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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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konnte einen Teil des Käfigs und der Katze und das Blut im Schnee ausmachen.
    »Ich kann von hier aus nichts Genaues erkennen. Aber sie ist tot.«
    Lil schloss einen Moment lang die Augen. Die Trauer auf ihrem Gesicht sah Coop trotzdem. »Wir gehen so, dass wir hinter dem Käfig hervorkommen. So haben wir mehr Deckung.«
    »Einverstanden.«
    Der Weg war mühsamer, und sie hatten mit dem steilen Hang, knietiefem Schnee und dem rutschigen, unebenen Gelände zu kämpfen.
    Sie schlug sich durchs Unterholz und ließ sich von Coop helfen, wenn es nötig war.

    In der klaren, kühlen Luft roch sie das Blut und spürte die Anwesenheit des Todes.
    »Ich gehe zu ihr.« Lils Stimme klang ganz ruhig. »Wenn er sich hier irgendwo verstecken würde, hätte er uns längst kommen gehört und Zeit genug gehabt, uns aus der Deckung heraus abzuknallen. Er hat ein in die Falle gegangenes Tier erschossen. Er ist ein Feigling. Er ist weg.«
    »Kannst du ihr helfen?«
    »Das wage ich zu bezweifeln, aber ich werde nach ihr sehen. Er hätte dich gestern Nacht erschießen können, als du dein Zelt verlassen hast.«
    »Ich gehe vor dir. Keine Widerrede.«
    »Das ist mir egal. Los, mach schon. Ich muss zu ihr.«
    Was für ein Unsinn, dachte er. Ein unnötiges Risiko. Aber dann musste er wieder daran denken, wie er Lil geholfen hatte, den Käfig aufzubauen. Wie er zugesehen hatte, als die Falle zuschnappte.
    Er konnte die Katze nicht einfach liegenlassen.
    »Vielleicht solltest du ein paar Mal in die Luft schießen, damit er weiß, dass wir auch bewaffnet sind.«
    »Das könnte er als Provokation auffassen.« Er sah sich nach ihr um. »Du glaubst, dass es einfacher ist, ein in der Falle sitzendes Tier oder wenigstens ein Tier zu erschießen als einen Menschen. Aber da täuschst du dich. Das kommt ganz auf den Schützen an. Bleib hinter mir und in Deckung, bis ich etwas anderes sage.«
    Er verließ den Schutz des Unterholzes.
    Seine Haut begann zu prickeln, seine Muskeln verhärteten sich. Er war schon einmal angeschossen worden - eine Erfahrung, die er nicht noch einmal erleben wollte.
    Über ihren Köpfen kreiste ein schreiender Habicht.
Coop musterte die Bäume. Eine Bewegung ließ ihn die Waffe hochreißen. Ein Maultierhirsch stapfte durch den Schnee und führte seine Herde an.
    Coop drehte sich um und ging zum Käfig.
    Er hatte nicht erwartet, dass sie hinter ihm bleiben würde, und damit hatte er sich auch nicht getäuscht. Sie überholte ihn und kniete sich auf den gefrorenen Boden.
    »Würdest du die Kamera anschalten? Falls er sie nicht kaputt gemacht hat, meine ich. Wir müssen das dokumentieren.«
    Die Katze lag im Käfig. Blut befleckte den Boden. Sie musste sich zurückhalten, um nicht den Käfig zu öffnen, das Tier zu streicheln, zu trauern, zu weinen. Stattdessen nahm sie Kontakt zum Reservat auf.
    »Tansy, wir machen die Kamera wieder an. Das Weibchen wurde erschossen. Ein Kopfschuss. Es ist tot.«
    »Oh, Lil.«
    »Mach die Anrufe und fertige eine Kopie des Videos an. Wir brauchen Polizei hier oben und eine Möglichkeit, das Tier abzutransportieren.«
    »Ich kümmere mich sofort darum. Es tut mir so leid, Lil.«
    »Ja. Mir auch.«
    Sie legte auf und sah zu Coop hinüber. »Was ist mit der Kamera?«
    »Einfach nur ausgeschaltet, wie beim letzten Mal.«
    »Es gibt eine kurze Puma-Jagdsaison. Aber die ist vorbei. Außerdem ist das Land hier Privatbesitz und noch dazu eingezäunt. Er hatte kein Recht dazu.«
    Obwohl ihre Stimme fest blieb, war sie ganz blass, ihre Augen wirkten wie zwei tiefschwarze Brunnen.
    »Selbst wenn sie nicht wehrlos in der Falle gesessen
hätte, hatte er kein Recht dazu. Ich kann die Jäger verstehen. Sie jagen, um die erlegten Tiere anschließend zu essen, als Freizeitsport oder um das ökologische Gleichgewicht zu wahren. Aber das hier war keine Jagd. Das war Mord. Er hat ein gefangenes Tier erschossen. Eines, das ich gefangen habe. Ich bin dafür verantwortlich.«
    »Du wirst dir doch nicht die Schuld daran geben!«
    »Nein.« In ihren Augen stand die blanke Wut. »Der Mistkerl, der zum Käfig gegangen ist und ihr eine Kugel in den Kopf gejagt hat, ist schuld. Aber ich habe dazu beigetragen. Ich habe es überhaupt erst ermöglicht.«
    Sie hockte sich auf die Fersen und atmete tief durch. »Er scheint den Pfad hochgekommen zu sein. Dann hat er die Wiese überquert und die Kamera ausgeschaltet. Er ist um den Käfig herumgegangen, hat sie sich angesehen, sie geärgert. Sie hat einen Warnschrei losgelassen.

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