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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aufhören.«
    »Prima. Möchtest du einen Schluck Wein?«
    »Das ist mein Wein.«
    »Ehrlich gesagt, habe ich ihn selbst mitgebracht.«
    »Ich habe meinen eigenen Wein.«
    »Ganz, wie du willst.« Während er an seinem Wein nippte, musterte er sie. »Der schmeckt ziemlich gut.«
    Sie ließ sich auf die Bank fallen und starrte missmutig auf die Kerzen. »Soll das vielleicht romantisch sein?«
    »Nein, die dienen nur als Reserve, falls der Strom ausfällt.«
    »Wir haben einen Generator.«
    »Aber bis der Strom gibt, dauert es eine gute Minute. Wenn sie dich stören, kannst du sie ja ausblasen.«
    Sie schnaubte, aber das galt nicht den Kerzen. »Ich hasse es, dass du das schaffst: So gelassen und sachlich zu bleiben, während ich hier rumzicke.«

    Er schenkte ein zweites Glas Wein ein und nahm es mit an den Tisch. »Trink den verdammten Wein aus, du Zicke! Gefällt dir das besser?«
    Sie seufzte und musste fast schon lächeln. »Ein bisschen.«
    »Das ist ja eine Heidenarbeit, bei diesem Regen die Tiere zu füttern.«
    »Ja, es ist eine Heidenarbeit, aber sie müssen auch etwas essen.« Sie fuhr sich mit den Händen über das Gesicht. »Ich bin müde und gereizt. Und Hunger habe ich auch - insofern ist mir der Eintopf, den vermutlich Lucy gekocht hat, sehr willkommen. Ich habe noch keine Liste geschrieben, aber ich habe sie im Kopf, und wir müssen so einiges besprechen. Ich habe alles verändert, mit meiner Entscheidung, meinem Verhalten, meiner Anmache und so. Wenn das ein Fehler war und unsere Freundschaft darunter gelitten hat, tut mir das leid. Das wollte ich nicht.«
    »Beim ersten Mal hast du auch alles verändert. Es war deine Entscheidung, deine Anmache, dein Verhalten.«
    »Ich fürchte, da hast du recht.«
    »Es kann nicht immer nur nach dir gehen, Lil.«
    »Hier geht es nicht darum, was ich will oder was du willst. Außerdem ist es damals garantiert nicht nach mir gegangen. Ich will nur klare Verhältnisse schaffen, Coop. Und deshalb …«
    »Vielleicht sollten wir dieses Thema ein wenig zurückstellen. Ich muss dir erzählen, was ich über Ethan Howe rausgefunden habe.«
    »Über den Mann, der Carolyn Roderick entführt hat?«
    »Ja. Und ich glaube, dass dieser Mann noch andere Frauen entführt und ermordet hat. Auch Melinda Barrett.«

    Sie wurde ganz still. »Aber warum sollte er? Das ist fast zwölf Jahre her.«
    »Lass uns etwas essen, und währenddessen werde ich dir alles erzählen. Und noch etwas, Lil: Sollte irgendwas auf deiner mentalen Liste stehen, das meine Anwesenheit hier verbietet, kannst du das gleich mal streichen.«
    »Ich lehne nichts ab, das mich, meine Mitarbeiter, meine Familie oder meine Tiere beschützt. Aber du bist nicht für mich verantwortlich, Cooper.«
    »Das hat nichts mit Verantwortung zu tun.«
    Er stellte den Eintopf und die Klöße auf den Tisch. Zwischen ihnen flackerten die Kerzen, als er sich hinsetzte und ihr von den Morden erzählte.

19
    S ie hörte ihn an und sagte nicht viel, als er die Fakten auflistete und ihr seine Theorie darlegte. Wieder versuchte sie, sich ein klares Bild von dem Mann zu machen, von dem Cooper sprach. Aber sie erinnerte sich nur an grobe Umrisse, verwischte Details, wie auf einer verblichenen Bleistiftzeichnung.
    Er hatte ihr nichts bedeutet, keinen nachhaltigen Eindruck auf sie gemacht. Sie hatten nur ein paar Mal miteinander gesprochen, als er sich als Freiwilliger gemeldet hatte, um Carolyn zu sehen.
    »Ich weiß noch, dass er mich nach meinen Vorfahren gefragt hat, nach meiner Abstammung von den Lakota Sioux. Das fragen mich die Leute öfter. Wir erwähnen es auch in meiner Kurzbiographie, weil es neugierig macht und beweist, dass meine Familie schon seit Generationen hier in den Bergen lebt. Aber er wollte Genaueres wissen und sagte mir, er sei ein Sioux, der direkt von Crazy Horse abstamme.«
    Sie hob die Hände. »Auch das hört man öfter. Manche Leute wollen sich unbedingt auf dieses Erbe berufen, und von mir aus sollen sie das ruhig tun. Ich habe nicht groß darauf geachtet, denn bei der Behauptung, von Crazy
Horse oder Sitting Bull abzustammen, verdrehe ich normalerweise nur die Augen.«
    »Du hast also dieses Gerede und damit auch ihn nicht ernst genommen.«
    »Ich war bestimmt höflich. Ich beleidige niemanden, und schon gar nicht Freiwillige oder potenzielle Spender. Aber ich habe ihm auch nicht vorgeschlagen, ein Bier trinken zu gehen und über unsere Vorfahren zu sprechen.«
    »Du hast ihn nicht ernst genommen«, wiederholte

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