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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Lillian.«
    Sie schloss kurz die Augen, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen und etwas Logisches zu sagen. »Dieses Arrangement ist ebenso peinlich wie unnötig.«
    »Warum?«
    »Warum? Weil wir eine gemeinsame Vergangenheit haben, weil wir … mal was miteinander hatten. Ist dir eigentlich klar, dass alle Welt glaubt, wir schlafen miteinander?«
    »Ich glaube nicht, dass uns alle Welt kennt, geschweige denn ein besonderes Interesse an uns hat. Und selbst wenn, na und?«
    Sie suchte krampfhaft nach einer Antwort. »Vielleicht möchte ich ja mit jemand anderem schlafen, und du stehst mir im Weg.«
    Diesmal nahm Coop einen extra langen, großen Schluck von seinem Bier. »Und wo ist der Kerl, bitteschön?«
    »Gut, vergiss es. Vergiss es einfach.«
    »Gern. Diesmal bist du mit Essenaufwärmen dran.«
    » Siehst du? «, sagte sie mit erhobenem Zeigefinger. »Da haben wir’s! Was soll das Gerede von ›du bist dran‹? Das ist mein Haus, einzig und allein mein Haus. Und dann komme ich nach Hause und sehe, dass du auf meinem Sofa sitzt, deine Füße auf meinen Couchtisch gelegt hast und mein Bier trinkst …«
    »Das Bier habe ich gekauft.«
    »Du willst mich einfach nicht verstehen.«
    »Ich verstehe dich sehr gut. Du willst mich nicht hierhaben.
Aber was du nicht verstehst, ist, dass mir das egal ist. Du bleibst nicht allein, bis der Spuk vorbei ist. Ich habe Joe versprochen, auf dich aufzupassen, und damit basta.«
    »Ich kann auch einen der Praktikanten bitten, in der Hütte nebenan zu übernachten, wenn dich das beruhigt.«
    Ein Hauch von Ungeduld zeigte sich auf seinem Gesicht. »Könnte es sein, dass deine Praktikanten im Durchschnitt zwanzig Jahre alt sind? Komisch, dass ich die Vorstellung, wie du von einem Collegejüngelchen beschützt wirst, nicht gerade beruhigend finde. Wenn du einfach akzeptierst, dass ich hierbleibe, bis das Problem gelöst ist, kannst du dir einigen Ärger ersparen. Hast du die Liste schon gemacht?«
    Genau das »bis« war ja das Problem. Er würde bleiben, bis … bis er nicht mehr konnte, bis er beschloss weiterzuziehen, bis er eine andere fand.
    »Lil?«
    »Was ist?«
    »Hast du diese Liste gemacht?«
    »Welche Liste?« Als er grinste, fiel ihr alles wieder ein. »Nein, ich habe keine verdammte Liste erstellt. Ich hatte weiß Gott Besseres zu tun.« Obwohl sie wusste, dass sie sich damit mehr oder weniger geschlagen gab, setzte sie sich auf den Boden. »Wir haben zwei 32.er aus dem Grauwolf geholt.«
    »Ich weiß.«
    »Die Kugeln werden noch ballistisch untersucht, aber im Grunde wissen wir, dass sie aus derselben Waffe, von demselben Mann stammen.«
    »Das sind doch gute Neuigkeiten. Wenn es zwei Schützen gäbe, müsstest du dir noch mehr Sorgen machen.«

    »So habe ich das noch nie gesehen. Na prima.«
    »Du musst dich besser schützen.«
    »Ich kümmere mich darum. Mehr Überwachungskameras, mehr Lampen, eine bessere Alarmanlage. Die Gesundheit und Sicherheit meiner Tiere haben oberste Priorität, aber es fehlt mir einfach an Geld.«
    Er sprang auf, griff in seine hintere Hosentasche und zog einen Scheck heraus. »Eine kleine Spende.«
    Sie musste lächeln und schämte sich. Er war so nett und aufmerksam, während sie ihn bloß angiftete. »Die ich dankbar annehme. Allerdings habe ich mir heute mehrere Angebote machen lassen und …«
    Sie warf einen Blick auf den Scheck und wäre beinahe in Ohnmacht gefallen. Sie blinzelte mehrfach, aber die Anzahl der Nullen blieb unverändert. »Was soll denn das?«
    »Ich dachte, wir wären uns einig, dass das eine Spende ist. Würdest du jetzt endlich das Essen aufwärmen, das mir deine Mutter mitgegeben hat?«
    »Wo zum Teufel hast du das Geld her? Du kannst das unmöglich einfach so herschenken. Ist dieser Scheck wirklich gedeckt?«
    »Das ist ein Teil meines Familienerbes. Aus dem Familientrust. Mein Vater hat versucht, es mir vorzuenthalten, aber alle fünf Jahre tröpfelt doch etwas davon auf mein Konto.«
    »Tröpfeln, nennst du das«, flüsterte sie. »Für mich ist das ein Riesenbetrag.«
    »Wenn ich fünfunddreißig bin, muss er noch mehr lockermachen. Den Rest kann er einbehalten, bis ich vierzig bin, und das wird er auch. Es ärgert ihn zu Tode, dass er mich nicht völlig enterben kann. Ich bin eine Riesenenttäuschung
für ihn, in jeglicher Hinsicht. Aber das beruht wohl auf Gegenseitigkeit.«
    Das Strahlen, das die Spende ausgelöst hatte, wich Mitgefühl. »Es tut mir leid, dass sich dein Verhältnis zu deinem Vater nicht

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