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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Er hat sie weiterhin geärgert, vielleicht fand er es so aufregender, wer weiß. Dann hat er sie erschossen. Ziemlich aus der Nähe, würde ich sagen, aber ich bin mir nicht sicher. Wir werden eine Autopsie vornehmen, die Kugel herausoperieren. Die Polizei wird uns sagen können, welche Waffe er verwendet hat.«
    »Dem Klang nach war es eine Handfeuerwaffe. Eine kleinkalibrige, wenn ich mir die Wunde so ansehe.«
    »Du kennst dich da besser aus als ich.«
    Obwohl er wusste, dass ein Tatort nicht betreten werden durfte, ließ er zu, dass sie den Käfig öffnete. Sie legte die Hand auf den zertrümmerten Schädel des jungen Weibchens, das ihrer Schätzung nach gerade mal ein Jahr alt geworden war. Das gelernt hatte zu jagen und durch die Wildnis gestreift war. Das Verstecke gehabt und Gesellschaft gemieden hatte.

    Sie streichelte es. Und als ihre Schultern anfingen zu beben, stand sie auf und verließ das Blickfeld der Kamera. Weil er sonst nichts tun konnte, ging Coop zu ihr, drehte sie zu sich herum und hielt sie in seinen Armen, während sie weinte und weinte.
    Als die Polizei kam, waren ihre Tränen getrocknet, und sie verhielt sich ganz professionell. Er kannte den Sheriff noch aus Kindertagen.
    Er musste jetzt Anfang dreißig sein, schätzte Coop, durchtrainiert und taff und wirkte recht robust in seinen dicken Stiefeln. Er hieß William Johannsen, aber die meisten nannten ihn Willy.
    Während er mit Lil sprach, sah Coop, wie der Hilfssheriff Fotos vom Tatort, vom Käfig und den Spuren machte. Er sah auch, dass Willy eine Hand auf Lils Schulter legte und sie tätschelte, bevor er auf Coop zukam.
    »Cooper.« Willy blieb schweigend neben Coop stehen und betrachtete die tote Wildkatze. »Was für eine schreckliche, hinterhältige Tat. Jagst du?«
    »Nein. Ich konnte noch nie Gefallen daran finden.«
    »Ich erlege jede Saison einen Bock. Ich bin gern draußen in der Natur und messe mich mit ihr. Meine Frau macht tolles Wildragout. Aber auf einen Puma habe ich noch nie Jagd gemacht. Mein Vater jagt nur das, was anschließend gegessen wird, und so hat er mich auch erzogen. Ich hätte keine Lust, einen Puma runterzuwürgen. Ganz schön kalt und windig hier draußen. Lil meinte, deine Pferde stehen noch unten.«
    »Ja. Ich würde sie gerne holen.«
    »Ich begleite dich ein Stück. Sie hat ihren Vater angerufen. Er kommt an die Stelle, an der ihr gestern gezeltet habt, und hilft dir beim Packen.«

    »Sie muss den Puma begleiten.«
    »Ja.« Willy nickte. »Während wir ein paar Schritte gehen, kannst du mir alles erzählen. Ich werde noch weitere Fragen an dich haben, aber die kannst du mir später beantworten, nachdem du zu Hause warst und dich aufgewärmt hast.«
    »Gut. Gib mir eine Minute.«
    Ohne auf seine Erlaubnis zu warten, ging Coop zurück zu Lil. Anders als Willy tätschelte er ihr nicht beruhigend auf die Schulter. In ihren Augen standen keine Tränen, als sie ihn ansah. Aber sie wirkte etwas distanziert. »Ich hol die Pferde und treffe Joe am Zeltlager. Wir bringen deine Ausrüstung mit.«
    »Ich bin dir sehr dankbar, Coop. Keine Ahnung, was ich getan hätte, wenn du nicht dabei gewesen wärst.«
    »Ist schon gut. Ich komme später vorbei.«
    »Das brauchst du nicht …«
    »Ich komme später vorbei.«
    Mit diesen Worten ging er, und Willy schloss sich ihm an.
    »Du warst also bei der Polizei, an der Ostküste.«
    »Ja.«
    »Wie ich hörte, hast du dich selbstständig gemacht.«
    »Ja.«
    »Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie du als Junge hier warst und deine Großeltern besucht hast. Sympathische Leute.«
    »Oh ja.«
    »Warum gibst du mir nicht einen kurzen Überblick über die Situation, Cooper? Da du selbst Polizist warst, brauche ich dir nicht zu sagen, was ich wissen muss.«
    »Lil und ich sind gestern Morgen aufgebrochen, so gegen
acht, vielleicht kurz nach acht. Wir haben einen Teil der Ausrüstung bei den Zelten am Fluss gelassen und kamen vor elf hier an. Kurz vor elf, würde ich sagen.«
    »Das ging aber schnell.«
    »Die Pferde sind gut, und sie kennt den Weg. Sie hat eine Kamera hier oben. Jemand hat das Vorhängeschloss der Abdeckung aufgebrochen und die Kamera ausgemacht. Und zwar schon vor ein paar Tagen. Lil hat sie wieder angeschaltet. Wir haben die Fußspuren des Mannes gesehen, der das getan hat. Etwa Schuhgröße dreiundvierzig, würde ich sagen.«
    Willy nickte und schob seinen Stetson gerade. »Wir werden das überprüfen.«
    »Wir bauten die Käfigfalle auf, legten den Köder

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