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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Hör mal, du musst nicht bleiben«, hob sie an, als er seine Jacke auszog. »Es
passt schon jemand auf mich auf, wie du gesehen hast. Wir hatten beide einen langen Tag.«
    »Ja. Und ich habe Hunger.« Er nahm ihr den Topf ab und ging nach hinten in ihre Küche.
    Sie fluchte leise, aber sie hatte die Gastfreundschaft mit der Muttermilch aufgesogen. Jeder Besucher, und sei er auch noch so unwillkommen, bekam etwas zu essen und zu trinken. Das gehörte sich einfach so.
    Er hatte bereits ihren Ofen angemacht und stellte den feuerfesten Topf hinein. Ganz so, als wäre sie hier der Gast, dachte sie.
    »Es ist noch warm, wird also schnell heiß werden. Hast du Bier da?«
    Als Gast wartet man eigentlich, bis man etwas angeboten bekommt, dachte sie widerwillig. Sie öffnete energisch die Kühlschranktür und nahm zwei Bierflaschen heraus.
    Coop öffnete eine und reichte sie ihr. »Schön hast du’s hier.« Er lehnte sich zurück und genoss den ersten kalten Schluck, während er sich kurz umsah. Obwohl die Küche klein war, gab es viele Schränke mit Glasfront, offene Regale und eine großzügige schieferfarbene Arbeitsplatte. Ein kleiner Tisch vor einer Eckbank bot genügend Platz, um daran zu essen.
    »Kochst du?«
    »Wenn ich Hunger habe.«
    Er nickte. »Bei mir wird es ganz ähnlich aussehen, wenn die Baracke erst mal fertig ist.«
    »Was willst du hier, Cooper?«
    »Ein Bier trinken. Und in zwanzig Minuten werde ich vor einem Teller Hühnerfrikassee sitzen.«
    »Mach dich nicht lächerlich.«

    Er musterte sie und prostete ihr zu. »Ich bin aus zwei Gründen hier, vielleicht auch aus drei. Nach allem, was passiert ist, wollte ich wissen, wie es dir geht und wie du hier lebst. Außerdem hat mich Joe gebeten, auf dich aufzupassen, und ich habe es ihm versprochen.«
    »Um Himmels willen!«
    »Ich habe es ihm versprochen«, wiederholte Coop. »Also müssen wir uns wohl oder übel damit abfinden. Und der dritte Grund ist der: Nur weil sich die Dinge zwischen uns nun mal so entwickelt haben, heißt das noch lange nicht, dass du mir nicht wichtig bist. Da täuschst du dich.«
    »Es geht nicht darum, wie sich die Dinge zwischen uns entwickelt haben, sondern darum, wie sie sind.« Nur darauf kam es an, dachte sie. »Wenn du meinen Eltern weismachen willst, dass du auf mich aufpasst, und sie das beruhigt - von mir aus. Aber du musst nicht auf mich aufpassen. Das Gewehr da draußen ist geladen, und ich kann damit umgehen.«
    »Hast du schon einmal auf einen Menschen geschossen?«
    »Bisher nicht. Und du?«
    »Das ist nämlich etwas völlig anderes«, sagte er anstelle einer Antwort. »Zu wissen, dass man auch abdrücken kann. Du steckst in Schwierigkeiten, Lil.«
    »Was heute passiert ist, heißt nicht …«
    »Er war wieder beim Zeltplatz, während wir oben bei dem Puma waren. Er hat die Zelte aufgeschlitzt und Ausrüstungsgegenstände in den Fluss geworfen.«
    Sie atmete langsam ein und aus, um sich zu beruhigen.
    »Das wusste ich gar nicht.«
    »Deswegen sage ich es dir jetzt. Er hat das T-Shirt rausgesucht,
das du am Vortag anhattest, und es mit Blut beschmiert. Das ist eine private Fehde.«
    Ihre Knie wurden weich, deshalb machte sie einen Schritt zurück und ließ sich auf die Bank sinken. »Ich versteh das alles nicht.«
    »Das musst du auch nicht. Wir werden hier sitzen, Lucys berühmtes Hühnerfrikassee essen, und ich werde dir ein paar Fragen stellen.«
    »Warum vernimmt mich Willy nicht?«
    »Das wird er noch. Aber heute Abend stelle ich die Fragen. Wo ist der Franzose?«
    »Wer?« Sie hatte Schwierigkeiten, die Bedeutung seiner Worte zu erfassen, und fuhr sich mit beiden Händen durchs Haar. »Jean-Paul? Er ist … in Indien, soweit ich weiß. Warum?«
    »Gab es Streit zwischen euch?«
    Sie starrte ihn an und brauchte einen Moment, bis sie begriff, dass er nicht aus Neugier fragte, sondern als Polizist. »Wenn du glaubst, dass Jean-Paul etwas damit zu tun hat, irrst du dich. Er würde kein gefangenes Tier töten und mir auch niemals weh tun. Er ist ein netter Kerl, und er liebt mich. Zumindest hat er mich mal geliebt.«
    »Du sprichst in der Vergangenheitsform?«
    »Wir sind nicht mehr zusammen.« Wieder machte sie sich klar, dass er sie das nicht aus einem persönlichen Interesse heraus fragte, und presste ihre Finger gegen die geschlossenen Lider. »Kurz bevor ich nach Südamerika aufgebrochen bin, haben wir uns getrennt. Wir sind nicht im Streit auseinandergegangen, und im Moment ist er für ein Projekt in

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