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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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er rot wurde. »Ich möchte hier nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber ich gehe davon aus, dass sie dir schon alles erzählt hat. Ich möchte ihr einen Ring schenken, der ihr gefällt, und wenn ich mich nicht täusche, kennst du ihren Geschmack ganz gut.«

    »Ich denke schon. Ich habe noch nie Verlobungsringe gekauft, aber ich glaube, ich weiß, was ihr gefällt. Meine Güte, Farley!«
    »Meinst du, in Deadwood finden wir den richtigen? Ansonsten könnten wir nach Rapid City fahren.«
    »Lass es uns erst mal in Deadwood versuchen. Wir sollten … Ich kann es immer noch kaum fassen.« Sie musterte ihn durch den Regenumhang. »Farley!« Lachend stellte sie sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen schmatzenden Kuss. »Hast du es Mom und Dad schon gesagt?«
    »Jenna hat geweint. Aber vor Freude. Sie hat mir auch vorgeschlagen, dass du mich zum Ringkauf begleiten könntest. Sie mussten mir beide versprechen, nichts zu verraten, bis alles gebongt ist. Du verrätst doch auch nichts, Lil?«
    »Meine Lippen sind versiegelt.«
    »Ich wollte es ihnen zuerst sagen. Weil … ich weiß nicht, das klingt irgendwie blöd.«
    »Wieso?«
    Er trat unruhig von einem langen Bein auf das andere. »Weil ich ihren Segen wollte, nehme ich an.«
    »Das klingt überhaupt nicht blöd. Du bist ein Traummann, Farley, ehrlich. Wieso hast du dich eigentlich nicht in mich verliebt?«
    Grinsend legte er den Kopf schief. »Lil. Du bist mehr oder weniger meine Schwester.«
    »Darf ich dich mal was fragen, Farley?«
    »Klar.«
    Sie lief mit ihm auf und ab, so langsam und gemütlich wie bei einem Regenspaziergang, nur dass sie beide bewaffnet waren. »Du hattest es schwer als Kind.«

    »Das kann man wohl sagen.«
    »Ich weiß. Das ist mir nicht zuletzt deshalb bewusst, weil ich es nie schwer hatte. Meine Kindheit war nahezu perfekt. Als du von zu Hause weggelaufen bist, warst du noch ein Kind.«
    »Aber ich habe mich nicht wie eines gefühlt.«
    »Warum hast du das getan? Warum hast du beschlossen abzuhauen? Das ist ein großer, beängstigender Schritt. Selbst wenn man eine furchtbare Familie hat - man kennt sie wenigstens.«
    »Es war schwer, mit meiner Mutter zusammenzuleben, außerdem hatte ich es satt, ständig zu Pflegefamilien zu kommen und von dort wieder zu ihr und dem Typen, mit dem sie gerade zusammen war, zurückzukehren. Ich kann mich an keine Nacht erinnern, in der nicht geschrien und gestritten wurde. Manchmal fing sie damit an, manchmal ihr jeweiliger Lebensgefährte. Aber am Ende war immer ich derjenige, der blutete. Einmal war ich fast so weit, diesen Typen mit einem Baseballschläger anzugreifen, nachdem er uns beide durch die Gegend geprügelt hatte. Aber er war ziemlich groß, und ich hatte Angst, er könnte ihn mir entwinden und mich damit vermöbeln.«
    Er blieb stehen. »Meine Güte, Lil, du glaubst doch nicht etwa, dass ich Tansy weh tun, ihr so etwas antun könnte?«
    »Nichts läge mir ferner, Farley. Ich versuche, etwas anders zu verstehen. Du warst pleite, als du hier ankamst, hungrig und noch ein Kind. Aber du hattest nichts Bösartiges an dir. Denn das hätten meine Eltern gespürt. Sie haben ein gutes Herz, aber auch eine gute Menschenkenntnis. Du hast unterwegs weder gestohlen noch dich
geprügelt, noch gelogen. Gelegenheiten gab es bestimmt genug.«
    »Aber dann wäre es mir wohl kaum besser ergangen als vorher.«
    »Du hast von einem besseren Leben geträumt.«
    »Ehrlich gesagt haben mich Jenna und Joe gerettet, Lil. Ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre oder ob es mich überhaupt noch gäbe, wenn sie mich nicht aufgenommen hätten.«
    »Vermutlich hatten wir alle Glück, dass du gerade deinen Daumen ausgestreckt hast, als mein Vater vorbeikam. Der Mann, den wir da draußen vermuten, hatte ebenfalls eine schwere Kindheit.«
    »Na und? Aber jetzt ist er längst erwachsen.«
    Sie schüttelte den Kopf. Das war Farleys Logik, aber leider waren die meisten Menschen deutlich komplizierter.
    Kurz nach zwei kehrte sie in ihre Hütte zurück. Sie verstaute ihr Gewehr und ging nach oben. Sie besaß immer noch hübsche Unterwäsche aus der Zeit mit Jean-Paul. Aber es kam ihr nicht richtig vor, für Coop etwas zu tragen, das sie für einen anderen Mann angezogen hatte.
    Stattdessen zog sie ihre normale Flanellschlafanzughose und ein T-Shirt an und setzte sich auf die Bettkante, um ihre Haare zu bürsten.
    Sie war müde, aber gleichzeitig hellwach. Sie wollte, dass er zu ihr kam, sehnte sich nach diesem harten Tag

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