Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
bestanden hatten. Aber Tansy war ihm in Sachen Bildung
um Längen voraus, sie besaß alle möglichen College-Abschlüsse. Doch auch das gefiel ihm an ihr - der intelligente Ausdruck und die Güte in ihren Augen.
Er hatte gesehen, wie sie mit Tieren umging. Ganz sanft. Farley mochte es nicht, wenn man Tieren Schmerzen zufügte.
Und außerdem war sie so sexy, dass ihm das Blut in den Schläfen - und nicht nur dort - pochte, sobald er in ihrer Nähe war.
So wie jetzt zum Beispiel.
Er richtete sich auf und wünschte, er wäre nicht so ein halbes Hemd gewesen.
»Da achtet jemand wirklich auf seine Körperpflege, was?« Bis er genügend Mut gesammelt hatte, um sich neben sie zu setzen, blieb Farley neben dem Käfig stehen und sah dem alten Burschen beim Waschen zu.
Auch Boris hatte er einmal berührt, als Tansy ihn betäubt und Matt seine noch verbliebenen Zähne gesäubert hatte. Das war wirklich eine irre Erfahrung gewesen, einen echten König des Dschungels zu streicheln.
»Heute geht es ihm gut. Er hatte großen Appetit. Und ich habe schon befürchtet, der Gute übersteht den Winter nicht, damals, als er die Nierenbeckenentzündung hatte. Aber er hält sich wacker.«
Sie sprach, als wenn nichts wäre - aber er wusste es besser, er kannte ihre Stimme. Er hörte, dass sie kurz davor war, in Tränen auszubrechen.
»Kopf hoch.«
»Tut mir leid.« Sie machte eine hilflose Geste. »Wir haben heute alle einen harten Tag. Erst war ich vor allem wahnsinnig wütend. Dann habe ich mich hierhergesetzt und …« Sie zuckte die Achseln.
Jetzt brauchte er keinen Mut mehr, um sich neben sie zu setzen. Ihre Tränen waren Grund genug. »Vor ungefähr fünf Jahren wurde mein Hund überfahren. Ich hatte ihn noch gar nicht so lange, erst ein paar Monate. Ich stand am Straßenrand und habe geweint wie ein kleines Kind.«
Er legte den Arm um ihre Schultern, saß einfach neben ihr und beobachtete den Tiger.
»Ich wollte Lil nicht begegnen, bis ich mich wieder beruhigt habe. Dass ich mich auch noch an ihrer Schulter ausweine, kann sie jetzt wirklich nicht gebrauchen.«
»Ich kann dir meine anbieten.«
Trotz seines aufrichtigen Angebots machte sein Herz erneut einen Sprung, als sie ihren Kopf auf seine Schulter sinken ließ.
»Ich habe Lil getroffen.« Er sprach bewusst schnell, bevor er vor lauter Aufregung wieder einen Blackout bekam. »Ich soll dir ausrichten, dass wir heute etwas früher Schluss machen, ihr sollt alle nach Hause gehen.«
»Es ist nicht gut, wenn sie heute alleine ist.«
»Ich werde hier übernachten und es mir in der zweiten Hütte gemütlich machen.«
»Sehr gut. Da bin ich aber froh. Das ist wirklich nett von dir, Farley, dass du …«
Sie hob ihr Gesicht, und er senkte seines. In diesem Moment verlor er sich in ihren Augen, und aus freundschaftlichem Trost wurde eine Umarmung. »Meine Güte, Tansy«, brachte er gerade noch heraus und presste seinen Mund auf ihren.
Er fühlte sich weich und süß an. Wie heiße Kirschen. Jetzt, wo er ihr so nahe war, sog er sehnsüchtig ihren Duft ein und fühlte die Wärme ihrer Haut.
Der Mann, der sie küssen durfte, würde nie mehr frieren müssen, dachte er.
Sie beugte sich vor, er spürte, wie sie näher kam. Er fühlte sich stark und selbstbewusst.
Dann zog sie sich abrupt zurück. »Farley, das … das geht nicht.«
»Ich wollte das nicht. Nicht so.« Er konnte nicht anders, er musste ihr einfach übers Haar streichen. »Ich wollte die Situation nicht ausnutzen.«
»Schon gut.«
Sie klang nervös, ihre Augen waren weit aufgerissen. Er musste lächeln.
»Das war schön. Ich wollte dich schon seit einer Ewigkeit küssen und fürchte, ich will es gleich wieder.«
»Bitte nicht.« Ihre Stimme überschlug sich, als hätte er sie mit einem Stock gepiekt. »Das darfst du nicht. Das dürfen wir nicht.«
Sie stand auf, und er erhob sich ebenfalls, wenn auch viel langsamer. »Ich glaube, du magst mich.«
Sie wurde rot - mein Gott, sah das hübsch aus - und begann, an den Knöpfen ihrer Jacke herumzuspielen. »Natürlich mag ich dich.«
»Das heißt, dass auch du manchmal davon träumst, mich zu küssen. Ich steh voll auf dich, Tansy. Du vielleicht nicht, aber ein bisschen schon.«
Sie zog ihren Mantel zu und spielte nach wie vor an ihren Knöpfen herum. »Ich träume nicht davon, dass …«
»Ich habe dich noch nie so durcheinander erlebt. Vielleicht sollte ich dich noch mal küssen.«
Die Hand, die gerade noch an den Knöpfen herumgespielt hatte, stieß
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