Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
sich gelassen. Er musste versuchen, sich hier wohnlich einzurichten.
Es könnte klappen, es war sogar genügend Platz für ein kleines Büro vorhanden. Er brauchte eines, sowohl hier als auch in der Stadt. Er wollte nicht jedes Mal zum Farmhaus gehen und sich das Büro mit seinen Großeltern teilen müssen, wenn er etwas zu erledigen hatte.
Ein Schlafzimmer, ein Bad - das völlig renoviert werden musste -, eine Küchenzeile, ein Büro, mehr nicht. Er musste hier schließlich keine Gäste empfangen.
Nachdem er sich gründlich umgesehen und erste Pläne geschmiedet hatte, musste er an den Pie denken. Hoffentlich hatte sich seine Großmutter inzwischen beruhigt.
Er ging zum Farmhaus, trat seine Stiefel ab und ging hinein.
Und da saß doch glatt Lil am Küchentisch und aß Pie. Seine Großmutter sah ihn durchdringend an, stand aber auf, um ihm einen Teller zu holen. »Los, setz dich. Von mir aus darfst du dir gern den Appetit aufs Abendessen verderben. Dein Großvater macht gerade ein Schläfchen, der Ritt um die Farm hat ihn sichtlich erschöpft. Lil musste sich mit mir zufriedengeben, dabei ist sie den weiten Weg gekommen, um Sam zu sehen.«
»Gut«, sagte Coop nur und legte Jacke und Hut ab.
»Leiste Lil Gesellschaft. Ich muss hochgehen und nach ihm sehen.« Sie knallte den Pie und einen Becher Kaffee auf den Tisch und sauste davon.
»Mist.«
»Sie ist nicht so wütend, wie sie tut.« Lil spießte mit der Gabel ein Stück Pie auf. »Sie hat mir erzählt, dass der Ausritt Sam richtig gutgetan hat. Aber sie ist sauer, dass ihr beide los seid, ohne ihr Bescheid zu sagen. Wie dem auch sei, der Pie ist lecker.«
Er setzte sich hin und nahm einen ersten Bissen. »Ja.«
»Sie sieht müde aus.«
»Sie hört einfach nicht auf, kommt nie zur Ruhe. Wenn sie zehn Minuten Zeit hat, sich hinzusetzen, fällt ihr garantiert wieder etwas ein, das sie noch tun könnte. Sie kriegen sich ständig in die Haare, als wären sie zehn Jahre alt. Außerdem …« Er ertappte sich dabei, so mit ihr zu sprechen wie damals, bevor alles aus war.
Er zuckte die Achseln und spießte noch mehr Pie auf die Gabel. »Tut mir leid.«
»Ist schon gut. Ich mache mir ebenfalls Sorgen. Du willst also die Baracke renovieren.«
»Das hat sich ja schnell rumgesprochen. Dabei habe ich mich erst vor wenigen Stunden entschieden.«
»Ich bin schon fast eine halbe Stunde hier. Lang genug, um alle Neuigkeiten zu erfahren. Du willst also wirklich bleiben.«
»Genau. Ist das ein Problem?«
Sie hob die Brauen. »Warum sollte es das sein?«
Er zuckte die Achseln und konzentrierte sich wieder auf seinen Pie.
»Du hast also nicht vor, Sheriff von Deadwood zu werden?«
Er sah auf, suchte ihren Blick. »Nein.«
»Wir haben uns gewundert, dass du den Polizeidienst verlassen hast.« Sie wartete einen Moment, aber er sagte nichts darauf. »Ich nehme an, die Arbeit als Privatdetektiv ist aufregender und vielleicht sogar besser bezahlt als die bei der Polizei.«
»Ja, die Bezahlung ist besser. Meistens jedenfalls.«
Sie schob den Kuchenteller weg, um nach ihrem Kaffee zu greifen. Sie stellte sich offensichtlich auf einen gemütlichen Plausch ein. Ihr Mund verzog sich zu einem leichten Lächeln. Er wusste, wie er schmeckte, wie er sich anfühlte.
Und dieses Wissen war ihm unerträglich.
»Das muss interessant gewesen sein. Deine Arbeit, meine ich.«
»Manchmal schon.«
»Und, ist es so wie im Fernsehen?«
»Nein.«
»Weißt du, Cooper, früher konnte man sich durchaus mit dir unterhalten.«
»Ich bin hierhergezogen«, sagte er knapp. »Ich helfe mit der Farm und mit den Pferden und damit basta.«
»Wenn ich mich um meine eigenen Angelegenheiten kümmern soll, brauchst du es nur zu sagen.«
»Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten.«
»Na toll!« Sie knallte ihren Kaffeebecher auf den Tisch und stand auf. »Wir waren mal Freunde. Und ich dachte eigentlich, wir könnten wieder welche werden. Aber da habe ich mich wohl getäuscht.«
»Ich habe nicht vor, alte Geschichten wieder aufzuwärmen.«
»Du hast dich klar genug ausgedrückt. Sag Lucy danke
für den Pie. Sobald ich kann, werde ich Sam besuchen und darauf achten, dir dabei aus dem Weg zu gehen.«
Als sie hinausstapfte, spießte er erneut Pie auf die Gabel und war froh, wieder allein zu sein.
8
E s dauerte nicht lange, bis Lil sich wieder eingewöhnt hatte. Alles war so, wie sie es wollte - sie hatte ihren Platz im Leben gefunden. Sie mochte ihre Arbeit, die Kollegen, die ihre Ziele
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