an.«
Jetzt erschienen die Informationen dazu an der Wand:
1. HALBFINALE in Gelsenkirchen:
Sieger Spiel A - Sieger Spiel D
2. HALBFINALE in Frankfurt:
Sieger Spiel B - Sieger Spiel C
»Auf die Verlierer der Halbfinalspiele wartet dann noch das sogenannte kleine Endspiel …«
Stettler wies auf die Leinwand. Dort erschien nun:
SPIEL UM PLATZ 3 in Berlin.
»Da wollen wir aber gar nicht hin …« Jetzt lächelte der Trainer. »… weil wir ja lange genug in Berlin waren. Wir wollen am 18. Mai zum Endspiel in Dortmund sein. Das größte Stadion der Republik wartet auf uns!«
In großen Buchstaben war dann zu lesen:
ENDSPIEL - 18.5.2008 - 18.00 Uhr in DORTMUND
Kader der deutschen U15 starrte auf dieses Wort »ENDSPIEL«. In der Halle blieb es einige Augenblicke lang sehr, sehr ruhig. Dann erhob Stettler seine Stimme.
»Glaubt ihr an dieses Ziel?« Ein vielstimmiges »Ja!« und lauter Applaus waren die Antwort.
Der Trainer hob abwehrend die Hände. »Mit dem Match gegen Argentinien haben wir viel Vertrauen verspielt, und ich muss zugeben, dass ich ziemlich … nun sagen wir es gerade heraus … ziemlich sauer über das Ergebnis war. Aber dennoch bin ich wild entschlossen, mit euch zu beweisen, was wir wirklich können. Die erste Voraussetzung ist, dass wir ganz eng zusammenhalten. Wie Pech und Schwefel, heißt es, aber das ist mir noch fast zu wenig. Jeder von euch, auch die, die nicht zu den ersten elf unserer Mannschaft gehören, ist dabei wichtig. Wir sind ein Team! Was sind wir?«
Aus allen Kehlen im Saal hallte es zurück: »Ein Team!«
Stettler sah zufrieden aus. »Okay, dann gehen wir es an. In einer Viertelstunde treffen wir uns draußen auf dem Sportplatz neben dem Hotel.«
Die Spieler sprangen aufgeregt von den Sesseln. Und
auch wenn alle ohnehin ihr Bestes geben wollten - solch eine Rede befeuerte die Zuversicht und den Willen noch mehr. Sie würden zeigen, was sie draufhatten.
Das Training bestand zunächst, wie gewohnt, aus einer Konditionseinheit, aber die war längst nicht so hart, wie vor einigen Wochen in Barsinghausen. Nach etwa dreißig Minuten begann die Arbeit mit dem Ball.
Stettlers Stimme tönte über den Platz. »Erik und Patrick, bitte in die Sturmmitte. Über die Außenpositionen werden jetzt jede Menge Flanken geschlagen. Eure Aufgabe besteht darin, jeden Ball direkt zu verwerten, egal ob mit dem Kopf oder mit dem Fuß. Kevin, ab ins Tor. Das Schöne für euch: Wir werden auf jegliche Verteidigung verzichten.«
Die Bälle flogen jetzt nur so in den Strafraum. Erik und Locke konnten nach Herzenslust auf das Tor ballern. So gab es viele schöne Treffer, aber auch Kevin zeigte sensationelle Paraden … Auf der anderen Seite des Platzes fand das gleiche Spielchen mit den weiteren Stürmern und den Torhütern zwei und drei statt. Diese Trainingsmethode war super, denn jeder, egal ob er Flanken schlug, im Tor spielte oder Verwerter war, hatte viele Erfolgserlebnisse. Die Spieler gingen voller Freude und Zuversicht aus dieser Trainingseinheit hinaus.
Am Abend, nach der Mannschaftssitzung, hatte Locke noch die Möglichkeit, über den Computer im Hotelzimmer Mails zu verschicken. Die erste ging an seine Freundin Eva.
[email protected] an
[email protected]Liebe Eva,
hier läuft alles optimal. Die Stimmung ist überragend.
Alle glauben wieder an den Titel. Das Training macht
unglaublich viel Spaß und mit Zimmergenosse Erik
komme ich auch super aus. Was gibt es Neues in der
Heimat?
Dein Locke
Auch Lockes Eltern hatten endlich gelernt, E-Mails abzurufen und so bekamen sie die zweite Mail.
[email protected] an
[email protected]Liebe Eltern, lieber Poldi!
Ganz kurz nur: Berlin ist eine unglaublich schöne
Stadt. Ich habe einiges auf der Fahrt zum Hotel
gesehen! WAHNSINN! Wir sollten hier bald mal eine
Woche Urlaub machen … Poldi, keine Bange, es gibt
auch genügend Bäume! Aber das Wichtigste: Papa,
unsere Truppe wird Dir keine Schande machen. Du
kannst ruhig darüber reden, dass Dein Sohn in dieser
Mannschaft spielt. Glaubt an uns!
Euer Locke
Am Müggelsee wuchs eine echte Mannschaft zusammen. Jeder spürte es. Und das war gut so, denn der Anpfiff des Spiels gegen die Türkei am Sonntag rückte unaufhaltsam näher. Beim Abschlusstraining am Samstag sorgte Stettler noch für eine Überraschung. Er ließ mit drei echten Sturmspitzen die A-Mannschaft gegen die B-Mannschaft antreten. Erstmals spielten Erik Stössken, Heiko Erde und Patrick Schubert zusammen. Derart