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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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kaum noch an ihn erinnern, und wenn, dann nur wegen dieser Praktikantin. Der Typ ist gefährlich, Willy. Ein Herumtreiber und Einzelgänger, der völlig abgetaucht ist, von diesem einen Gewaltausbruch einmal abgesehen. Damals hatte er getrunken und ist ausgerastet.
Ansonsten verhält er sich unauffällig. Er behauptet gern, von Indianern abzustammen, aber ansonsten fällt er nicht weiter auf. Er hat ein hitziges Temperament und ist eingebildet, das sind seine beiden großen Schwächen.«
    »Ich kenne viele solche Leute.«
    »Glaubt man seinen Freunden und Bekannten, war er unbeherrscht genug, um Carolyn Roderick in die Flucht zu schlagen«, fügte Coop hinzu. »Sie war ein ganz ähnlicher Typ wie dieses Mädchen aus Montana. Sportlich, hübsch, selbstbewusst, Single. Molly Pickens hat ihr Konto leergeräumt und ist mit ihm auf und davon.«
    Willy lehnte sich mit seinem Becher Suppe zurück und nickte nachdenklich, während er daran nippte. »Freiwillig.«
    »Aber seitdem sie freiwillig mit ihm weg ist, verliert sich ihre Spur. Seit jenem August wurde ihre Kreditkarte nicht mehr benutzt, dabei hat sie bis dahin regelmäßig eine Master Card verwendet. Sie hat ihren Führerschein nie verlängern lassen. Hat keine Steuererklärung abgegeben. Sie ist 1996 aus Columbus, Ohio, verschwunden. Damals war sie achtzehn. Manche behaupten, ihr Vater hätte sie sexuell missbraucht, vermisst hat er sie auf jeden Fall nicht gemeldet. Sie hat Spuren hinterlassen. Aber nachdem sie mit Ethan Howe auf und davon ist, fehlt von ihr jede Spur.«
    Willy atmete nachdenklich aus und musste niesen. »Du meinst, er hat diese Kellnerin und die Praktikantin umgebracht.«
    »Allerdings.«
    »Und du meinst, das ist derselbe Typ, der Lil Ärger macht.«
    »Es gibt eine Verbindung, und sie ist genau sein Typ.«
    »Und wenn Tyler ihm begegnet ist …«

    »Vielleicht will er nicht gesehen werden. Und auch nicht, dass jemand nach seiner Rückkehr erzählt, er habe unterwegs einen Mann getroffen. Oder aber Tyler ist zufällig auf seinen Zeltplatz gestoßen und hat ihn beim Wildern erwischt. Vielleicht macht ihm das Morden auch einfach Spaß. Und da ist noch etwas.«
    »Meine Güte.« Willy kniff sich in die Nasenwurzel. »Heraus mit der Sprache!«
    »Melinda Barrett, zwanzig Jahre alt.«
    Willy runzelte die Stirn. »Das ist das Mädchen, das Lil und du gefunden habt.«
    »Selbstbewusst, hübsch, sportlich. Allein unterwegs. Ich wette, sie war sein erstes Opfer. Er muss etwa in ihrem Alter gewesen sein. Und es wird andere gegeben haben.« Coop ließ eine Mappe auf Willys Schreibtisch fallen. »Ich habe dir meine Unterlagen kopiert.«
    Willy würdigte die Mappe keines Blickes, sondern starrte Cooper an. »Verdammt noch mal, Coop, du redest hier von einem Serienmörder. Du redest von etwa zwölf Jahren voller Morde.«
    »Die, soweit ich das beurteilen kann, in den anderthalb Jahren aufgehört haben, in denen Howe im Gefängnis saß. Weil so ein großer Zeitraum dazwischenliegt, war es schwierig, den ersten Mord mit den anderen von mir recherchierten Verbrechen in Zusammenhang zu bringen. Aber wenn man Vermisstenfälle dazunimmt, die Leichen, die nie gefunden wurden - sei es nun durch Zufall oder weil er dafür gesorgt hat -, passt alles zusammen.«
    Willy musterte die Mappe, wollte etwas sagen und bekam dann einen trockenen Hustenanfall. Er wedelte mit der Hand, bis er wieder Luft bekam. »Dieser verdammte Frühling«, jammerte er. »Ich werde mir deine Unterlagen
ansehen. Ich werde mir alles durchlesen und möchte anschließend mit dir reden.«
    Er nahm einen letzten Schluck von seiner lauwarmen Suppe. »Willst du bei mir anfangen?«
    »Danke, aber ich hab schon einen Job.«
    Willy lächelte. »Die Polizeiarbeit liegt dir im Blut.«
    »Ich will mit meinen Pferden arbeiten, sonst nichts. Aber ich habe ein ganz persönliches Interesse an diesem Fall. Er wird keine Chance kriegen, Lil anzurühren. Diese Chance bekommt er nicht!« Coop stand auf. »Deshalb werde ich höchstwahrscheinlich bei ihr sein, wenn du mit mir reden willst.«
    Er ging nach Hause, um ein paar frische Klamotten einzupacken. Er sah sich in der umgebauten Schlafbaracke um und stellte fest, dass er in letzter Zeit seltener hier übernachtet hatte als auf Lils Sofa. Oder in ihrem Bett.
    Aber genau so musste es sein, beschloss er und stapfte durch den nicht nachlassenden Regen, um seine Tasche in den Truck zu werfen und zurück zur Farm zu gehen.
    Er setzte sich mit seinen Großeltern an den

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