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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ist. Er hat wahrscheinlich kaum Spuren hinterlassen, aber die Polizei soll sich hier gründlich umsehen.«
    »Das weißt du besser als ich.« Joes Atem ging unregelmäßig, als er seinen Hut abnahm und sich ein, zwei Mal mit der behandschuhten Hand durchs Haar fuhr. »Meine Güte, Cooper. Oh Gott, ich mache mir solche Sorgen um mein Mädchen.«
    Ich mir auch, dachte Coop. Ich mir auch.

10
    L il verdrängte sämtliche Gefühle, als sie Matt bei der Autopsie assistierte. Einer der Hilfssheriffs stand daneben und wurde währenddessen ganz grün im Gesicht. Unter anderen Umständen hätte sie sich über seine Reaktion sogar amüsiert.
    Aber das Blut an ihren Händen hatte sie zum Teil mitverschuldet, davon ließ sie sich von niemandem abbringen.
    Trotzdem nahm die Forscherin in ihr Blut- und Haarproben von dem Kadaver, so wie sie es am lebenden Tier hatte tun wollen. Sie würde sie analysieren und die Daten in ihre Unterlagen aufnehmen, sie für ihre Forschung, ihre Studie verwenden.
    Als der Tierarzt die Kugel entfernte, hielt sie ihm das Edelstahltablett hin. Ein fast schon fröhliches Klirren ertönte, als Matt sie fallen ließ. Der Hilfssheriff versiegelte und beschriftete sie noch vor Ort.
    »Sieht aus wie ein 32.er«, sagte er und schluckte. »Ich sehe zu, dass die hier zu Sheriff Johannsen kommt. Sie betrachten sie als Todesursache, stimmt’s, Dr. Wainwright?«
    »Eine Kugel im Hirn ist normalerweise eine Todesursache. Ich kann bisher keine anderen Verletzungen erkennen.
Ich werde das Tier aufschneiden und gründlich untersuchen. Aber was Sie da in der Hand halten, hat es umgebracht.«
    »Einverstanden, Sir.«
    »Den Autopsiebericht schicken wir dann an das Büro des Sheriffs«, erklärte Lil. »Sämtliche Unterlagen.«
    »Dann geh ich mal.« Er rannte los.
    Matt tauschte die Pinzette gegen das Skalpell. »Seinem Gewicht, seiner Größe und seinem Gebiss nach würde ich dieses Weibchen auf zwölf bis fünfzehn Monate schätzen.« Er sah Lil fragend an.
    »Ja. Sie ist nicht trächtig - wobei du das noch überprüfen wirst - und scheint in letzter Zeit keine Jungen geworfen zu haben. Somit ist es nicht sehr wahrscheinlich, dass sie sich in diesem Herbst gepaart hat, denn dafür war sie noch zu jung. So wie es aussieht, war sie bei guter Gesundheit.«
    »Lil, du musst das nicht tun. Du musst nicht dabei sein.«
    »Oh doch.« Sie verbot sich jedes Gefühl und sah zu, wie Matt den ersten Schnitt ansetzte.
    Als es vorbei war, sämtliche Daten erhoben und alle Schlussfolgerungen gezogen waren, brannten ihre Augen, und ihr Hals kratzte. Außerdem schlugen ihr der Stress und die Trauer auf den Magen. Sie wusch sich mehrmals gründlich die Hände, bevor sie in ihr Büro ging.
    Sobald Lucius sie sah, füllten sich seine Augen mit Tränen.
    »Es tut mir leid. Ich kann es immer noch nicht richtig fassen.«
    »Ist schon gut. Heute ist einfach kein guter Tag.«
    »Ich wusste nicht, ob ich was auf die Website stellen soll. Irgendeine Erklärung oder …«

    »Keine Ahnung.« Sie schlug die Hände vors Gesicht. So weit hatte sie noch gar nicht gedacht. »Vielleicht sollten wir das tatsächlich tun. Sie wurde ermordet. Die Leute sollten wissen, was ihr zugestoßen ist.«
    »Ich kann einen Text formulieren, den du dann gegenliest.«
    »Ja, tu das bitte, Lucius.«
    Mary Blunt, die zwar recht kräftig gebaut, aber eine umso mitfühlendere Seele war, erhob sich von ihrem Schreibtisch, um heißes Wasser in einen Becher zu gießen. »Hier ist Tee. Trink das«, befahl sie und drückte ihn Lil in die Hand. »Und dann geh für eine Weile nach Hause. Es gibt nichts, was du hier tun müsstest. Der Tag ist so gut wie gelaufen. Soll ich nachher vorbeikommen und dir etwas zu essen machen?«
    »Ich bringe jetzt sowieso nichts runter, Mary, trotzdem vielen Dank. Matt erledigt den Papierkram und stellt die Unterlagen zusammen. Kannst du sie auf dem Heimweg bei Willy vorbeibringen?«
    »Selbstverständlich.« Mary, die sie mit ihren haselnussbraunen Augen besorgt über den Rand ihrer Lesebrille hinweg musterte, legte Lil kurz einen Arm um die Schulter. »Die finden diesen widerlichen Feigling, Lil, verlass dich drauf!«
    »Na hoffentlich.« Weil er schon mal da war, trank sie den Tee, und auch, weil Mary darauf achtete, dass sie ihn trank.
    »Nächste Woche steht die Führung für die Pfadfinder an. Ich kann den Termin verschieben, wenn du noch etwas mehr Zeit brauchst.«
    »Nein, lass uns ganz normal weitermachen.«
    »Gut, einverstanden. Ich

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