Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
verwendet.«
»Willst du eine Rechnung?«
Sie sah ihn an. »Ich will dich nicht ärgern. Auch wenn ich dich vorhin so lange nerven wollte, bis du verschwindest
und mich in Ruhe lässt. Ich weiß wirklich nicht, was ich mit dir machen soll, Coop, ehrlich. Ich weiß, dass wir unsere Beziehung klären müssen, aber dafür ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Dafür ist nicht genügend Zeit«, verbesserte sie sich. »Ich muss meine Eltern anrufen und draußen meine Wachschicht antreten.«
»Es stehen schon genügend Leute da draußen. Du brauchst nicht Wache zu schieben. Du bist erschöpft, Lil, und das sieht man dir auch an.«
»Danke, auch das baut mich unheimlich auf.« Sie holte eine Thermoskanne hervor. »Aber wozu hat man schließlich Freunde?«
»Nimm dir diese Nacht frei.«
»Würdest du das an meiner Stelle tun? Ich kriege sowieso kein Auge zu.«
»Ich könnte mit dem Betäubungsgewehr auf dich schießen. Dann wärst du für ein paar Stunden außer Gefecht gesetzt. Wozu hat man schließlich Freunde?«, wiederholte er, als sie lachte.
Sie füllte die Thermoskanne und reichte sie ihm. »Bitte. Nachdem ich zu Hause angerufen habe, bin ich weg.«
Er stand auf und stellte die Thermoskanne auf den Tisch, um sie am Arm zu packen. »Sieh mich an. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendwas passiert.«
»Dann müssen wir uns ja keine Sorgen machen.«
Er küsste sie, streifte mit seinem Mund ihre Lippen, und ihr Herz machte einen Sprung. »Als hätten wir nicht schon genug Sorgen. Nimm den Kaffee.«
Er zog zuerst seine Regenkleidung an und griff dann nach der Thermoskanne. »Ich werde nicht auf dem Sofa schlafen.«
»Nein.«
Als er hinausging, seufzte sie. Immer wieder diese Entscheidungen, dachte sie. Aber wie es schien, hatte sie ihre bereits getroffen.
Lil bezog Stellung vor dem Kleinkatzengehege und lief vor dem Zaun auf und ab. Trotz des Regens spielten Baby und seine Gefährten mit dem großen roten Ball, den sie immer wieder belauerten und angriffen. Die kanadischen Waldkatzen verfolgten sich auf einen Baum und gaben jede Menge gespieltes Brummen und Knurren von sich. Hätte es das Flutlicht, den Lärm, den Duft und den Anblick der vielen Menschen nicht gegeben, hätten die Katzen vermutlich Schutz vor dem Regen gesucht.
Auf der anderen Seite des Geheges ließ ihr Neuzugang ein gelegentliches bellendes Gebrüll hören, ganz so als wollte er sagen: Keine Ahnung, wo ich hier gelandet bin, aber ihr solltet mich lieber ernst nehmen!
»Es kommt mir fast so vor, als würden sie eine Party feiern.«
Sie lächelte Farley zu, der neben sie getreten war und ebenfalls zuschaute. »Kann sein. Sie lieben das Publikum. Trotzdem komme ich mir blöd vor«, gestand sie ihm. »Bei dem Lärm hier wird niemand aus den Bergen kommen und mir Probleme machen.«
»Und genau dann sollte man ganz besonders vorsichtig sein. Wenn man sich in Sicherheit wiegt.«
»Wenn du meinst. Möchtest du Kaffee?« Sie hielt ihm ihre Thermoskanne hin.
»Da sage ich nicht nein.« Er schenkte sich ein wenig ein. »Ich nehme an, Tansy hat es dir gesagt.«
»Ja.« Sie wartete, bis er sie ansah. »Ich finde, dass sie großes Glück hat.«
Sein Mund verzog sich zu einem Lächeln. »Schön, dass du das sagst.«
»Zwei meiner engsten Freunde verlieben sich - was sollte ich da dagegen haben?«
»Sie glaubt, dass es wieder vorbeigeht, zumindest will sie das glauben. Vielleicht so lange, bis wir einen Haufen Kinder haben.«
Sie verschluckte sich an ihrem Kaffee. »Meine Güte, Farley, wenn du mal loslegst, dann aber richtig!«
»Wenn man gefunden hat, was man sucht, kann man auch loslegen. Ich liebe sie, Lil. Sie ist ganz durcheinander deswegen. Aber das macht mir nichts aus. Im Grunde ist es sogar schmeichelhaft.«
Er trank seinen Kaffee, während ihm der Regen von der Hutkrempe tropfte. »Trotzdem, ich möchte dich um einen Gefallen bitten.«
»Ich habe mit ihr geredet, Farley. Und ihr gesagt, dass du der Richtige bist.«
»Das freut mich. Aber darum wollte ich dich gar nicht bitten. Ich hatte gehofft, dass du mir hilfst, einen Ring auszusuchen. Von solchen Dingen habe ich keine Ahnung. Ich möchte nicht den falschen erwischen.«
Einen Moment lang starrte ihn Lil nur an. »Farley, ich … einfach so? Im Ernst? Du willst ihr einen Ring schenken und um ihre Hand anhalten? Einfach so?«
»Ich habe ihr schon gesagt, dass ich sie liebe und heiraten werde. Ich habe sie ins Bett gekriegt.« Selbst im Dunkeln konnte sie sehen, wie
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