Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
war, sah sie sofort, als Coop herauskam.
Du bist aus rein geschäftlichen Gründen hier, ermahnte sie sich. Wickle einfach dein Geschäft ab.
»Ich möchte ein Pferd kaufen.«
»Ist deinem etwas zugestoßen?«
»Nein. Ich brauche eines, das erfahren im Gelände ist. Ich suche nach einem etwa fünf- bis achtjährigen Tier. Robust, reif, gesund.«
»Wir verkaufen keine Pferde, die nicht gesund sind. Machst du eine Exkursion?«
Sie legte den Kopf schief und sagte kühl: »Willst du mir jetzt ein Pferd verkaufen, Cooper, oder nicht?«
»Klar. Aber es dürfte in unserem beidseitigen Interesse liegen, dass du das richtige Tier bekommst. Es ist schließlich ein Unterschied, ob du nur zum Freizeitvergnügen in die Berge reiten willst oder zu Arbeitszwecken.«
»Ich arbeite, also brauche ich ein Pferd, das sich für meine Arbeit eignet. Und zwar noch heute.«
»Du willst noch heute da hochreiten?«
»Stimmt genau. Ich möchte ein Tier einfangen und markieren. Und dafür benötige ich ein verlässliches Reitpferd,
das mit unebenem Gelände vertraut ist und starke Nerven besitzt.«
»Hast du irgendwelche Pumas unweit deines Reservats gesichtet?«
»Für jemanden, der möchte, dass ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmere, bist du ganz schön neugierig.«
»Es geht immerhin um mein Pferd«, sagte er.
»Innerhalb des Schutzgebiets habe ich keine gesichtet. Wir haben da draußen eine Kamera installiert, und ich will sie kontrollieren. Und wenn ich schon mal da bin, werde ich eine Lebendfalle aufstellen und sehen, ob ich Glück habe. Ich werde etwa zwei Tage unterwegs sein, maximal drei. Zufrieden?«
»Ich dachte, beim Markieren ist immer ein ganzes Team dabei?«
»Wenn es nur darum geht, ja. Aber ich habe das auch schon allein geschafft. Jetzt möchte ich dieses Pferd kaufen, und zwar noch bevor es Frühling wird, Cooper. Falls es dir nichts ausmacht.«
»Ich habe einen sechsjährigen Wallach, der dir gefallen dürfte. Ich hole ihn, dann kannst du ihn dir ansehen.«
Sie wollte schon sagen, dass sie mitkäme, änderte aber dann ihre Meinung. Sie blieb stehen. So musste sie wenigstens keine Konversation betreiben und kam nicht in die Versuchung, sich nach der Baracke zu erkundigen.
Der Wallach gefiel ihr auf Anhieb. Er war ein hübsches braun-weiß geschecktes Tier mit einer weißen Blesse. Seine Ohren waren gespitzt und seine Augen hellwach, als Coop ihn zum Zaun der Koppel führte.
Wegen seiner robusten Statur konnte er sie und ihre Ausrüstung problemlos tragen.
Er scheute nicht und wich nicht seitlich aus, als sie seine Beine und Hufe untersuchte. Er warf den Kopf etwas hin und her, als sie sich sein Maul und seine Zähne ansah, aber er versuchte nicht, nach ihr zu schnappen.
»Er lässt sich gut reiten. Er ist ziemlich temperamentvoll, deswegen haben wir ihn bisher nur erfahrenen Reitern gegeben. Er ist sehr bewegungsfreudig.« Coop tätschelte den Wallach. »Er ist robust und langweilt sich sowieso nur, wenn er in einer langen Reihe Pferde durch die Gegend trotten muss, dann macht er gern Ärger. Er will der Anführer sein.«
»Wie viel willst du dafür?«
»Da du zum Pferdekauf hier bist, hast du vermutlich auch deinen Sattel dabei. Sattle ihn und reite ein wenig auf ihm. Lass dir Zeit. Ich muss noch ein paar Sachen erledigen.«
Gesagt, getan. Der Wallach sah sie neugierig an, als wollte er sagen: Das kenne ich noch gar nicht. Dann wartete er geduldig, bis sie ihn gesattelt und aufgezäumt hatte. Als sie aufstieg, ging er einen Schritt zur Seite und zitterte erwartungsvoll.
Geht es los? Wirklich?
Sie schnalzte und fiel in einen schnellen, fröhlichen Trab. Sie arbeitete mit Lauten, Knien, Fersen und Händen, um ihm Kommandos zu geben. Gut ausgebildet, dachte sie, aber etwas anderes hatte sie von den Wilks-Pferden auch nicht erwartet.
Während sie den Wallach durch sämtliche Gangarten jagte und ihn wenden ließ, überlegte sie, wie viel sie ausgeben wollte und wo ihre Schmerzgrenze lag.
Sie wollte das Pferd haben.
Sie fiel wieder in Schritt, als Coop zurückkehrte und
ein braunes, bereits gesatteltes Pferd am Zügel führte. »Hat er bereits einen Namen?«
»Wir nennen ihn Rocky, und er geht ab wie eine Rakete.«
Sie musste lachen. »Genau das, was ich suche. Wie viel verlangst du?«
Er nannte einen Preis an der oberen Grenze und ging dann zum Haus, um einen Rucksack zu holen, den er auf die Veranda gestellt hatte.
»Das ist etwas teurer, als ich dachte.«
»Wir können unterwegs
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