Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
Freude meines Großvaters ist fast der ganze Grünkohl kaputtgegangen.«
Sie lachte. »Heute Abend läuft ein Baseballspiel, Toronto gegen Houston. Hast du Lust mitzugucken?«
»Und wie!«
»Gut. Du darfst den Tisch decken.«
Er holte Teller aus dem Schrank, während er den Küchenduft, ihren Duft einsog. Er beschloss, keinerlei Druck auf sie auszuüben, fragte aber: »Liegt die sexy Unterwäsche immer noch in deiner Schublade?«
»Ja.«
»Gut.« Er warf ihr einen langen Blick zu, während er die Besteckschublade aufzog. »Du musst dir noch in diesem Sommer einen Termin aussuchen. Ich gebe dir den Spielplan der Yankees, und du suchst dir ein Spiel aus. Brad schickt uns bestimmt sein Flugzeug. Wir könnten
ein paar Tage wegbleiben, im Palace oder im Waldorf Hotel übernachten.«
Sie sah nach den Kartoffeln, die sie mit Rosmarin in den Ofen geschoben hatte.
»Ein Privatflugzeug. Luxushotels.«
»Ich habe immer noch meine Saisonkarte. Und Plätze ganz weit vorn.«
»Auch das noch. Wie reich bist du eigentlich, Cooper?«
»Sehr reich.«
»Vielleicht sollte ich dich um eine weitere Spende anhauen.«
»Ich gebe dir fünftausend Dollar, wenn du die rote Unterwäsche in deiner Kommode wegwirfst.«
»Das ist Bestechung. Aber ich denk drüber nach.«
»New York und die Yankees waren der erste Bestechungsversuch. Aber der ist dir entgangen.«
Auch das hatte sie vermisst, sich gegenseitig zu necken.
Sie grinste ihn an. »Wie fühlt sich das an? Steinreich zu sein?«
»Besser, als pleite zu sein. Ich bin mit Geld aufgewachsen, also habe ich mir nie Gedanken über dieses Thema gemacht. Das hat sich als Fehler herausgestellt, als ich aufs College gekommen bin. Ich musste mir nie Sorgen darüber machen, wovon ich meine nächste Mahlzeit oder ein neues Paar Schuhe bezahlen sollte. Ich habe meine ganzen Ersparnisse durchgebracht, ja mehr als das.«
»Du warst noch ein Kind.«
»Du warst auch noch ein Kind, aber du bist mit deinem Geld ausgekommen. Das weiß ich noch genau.«
»Ich bin nicht mit Geld aufgewachsen. Du hast damals auch einiges für mich ausgegeben. Und ich habe dich gelassen.«
»Es war auf jeden Fall ziemlich heftig, als ich in diesem Loch saß, weil ich gegen meinen Vater aufbegehrt und das College verlassen hatte, um Polizist zu werden. Aber ich habe es mir zugetraut.«
Er zuckte die Achseln und nahm einen Schluck, als ginge ihn das Ganze längst nichts mehr an. Aber sie wusste, dass dem nicht so war.
»Das muss dir Angst gemacht haben.«
»Manchmal schon. Ich fühlte mich wie ein Versager und war stinksauer. Ich hatte einen Job, saß also nicht auf der Straße, aber das Geld wurde immer knapper. Ich brauchte einen Anwalt, einen guten, und ein guter Anwalt will bezahlt sein. Ich musste mir das Geld dafür leihen. Brad hat es mir geliehen.«
»Ich mochte ihn auf Anhieb.«
»Es hat Monate, ja beinahe ein Jahr gedauert, bis ich ihm das Geld zurückzahlen konnte. Es ging nicht nur ums Geld, Lil, darum, meinem Vater die Macht über das Geld zu nehmen. Es ging auch darum, ihm die Macht über mich zu nehmen.«
»Auch für ihn ein Verlust. Er hat dich verloren.«
»Und ich habe dich verloren.«
Sie schüttelte den Kopf und wandte sich wieder dem Herd zu.
»Ich musste mich erst beweisen, bevor ich mit dir zusammen sein konnte. Und das bedeutete, dass ich nicht mit dir zusammen sein konnte.«
»Und trotzdem sind wir hier.«
»Und jetzt muss ich mich vor dir beweisen.«
»Darum geht es nicht.« Neuer Ärger schwang in ihrer Stimme mit. »So ist das nicht.«
»Aber natürlich ist das so, und es ist nur gerecht. Wenn
man mit Pferden arbeitet, hat man viel Zeit zum Nachdenken. Ich habe sehr lange nachgedacht. Du stellst mich auf die Probe, und das ist hart. Du willst sicherstellen, dass ich dich nicht noch einmal verlasse. Und du willst dir sicher sein, dass du bei mir bleiben willst. Aber bis es so weit ist, gehen wir zusammen ins Bett, und ab und zu servierst du mir ein tolles Essen. Außerdem darf ich dich durchs Küchenfenster beobachten. Das ist gerecht.«
»Sex, Essen und ein bisschen Voyeurismus?«
»Ich kann dir auch in die Augen sehen und sehe, dass du mich liebst. Ich weiß, dass du das nicht ewig durchhalten wirst.«
»Ich halte nicht durch. Ich …«
»Du willst dir nur sicher sein«, beendete er ihren Satz. »Aber das kommt aufs selbe raus.« Im Nu war er bei ihr und verwickelte sie in einen Kuss. Sie fühlte sich geborgen, fühlte die Sehnsucht in sich aufsteigen. Langsam ließ
Weitere Kostenlose Bücher