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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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und scrollte, bis er das Adressbuch fand. Als er den Eintrag Lils Handy erreichte, lächelte er.
    Schon bald würde sie einen Anruf bekommen, den sie nie mehr vergessen würde.
     
    Im Büro beantwortete Lil die letzte E-Mail auf ihrer Liste. Sie wollte zu den Vorratsräumen gehen und sicherstellen, dass das Fleisch richtig gelagert wurde, bevor sie nachschaute, welche Fortschritte Matt machte. Sie sah
auf die Uhr und war überrascht, dass es schon fast drei war.
    Sie hatte Matt gebeten, mit Baby und den Pumas zu warten, bis sie ihm helfen konnte. Baby hasste Zahnhygiene. Also würde sie zuerst bei Matt vorbeisehen.
    Als sie aufstand, klopfte Lena an ihre Tür.
    »Tut mir leid, dass ich störe. Aber … Baby benimmt sich so komisch.«
    »Er spürt wahrscheinlich, dass er betäubt wird und Zahnstein entfernt bekommt.«
    »Vielleicht, aber … da war dieser Typ, der war echt komisch. Und in dem Moment ist Baby ausgeflippt. Eric ist ihm nach, um ihn im Schulungszentrum genauer unter die Lupe zu nehmen. Aber ich habe so ein ungutes Gefühl und wollte Ihnen einfach Bescheid sagen.«
    »Inwiefern war er komisch?«, fragte Lil und hatte ihr Büro bereits verlassen.
    »Er war irgendwie unheimlich. Er hat gesagt, dass wir die Tiere einsperren wie Verbrecher.«
    »So etwas passiert manchmal. Wie sah er aus?«
    »Lange Haare, Vollbart. Eine Baseballkappe, eine Jeansjacke. Er hatte frische Schrammen im Gesicht. Er hat gelächelt, aber irgendwie bekam ich eine Gänsehaut.«
    »In Ordnung. Ich gehe hinüber zum Schulungszentrum, nur zur Sicherheit. Tust du mir einen Gefallen? Sag Matt Bescheid und richte ihm aus, dass ich ihm mit Baby und den anderen helfe, sobald ich hier fertig bin.«
    »Klar. Wahrscheinlich war er harmlos. Aber irgendwie gingen bei mir sofort die Alarmsirenen los.«
    Ihre Wege trennten sich, und Lil lief zum Schulungszentrum. Ihr Telefon klingelte, und sie zog es geistesabwesend aus der Tasche. Als sie die Nummer ihrer Mutter
sah, nahm sie den Anruf an. »Hallo, Mom, kann ich dich zurückrufen? Ich muss …«
    »Sie kann gerade auch nicht mit dir sprechen.«
    Kälte kroch ihren Rücken hinauf. Als ihre Finger zitterten, umklammerte sie das Handy noch fester. »Hallo, Ethan.«
    »Komisch, dasselbe hat sie auch gesagt. Wie die Mutter, so die Tochter.«
    Eine furchtbare Angst ließ sie zittern, so als wäre sie in einen eiskalten Fluss gefallen. Aber sie zwang sich, ruhig und beherrscht zu sprechen. Ganz ruhig, dachte sie, bleib ruhig, wie bei jedem anderen wilden Tier. »Ich möchte mit ihr sprechen.«
    »Du bleibst, wo du bist. Wenn du noch einen Schritt auf das Büro zumachst, schneide ich ihr einen Finger ab.«
    Sie erstarrte.
    »Braves Mädchen. Vergiss nicht, dass ich dich sehen kann. Du trägst ein rotes T-Shirt und siehst nach Osten. Eine falsche Bewegung, und sie verliert einen Finger. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Geh zu deiner Hütte, über die hintere Veranda. Wenn dir jemand begegnet, dich jemand anspricht, werd ihn los. Du hast zu tun.«
    »Gut. Aber woher will ich wissen, dass du meiner Mutter das Handy nicht nur gestohlen hast? Du musst mir schon mehr Informationen geben, Ethan. Lass mich mit ihr sprechen.«
    »Ich sagte bereits, dass sie gerade nicht mit dir reden kann. Aber du gehst weiter. Ich hab dir was auf die hintere Veranda gelegt. Direkt auf den Tisch. Ja, genau. Lauf.«

    Sie schoss los, umrundete die Hütte, rannte die niedrigen Stufen hinauf. Einen schrecklichen Moment lang kam alles zum Erliegen, ihr Puls, ihre Atmung, ihr Denken. Dann zwang sie sich, nach der kleinen Plastiktüte zu greifen.
    Darin befanden sich eine Haarsträhne ihrer Mutter und ihr Ehering. Der goldene Bandring war blutverschmiert.
    »Ich nehme an, du erkennst es wieder, also weißt du jetzt, dass ich dich nicht verarsche.«
    Ihre Beine zitterten so sehr, dass sie sich auf die Veranda setzte. »Lass mich mit ihr reden. Lass mich verdammt noch mal mit ihr reden!«
    »Nein.«
    »Woher soll ich wissen, dass sie noch am Leben ist?«
    »Das kannst du nicht wissen, dafür kann ich dir garantieren, dass sie es in zwei Stunden nicht mehr sein wird, wenn du sie nicht findest. Lauf nach Westen. Ich habe eine Fährte ausgelegt. Wenn du ihr folgst, findest du sie. Wenn nicht … Wenn du irgendjemandem Bescheid gibst oder versuchst, Hilfe zu holen, stirbt sie. Wirf das Handy weg. Jetzt sofort.«
    Er konnte sie sehen, dachte sie, aber das Verandageländer und die Säulen verdeckten sie teilweise. Sie krümmte sich, wandte sich zum

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