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Lockend klingt das Lied der Wueste

Lockend klingt das Lied der Wueste

Titel: Lockend klingt das Lied der Wueste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McMahon
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Rückkehr übermitteln.“
    „Dann ist es zu spät.“ Frustriert legte Lisa auf.
    Verdammt, es musste doch einen Weg geben, um ihn zu erreichen! Karim würde ihnen helfen, das wusste sie.
    Würde sie sein Zelt finden, wenn sie es versuchte?
    Vor ein paar Abenden hatte sie mit Professor Sanders einschlägiges Kartenmaterial studiert, um zu sehen, ob es in der Nähe noch andere verlassene Ansiedlungen geben könnte. Sie wusste, wo das alte Lehmhaus stand, auf dessen Treppe sie gestürzt war. Würde sie von dort aus Karims Camp finden? Sie hatte nur eine vage Erinnerung daran, in welcher Richtung es lag.
    Lisa suchte, bis sie eine Karte gefunden hatte, auf der das alte Haus eingezeichnet war. Andere Ansiedlungen waren nicht markiert. Aber Karim hatte sein Wüstenzelt auch sicher nicht in der Nähe bewohnter Orte aufgeschlagen, wenn er die absolute Einsamkeit suchte.
    Einen Moment später kam Professor Sanders herein. Er wirkte immer noch ganz aufgelöst.
    „Ich fürchte, unsere Expedition ist beendet“, sagte er mit einem kurzen Blick auf die beiden Männer. „Zumindest habe ich erreicht, dass man uns drei Tage Zeit zum Packen lässt, nicht nur bis morgen.“
    Lisa tat der Professor unendlich leid. Er hatte sein ganzes Herz und seine Seele in diese Ausgrabungen gelegt. Es war grausam, ihm ohne jede Vorwarnung alles aus der Hand zu reißen.
    „Ich habe versucht, Scheich al Shaldor zu erreichen, aber er ist nicht in der Stadt. Vermutlich hält er sich in seinem Zelt in der Wüste auf. Wenn ich einen der Jeeps nehmen darf, könnte ich ihn finden. Er wäre in der Lage, den Räumungsbefehl aufzuheben.“
    Lisa fühlte sich schrecklich schuldig, weil sie wahrscheinlich diejenige war, durch die man im Kulturministerium von dem Jadefund erfahren hatte. Sie hatte diese Situation heraufbeschworen, nun musste sie sie auch wieder in Ordnung bringen.
    „Wo befindet sich das Zelt?“
    „In der Nähe des alten Hauses, bei dem ich gestürzt bin. Von dort aus muss ich mich nach Westen halten. Ich denke, ich finde genügend Hinweise, die mir weiterhelfen werden.“
    „Aber Sie können sich auch ebenso leicht verfahren“, warnte Professor Sanders sie. „Es ist zu gefährlich. Ich werde den Scheich anrufen und sehen, ob ich etwas erreichen kann.“
    Nervös trommelte Lisa mit den Fingern auf den Tisch, während sie Professor Sanders beobachtete, wie er telefonierte. Seiner frustrierten Miene nach zu schließen wurde sein Anliegen gerade abgelehnt.
    Entschlossen griff sie sich die Schlüssel zu einem der Jeeps, von dem sie wusste, dass er ein Navigationssystem hatte, und packte in aller Eile ein paar Flaschen Wasser und etwas Notproviant ein. Dann kletterte sie in den Geländewagen und brauste aus dem Camp.
    Nach ihrem Erlebnis im Sandsturm begegnete sie der Wüste mit erheblich mehr Respekt. Doch nichts in der Welt hätte sie von ihrer Mission zurückhalten können. Sie durfte keine Zeit verlieren.
    Es war bereits später Vormittag, als sie in der Ferne ein Gebäude erkannte. Sie hatte das alte Lehmhaus gefunden. Lisa fuhr hin und hielt kurz an, um zu sehen, ob sie Hufabdrücke von Karims Pferd entdecken konnte. Aber selbst wenn es welche gegeben hätte, wären sie inzwischen verwischt gewesen. Es ging ein ziemlich starker Wind, der alle Spuren verwehte. Sie musste sich ganz auf ihre Erinnerung an den Ritt mit Karim verlassen.
    Lisa überprüfte ihre Position und lenkte den Jeep nach Westen.
    Etliche Stunden später war sie fast so weit, dass sie wieder umgekehrt wäre. Sie hatte starke Zweifel, ob sie sich auf dem richtigen Weg befand. Der Jeep war mindestens doppelt so schnell wie ein Pferd, und sie hätte längst da sein müssen. Sie hielt an, stieg auf den Sitz und suchte mit dem Blick sorgfältig alle vier Himmelsrichtungen ab.
    Nichts. Kein Wüstenzelt, keine Dattelpalmen.
    Lisa seufzte frustriert. Sie konnte in der brütenden Hitze kaum noch denken. Hatten sie den Hinauswurf Karim zu verdanken?
    Eine große Müdigkeit überkam sie. Wie wunderbar wäre jetzt ein schattiges Plätzchen, damit ich mich ein wenig ausruhen könnte, dachte sie sehnsüchtig. Stattdessen setzte sie sich wieder und ließ den Motor an. Ein Blick auf die Benzinuhr sagte ihr, dass der Tank noch mehr als halb voll war. Sobald die Anzeige auf halb stand, würde sie umkehren müssen.
    Für die nächste Dreiviertelstunde fuhr sie in nördlicher Richtung weiter, doch nichts kam ihr bekannt vor. Allmählich wurde die Zeit knapp. Wenn sie Karim nicht finden

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