Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills
in Frieden. Lass mich in Frieden!«
Sie ging die Treppe hinauf in ihr Zimmer, wo sie die Tür hinter sich zumachte und absperrte.
14
A m nächsten Morgen wartete Lil, bis Coop den Motor anließ, bevor sie herunterkam. Das bedeutete zwar, dass sie sich verspätete, aber es ersparte ihr auch jede Menge Ärger.
Eingeschlossen in ihrem Zimmer, hatte sie noch lange gearbeitet und nachgedacht. Und zwar mit einem klaren Kopf.
Noch bevor sie in die Küche kam, roch sie den Kaffee - und sah darin durchaus etwas Gutes. Wenn er bei ihr übernachtete, hatte das Nachteile, aber zugegebenermaßen auch Vorteile.
Ihre Küche war sauber. Der Mann war nicht schlampig. Und der Kaffee war heiß und stark, genau so, wie sie ihn mochte. In der morgendlichen Stille frühstückte sie ihre Haferflocken. Als sie damit fertig war, wurde es langsam hell, und die Praktikanten und Mitarbeiter fanden sich nach und nach im Reservat ein.
Die Gehege und Ställe mussten ausgemistet und desinfiziert werden. Die Praktikanten würden von jedem Tier Kotproben einsammeln, die auf Parasiten getestet wurden.
Xenas Bein musste untersucht werden. Dafür musste
die alte Wölfin betäubt und auf die medizinische Station gebracht werden. Während der Betäubung würde man sie gleich gründlich untersuchen und ihr Blut abnehmen.
Die Kleintiere des Streichelzoos mussten gefüttert und gepflegt werden, sie brauchten auch eine frische Lage Stroh. Die Pferde benötigten Futter und Wasser, mussten bewegt und gestriegelt werden. Schon die körperliche Anstrengung ihrer morgendlichen Routine sorgte dafür, dass jegliche Anspannung von ihr abfiel.
Als der Vormittag zur Hälfte um war, hatte sie bereits einige Praktikanten damit beauftragt nachzusehen, ob genügend Zäune, Pfosten und andere Materialien für das vorläufige Jaguargehege vorrätig waren. Danach ging Lil in ihr Büro und rief in Butte an.
Nachdem sie alles so gut wie möglich organisiert hatte, suchte sie nach Tansy.
»Ein Grundschulausflug«, erklärte ihr diese und zeigte auf die Kinder, die gerade den Weg entlanggeführt wurden. »Ich habe Eric und Jolie auf sie losgelassen. Sie sind ein gutes Team. Du siehst übrigens nicht so aus, als hättest du viel Schlaf bekommen.«
»Hab ich auch nicht. Ich habe gearbeitet, gerechnet, kalkuliert und geplant. Ich muss gleich in die Stadt und den hier einlösen.«
Sie zog den Scheck aus ihrer Tasche und wedelte damit herum.
»Was ist denn das … meine Güte!«
Tansy schlang die Arme um Lil, und die beiden führten einen Freudentanz auf. »Lil, das ist ja unglaublich, wirklich fantastisch und völlig unerwartet. Ist der von Coop? Und wie viele sexuelle Dienstleistungen musstest du ihm dafür versprechen? Hat der so viel Geld?«
»Ich habe keinerlei sexuelle Dienstleistungen versprochen. Aber für so eine Summe hätte ich es glatt getan. Ja, er scheint tatsächlich so viel Geld zu haben. Wer hätte das gedacht?«
»Hat er noch mehr davon? Wir können ja beide unsere Dienste anbieten. Ich bin dabei!«
»Das heben wir uns für ein andermal auf.« Weil sie es immer noch kaum glauben konnte, zählte Lil erneut die Nullen. »In Gedanken habe ich diesen Betrag heute Nacht schon zehn Mal ausgegeben. Ich habe Angebote für eine neue Alarmanlage, für Sicherheitsbeleuchtung, Überwachungskameras und ein neues Tor eingeholt. Mal sehen, wie weit wir damit kommen. Außerdem bekommen wir aus Montana noch eine Spende über zehn Riesen, unter der Bedingung, dass wir einen Teil davon verwenden, um Cleo im Frühling ein schickes neues Zuhause zu bauen.«
»Wenn es schon mal Geld regnet, dann richtig!«
»Meine Mutter sagt immer, das Leben ist ein einziges Geben und Nehmen. Ich hoffe nur, dass wir uns mit dem Geld das Schlimmste vom Hals schaffen können. Matt hat mit dem Tierarzt in Butte telefoniert, und es sieht gut aus. Ich kümmere mich um die Genehmigungen, die Papiere und den Transport.«
»Meine Güte, Lil, wir bekommen einen Jaguar. Einen schwarzen Jaguar!«
»Und ich will, dass du nach Montana fährst und Cleo in ihr neues Zuhause bringst.«
»Gern, aber normalerweise kontrollierst du doch die Tiere.«
»Ich kann hier jetzt nicht weg, Tansy, nicht einmal für zwei, drei Tage.«
Sie ließ ihren Blick über das Gelände, die Menschen
und Tiere schweifen. »Ich darf einfach nicht riskieren, dass während meiner Abwesenheit irgendwas passiert. Und da alles ganz schnell gehen muss, möchte ich beim Aufbau des vorläufigen Geheges helfen und das
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