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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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wohnen, wenn er ihnen hilft?«
    »Er ist gleich gekommen, als Lucy ihn angerufen hat. Erst wollte er nur für ein paar Tage kommen, blieb aber so lange, bis klar war, dass Sam nicht noch einmal operiert werden musste. Dann reiste er zurück an die Ostküste, regelte seine Angelegenheiten und kehrte zurück. Für immer.«
    »Aber … Seine Firma sitzt doch in New York.« Das Ziehen wurde so stark, dass sie kaum noch Luft bekam. »Weil er aus dem Polizeidienst ausgeschieden ist und sich selbstständig gemacht hat, dachte ich … Ich dachte, der Laden läuft.«
    »Dem war wohl auch so. Aber Lucy hat mir erzählt, dass er die Detektei verkauft hat und mit Sack und Pack hierhergezogen ist. Keine Ahnung, was sie ohne ihn gemacht hätten. Natürlich hätte jeder ihnen seine Hilfe angeboten - du weißt ja, wie die Leute hier sind. Aber Blut ist eben dicker als Wasser. Ich wollte nicht, dass du es am Telefon oder über eine Mail erfährst. Ich kann mir vorstellen, dass das nicht leicht für dich ist, mein Schatz.«
    »Ach, Unsinn.« Sie musste nur warten, bis das Ziehen nachließ, dann ging es ihr wieder gut. »Das ist doch alles lange her. Wir sind nach wie vor befreundet. Ich habe ihn sogar vor drei, vier Jahren gesehen, als er Sam und Lucy besucht hat.«
    »Du warst nicht einmal eine Stunde mit ihm zusammen, als du plötzlich für zwei Wochen nach Florida musstest
- ausgerechnet jene zwei Wochen, in denen er hier war.«
    »Ich musste dahin, es war eine einmalige Gelegenheit. Die Panther Floridas sind eine bedrohte Tierart.« Sie starrte aus dem Fenster und war froh, dass sie ihre Sonnenbrille aufhatte. Selbst mit Brille war ihr plötzlich alles zu hell und zu viel. »Das mit Coop macht mir nichts aus. Ich freue mich für Sam und Lucy, dass er da ist.«
    »Du hast ihn geliebt.«
    »Ja, das stimmt. Aber keine Sorge, die Zeiten sind vorbei.«
    Sie würde ihm schließlich nicht ständig über den Weg laufen. Sie hatte ihre Arbeit, ihre Hütte und er seine. Außerdem hatte sie sich geschworen, ihm nichts nachzutragen. Sie waren damals noch Kinder gewesen, jetzt waren sie erwachsen.
    Sie zwang sich, nicht mehr daran zu denken, als ihre Mutter den Weg zur Farm einschlug. Sie sah, wie Rauch aus dem Kamin kam - ein freundlicher Willkommensgruß - und wie zwei Hunde hinter dem Haus hervorrannten, um zu sehen, was los war.
    Ihr fiel wieder ein, wie sie eines heißen Sommertags anderen Hunden das Fell nassgeweint hatte. Zwölf Jahre war das nun her, dachte sie. Und wenn sie ehrlich war, war es bereits damals vorbei gewesen. Zwölf Jahre sind eine lange Zeit, lang genug, um darüber hinwegzukommen.
    Sie sah, wie ihr Vater aus der Scheune kam, um sie zu begrüßen, und verbannte alles, was mit Cooper Sullivan zu tun hatte, aus ihren Gedanken.
     
    Sie wurde umarmt, geküsst, mit heißem Kakao und Keksen verwöhnt sowie von den beiden Hunden abgeschleckt,
die ihre Eltern Lois und Clark getauft hatten. Vor dem Küchenfenster lag die ihr vertraute Landschaft: Felder, Berge, Kiefern, das helle Glitzern des Flusses. Jenna bestand darauf, die Kleider aus dem Seesack zu waschen.
    »Ich mach das wirklich gern. Das stärkt meinen Mutterinstinkt.«
    »Dann will ich dich natürlich nicht davon abhalten.«
    »Ich bin weiß Gott nicht verwöhnt«, bemerkte Jenna, als sie die Sachen nahm, die Lil ihr reichte. »Aber ich weiß nicht, wie du mit so wenig auskommst.«
    »Das ist alles eine Frage der Organisation. Außerdem muss man bereit sein, schmutzige Socken zu tragen, wenn keine anderen mehr da sind. Das hier ist allerdings noch sauber«, meinte Lil, als ihre Mutter ein weiteres T-Shirt aus dem Seesack zog. Jenna hob die Brauen. »Sauber vielleicht nicht, aber auch nicht völlig verdreckt. Ich leih dir einen Pulli und eine Jeans. Das dürfte reichen, bis die Sachen hier gewaschen und getrocknet sind. Und jetzt nimm dein Bad und trink deinen Wein. Ruh dich aus.«
    Sie ließ sich in die Wanne sinken, in die ihr ihre Mutter warmes Wasser eingelassen hatte. Ach, tat das gut, sich mal wieder verwöhnen zu lassen, dachte Lil und seufzte wohlig auf. Feldforschung bedeutete ein raues, wenn nicht sogar primitives Leben, aber das machte ihr nichts aus. Andererseits hatte sie auch nichts dagegen, von ihrer Mutter ein Jenna-Chance-Spezialbad eingelassen zu bekommen und so lange darin liegen bleiben zu können, bis das Wasser kalt wurde.
    Jetzt, wo sie allein war und Zeit zum Nachdenken hatte, fiel ihr Coop wieder ein.

    Er war gekommen, als seine Großeltern

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