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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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als die Cessnakabine. Lil streckte die Beine aus und seufzte laut auf. »Jetzt will ich nur noch ein ausgiebiges Schaumbad und ein großes Glas Wein. Und dann hätte ich noch gerne das größte Steak diesseits des Missouri.«
    »Zufälligerweise haben wir genau das im Angebot.«
    Um ihre Augen vor dem grellen Schnee zu schützen, suchte Lil nach ihrer Sonnenbrille. »Ich möchte heute bei euch übernachten und hören, was es Neues gibt, bevor ich mich in meiner Hütte wieder an die Arbeit mache.«
    »Das will ich doch schwer hoffen!«
    »Los, erzähl!«, drängte Lil ihre Mutter, während diese vom Parkplatz fuhr. »Wie geht es euch, was ist in meiner Abwesenheit alles passiert, und wer führt im endlosen Schachturnier zwischen Joe und Farley? Wer hat sich zerstritten und wer verliebt? Ich frage dich wohlgemerkt nicht nach dem Reservat, denn wenn ich erst einmal davon anfange, kann ich nicht wieder aufhören.«
    »Dann belasse ich es dabei, dass in dem Bereich, nach dem du mich nicht gefragt hast, alles in Ordnung ist. Zuerst
will ich alles über dein großes Abenteuer wissen. Die E-Mails, die du uns geschickt hast, waren unheimlich anschaulich und interessant. Du musst unbedingt dieses Buch schreiben, mein Schatz.«
    »Irgendwann bestimmt. Ich habe genügend Material für ein paar fundierte Artikel, und tolle Fotos habe ich auch gemacht, mehr, als ich euch geschickt habe. Eines Morgens habe ich aus meinem Zelt geschaut. Ich war noch nicht ganz wach, sondern wollte nur einen kurzen Blick nach draußen werfen. Da sah ich ein Pumaweibchen in einem Baum, in höchstens zwanzig Metern Entfernung. Es saß einfach da und beobachtete das Camp, ganz nach dem Motto: ›Was bilden die sich eigentlich ein?‹
    Nebel stieg auf, und die Vögel hatten gerade angefangen zu zwitschern. Die anderen schliefen noch, wir beide waren ganz allein. Es war atemberaubend, Mom. Ich konnte leider kein Foto machen. Ich musste mich regelrecht zwingen, mich zurückzulehnen und nach meiner Kamera zu greifen. Doch als ich wieder hinaussah, war das Weibchen schon weg. So als hätte ich es mir nur eingebildet. Trotzdem werde ich nie vergessen, wie es aussah.«
    Lil lachte kopfschüttelnd. »Wie du siehst, kann ich gar nicht mehr aufhören, dir davon zu erzählen. Dabei will ich doch wissen, was hier los war! Zu Hause.« Als die Autoheizung für angenehme Wärme gesorgt hatte, öffnete sie ihre alte Lammfelljacke. »Schau nur, der Schnee. Ihr seid richtig eingeschneit. Vor zwei Tagen habe ich noch in Peru geschwitzt. Was gibt es Neues?«
    »Ich habe es dir nicht erzählt, als du weg warst, denn ich wollte dich nicht beunruhigen: Sam ist gestürzt und hat sich das Bein gebrochen.«

    »Oh Gott.« Sofort verflog ihre Freude. »Wann denn? Wie schlimm ist es?«
    »Vor etwa vier Monaten. Sein Pferd hat gescheut, bäumte sich auf - was genau passiert ist, wissen wir nicht -, aber er ist gestürzt, und das Pferd ist auf sein Bein getreten. Es ist zwei Mal gebrochen. Er war allein unterwegs, Lil. Das Pferd kam ohne ihn zurück, und das hat Lucy alarmiert.«
    »Geht es ihm gut? Mom …«
    »Er befindet sich auf dem Weg der Besserung. Wir hatten eine Zeit lang große Angst um ihn. Er ist recht rüstig, aber trotzdem sechsundsiebzig, und die Brüche waren kompliziert. Sie mussten genagelt werden, und er lag über eine Woche im Krankenhaus. Danach kamen der Gips und die Reha. Erst jetzt kann er wieder gehen, allerdings nur am Stock. Wenn er nicht so zäh wäre … Die Ärzte sagen, er ist erstaunlich fit für sein Alter, er wird sich wieder erholen. Aber er ist deutlich langsamer geworden, das lässt sich nicht leugnen.«
    »Und was ist mit Lucy? Geht es ihr gut? Was ist mit der Farm? Wie laufen die Geschäfte? Wenn Sam so lange bettlägerig war, hatten sie denn dann überhaupt genügend Helfer?«
    »Ja. Anfangs war es schwierig, aber jetzt kommen sie ganz gut zurecht.« Jenna holte tief Luft, und Lil begriff, dass es noch mehr schlechte Neuigkeiten gab. »Lil, Cooper ist wieder da.«
    Sie zuckte innerlich zusammen. Ein bloßer Reflex, redete sie sich ein. Alte Erinnerungen, die ihr einen Streich spielten. »Wie schön. Er war ihnen bestimmt eine große Hilfe. Wie lange bleibt er?«
    »Für immer, Lil.« Jenna drückte die Hand ihrer Tochter.
Ihre Stimme und ihre Berührung waren ganz sanft. »Er lebt jetzt wieder auf der Farm.«
    »Ah, verstehe.« Irgendetwas zog sich schmerzhaft in ihr zusammen, doch sie achtete nicht weiter darauf. »Wo soll er auch sonst

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