revolver aus ihren Holstern und zielten über den mit Weinflaschen und Kartoffelsalat beladenen Tisch hinweg.
    »Meine Dame, meine Herren.« Dr. Pearman erhob sich. »Die Waffen sind völlig überflüssig. Ich werde mich der Festnahme nicht widersetzen.«
    »Wiscoff«, sagte der älteste Polizist, »Norman Wiscoff. Ich habe einen Haftbefehl für Sie.«
    Aller Augen richteten sich auf Norman, als die drei Polizisten näher kamen und auf seine Brust zielten.
    Norman hatte einen Kloß von der Größe Tennessees im Hals.
    Er versuchte zu schlucken.
    Es gelang ihm nicht.
    Sein Herz hämmerte gegen die Brust.
    Die Polizistin griff nach den Handschellen an ihrem Gürtel.
    Ihr Blick und die Pistole blieben dabei auf ihn gerichtet.
    Norman hob die Hände.
    »Okay, okay.« Seine Stimme war ein Krächzen. »Sie haben mich erwischt.«
    In diesem Moment wurde es für Darren zu viel.
    »O mein Gott.«
    Er klappte zusammen. Sein Kopf schlug mit einem lauten Bums auf sie Tischplatte.
    Die drei Beamten sahen zu ihm.
    Das ist deine einzige Chance, Normy, alter Kumpel. Verblüffenderweise hätte die Stimme in seinem Ohr Duke gehören können.
    Du musst sie nutzen.
    Du willst doch nicht auf dem elektrischen Stuhl braten.
    Norman stand mit dem Rücken zur Hecke. Ihre Zweige bildeten ein dichtes Geflecht. Sie reichte ihm bis über den Kopf.
    Wenn er nur …
    Er drehte sich um und stürmte auf die Hecke zu.
    »Stopp!«
    Das Kommando eines Polizisten.
    Weißt du nicht, was als Nächstes passiert?
    Er hatte recht.
    Schüsse.
    Links und rechts von ihm schlugen Kugeln in das Geäst und rissen Löcher in das Grün, während er in die Hecke rannte. Sein Gewicht und seine Geschwindigkeit trugen ihn hindurch.
    Er brach auf der anderen Seite hervor und rannte im Zickzack, um ihnen kein festes

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