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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Messer an die Kehle.
    »Ich bin hier, Ethan, du musst ihr nicht weh tun. Wenn du ihr weh tust, werde ich nicht mitspielen.«
    »Setz dich, Lil. Ich werde dir erklären, was gleich passieren wird.«
    Sie setzte sich und war kurz davor zu zittern. Gesicht und Hände ihrer Mutter waren von Schnitten und blauen Flecken übersät. Die Fesseln an ihren Handgelenken und Knöcheln waren blutgetränkt.

    »Ich möchte, dass du das Messer weglegst. Ich habe getan, was du von mir wolltest, und werde das auch weiterhin tun. Aber nicht, wenn du ihr noch mehr weh tust.«
    »Das Meiste hat sie sich selbst zuzuschreiben. Stimmt’s, Jenna?«
    Jennas Blick sprach Bände. Lauf. Lauf. Ich liebe dich.
    »Ich bitte dich, meine Mutter nicht mit dem Messer zu bedrohen. Das ist unnötig. Ich bin hier. Ich bin allein. Das wolltest du doch.«
    »Das war erst der Anfang.« Aber er senkte das Messer um wenige Zentimeter. »Und jetzt folgt das Ende. Nur du und ich.«
    »Nur du und ich«, stimmte sie ihm zu. »Also lass sie los.«
    »Sei nicht dumm. Ich verschwende meine Zeit nicht mit Dummheiten. Ich gebe dir zehn Minuten Zeit. Das ist ein guter Vorsprung für jemanden, der sich in den Bergen auskennt. Dann mache ich Jagd auf dich.«
    »Zehn Minuten. Bekomme ich eine Waffe?«
    »Du bist die Beute.«
    »Ein Puma oder ein Wolf hat Zähne und Krallen.«
    Er lächelte. »Du hast auch Zähne, vorausgesetzt, du kommst nahe genug an mich heran, um sie zu benutzen.«
    Sie zeigte auf die Armbrust. »Du manipulierst das Spiel erheblich zu deinen Gunsten.«
    »Es ist mein Spiel, und da gelten meine Regeln.«
    Sie versuchte es anders. »Beweist ein Sioux so sein Ehrgefühl, seine Tapferkeit? Indem er Jagd auf Frauen macht?«
    »Du bist mehr als nur eine Frau. Aber die hier?« Er riss Jennas Kopf an den Haaren zurück, und Lil hätte
ihn beinahe angesprungen. »Diese Halbblut-Squaw? Sie gehört jetzt mir. Ich habe sie gefangen genommen, so wie unsere Vorfahren Weiße gefangen nahmen. Sie zu Sklaven machten. Vielleicht behalte ich sie eine Weile. Oder …«
    Wie wenig er wusste, fiel ihr auf. Über seine Vorfahren, auf die er sich ständig berief.
    »Die Sioux haben Jagd auf Büffel, Rehe und Bären gemacht. Sie haben gejagt, um etwas zu essen und zum Anziehen zu haben. Wie willst du deine Vorfahren ehren, wenn du eine gefesselte, hilflose Frau tötest?«
    »Du willst, dass sie lebt? Dann lass uns jagen.«
    »Und wenn ich gewinne?«
    »Das wirst du nicht.« Er beugte sich vor. »Du hast Schande über deine Vorfahren gebracht, über deinen Schutzgeist. Du hast es verdient zu sterben. Aber ich erweise dir die Ehre einer Jagd. Du wirst auf heiligem Boden sterben. Und wenn du brav mitspielst, lasse ich deine Mutter vielleicht am Leben.«
    Lil schüttelte den Kopf. »Ich werde überhaupt nicht mitspielen, bevor du sie nicht gehen lässt. Du hast bereits getötet und wirst wieder töten. So bist du eben. Ich glaube dir nicht, dass du sie leben lässt, und zwar unabhängig davon, wie das Spiel ausgeht. Deshalb musst du sie vorher gehen lassen.«
    Er setzte Jenna das Messer an die Kehle. »Ich töte sie jetzt.«
    »Dann musst du mich auch töten, und zwar hier auf der Stelle. Ich werde dein Spiel nicht mitspielen und mich nicht an deine Regeln halten, wenn sie nicht außen vor bleibt. Und dann war deine ganze Mühe umsonst.«

    Sie sehnte sich danach, ihre Mutter anzusehen, sie anzufassen, doch sie ließ Ethans Gesicht nicht aus den Augen. »Dann bist du nichts anderes als ein Schlächter und kein Krieger. Der Geist von Crazy Horse wird dich verlassen.«
    »Frauen sind gar nichts wert, noch weniger als Hunde.«
    »Ein wahrer Krieger ehrt seine Mutter, da alles Leben von ihr kommt. Lass meine Mutter frei. Sonst wirst du das hier nicht zu Ende bringen, Ethan. Es wird nie zu Ende sein, außer wir machen diesen Wettkampf. Du brauchst sie nicht. Aber ich brauche sie, um das Spiel wert zu sein. Ich werde dir die Jagd deines Lebens verschaffen, das schwöre ich.«
    Seine Augen glänzten bei ihrem Versprechen. »Sie ist ohnehin nutzlos.«
    »Dann lass sie gehen, damit nur noch wir beide übrig bleiben. Genauso, wie du es willst. Das ist ein Handel, der eines Kriegers, dem Nachfahren eines großen Häuptlings würdig ist.«
    Er schnitt die Fesseln um Jennas Handgelenke durch. Sie stöhnte, als sie versuchte, ihre schmerzenden Arme zu heben und den Knebel aus dem Mund zu ziehen. »Lil! Nein, Lil, ich werde dich nicht im Stich lassen.«
    »Wie rührend«, sagte er und spuckte

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