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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Er ist dort. Dort oben.« Sie trieb ihr Pferd zum Galopp an.
    Ein zweiter Schrei ertönte, voller Wut. Und der dritte, hoch und schrill, wurde mit dem Knall eines Schusses zum Schweigen gebracht.
    »Nein!« Halb blind zerrte sie an den Zügeln, um den Bäumen auszuweichen, klammerte sich an ihr Pferd und trieb es durch den Schnee.
    Sie schlug nach Coop, als er sie einholte und nach ihren Zügeln griff. »Lass los. Hau ab! Er hat sie erschossen. Er hat sie erschossen.«
    »Wenn, dann kannst du jetzt auch nichts mehr daran
ändern.« Er nahm Rockys Zügel kurz und sprach beruhigend auf die Pferde ein. »Da oben ist jemand, und zwar bewaffnet. Du galoppierst da nicht rauf und riskierst, dass sich dieses Pferd ein Bein bricht oder du mit dem Leben bezahlst. Bleib stehen und denk nach!«
    »Er hat einen Vorsprung von mindestens fünfzehn, zwanzig Minuten. Sie sitzt in der Falle. Ich muss …«
    »Beruhige dich. Denk nach. Benutz dein Funkgerät. Melde den Vorfall.«
    »Wenn du glaubst, dass ich hier bleibe und abwarte, während er …«
    »Du wirst den Vorfall melden.« Seine Stimme war so kalt und durchdringend wie seine Augen. »Und wir werden diesen Spuren folgen. Eins nach dem anderen. Ruf deine Leute an, lass überprüfen, ob die Kamera noch funktioniert. Bitte sie, den Schuss zu melden. Danach bleibst du hinter mir, denn ich bin derjenige mit einer echten Waffe. Und damit basta! Los, mach schon.«
    Normalerweise hätte sie sich diesen Ton nicht bieten lassen, seine Befehle nicht befolgt. Aber er hatte recht, was die Kamera betraf. Sie zog ihr Funkgerät heraus, während Coop voranritt. »Ich habe noch ein Gewehr dabei, für alle Fälle«, sagte sie.
    Sie erreichte eine sehr verschlafene Tansy. »Hallo, Lil. Wo …«
    »Kontrollier die Kamera. Nummer elf. Die, die ich gestern aktiviert habe. Und zwar sofort.«
    »Klar. Ich habe sie im Auge, seit du angerufen hast. Ich bin nur kurz raus, um nach den Tieren zu sehen, habe Eric mitgebracht, damit … Mist, sie ist schon wieder aus. Bist du …«
    »Jetzt hör mir mal gut zu: Cooper und ich sind etwa
zwanzig Minuten von ihr entfernt. Irgendjemand ist da oben. War da oben. Ein Schuss ist gefallen.«
    »Oh, mein Gott! Du glaubst doch nicht etwa, dass …«
    »Du musst unbedingt die Polizei und den Wildhüter alarmieren. In etwa zwanzig Minuten wissen wir mehr. Gib Matt Bescheid. Wenn sie verwundet ist, bring ich sie mit. Es könnte sein, dass wir einen Hubschrauber brauchen.«
    »Ich kümmere mich darum. Melde dich in regelmäßigen Abständen und sei vorsichtig, Lil.« Der Kontakt wurde unterbrochen, bevor Lil antworten konnte.
    »Wir können schneller reiten«, beharrte Lil.
    »Ja, und mitten ins Fadenkreuz geraten. So habe ich mir den Vormittag eigentlich nicht vorgestellt. Wir wissen nicht, wer da oben ist, geschweige denn, was er vorhat. Wir wissen nur, dass er bewaffnet ist und Zeit genug hatte, zu fliehen oder sich irgendwo zu verstecken und uns aufzulauern.«
    Oder aber er hatte bereits den Rückweg angetreten, dachte Coop, und nahm jetzt ein menschliches Ziel ins Visier. Deshalb konnte er nicht seinem Instinkt folgen und Lil ruhig stellen, sie an einen verdammten Baum fesseln und seinen Weg allein fortsetzen.
    »Von hier aus sollten wir lieber zu Fuß weitergehen.« Er wandte den Kopf, suchte ihren Blick. »So machen wir weniger Lärm und hinterlassen weniger Spuren. Nimm dein Messer, das Betäubungsgewehr und das Funkgerät mit. Wenn irgendwas passiert, rennst du los. Du kennst das Gelände besser als jeder andere. Sieh zu, dass du von hier wegkommst, ruf Hilfe und bleib verschwunden, bis sie da ist. Verstanden?«
    »Wir sind hier nicht in New York. Du bist kein Polizist mehr.«

    Sein Blick war eiskalt. »Hier geht es nicht mehr nur darum, irgendein Tier einzufangen! Wann hörst du endlich damit auf, dich mit jemandem anzulegen, der dir überlegen ist?«
    Weil er recht hatte, stieg sie ab und packte einen Rucksack mit den notwendigen Habseligkeiten. Das Betäubungsgewehr behielt sie in der Hand.
    »Bleib hinter mir«, befahl er.
    Er lief schnell, und sie hielt mit ihm Schritt, etwas anderes hatte er auch nicht erwartet. Dann blieb er stehen, holte seinen Feldstecher hervor und suchte im Schutz des Unterholzes das vor ihnen liegende Grasland ab.
    »Siehst du den Käfig?«
    »Warte.«
    Er sah den zertrampelten Schnee, die Bäume und Felsen. Jede Menge Möglichkeiten, in Deckung zu gehen.
    Er blickte in die andere Richtung. Er hatte zwar keine gute Sicht, aber er

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