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Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills

Titel: Lockruf der Gefahr - Lockruf der Gefahr - Black Hills Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vor dem Haus deiner Großeltern. Vielleicht hätte sie es auch bis zu der Haltestelle geschafft, an der die Silverstone-Kinder den Schulbus nehmen. Und all das, während ich hier sitze und auf Hilfe warte.«
    »Wenn du nicht allein gewesen wärst, hättest du auch nicht auf Hilfe warten müssen.«
    »Soll ich zugeben, dass ich den Mistkerl unterschätzt habe? Ja, das habe ich.« Wut, aber auch so etwas wie eine Entschuldigung stand in ihren Augen. »Ich habe mich getäuscht. Furchtbar getäuscht, und dieser Fehler hätte Menschen das Leben kosten können. Ich hätte nie so etwas erwartet, nie damit gerechnet. Verdammt, Cooper, du vielleicht? Du weißt genau, dass ich die Vorsichtsmaßnahmen verbessern wollte. Ich habe dir schließlich von den Alarmanlagen erzählt, die ich recherchiert habe.«
    »Stimmt genau. Damals, als du bei mir vorbeikamst, um mir auszurichten, dass Farley bei dir ist und ich nicht gebraucht werde.«
    Sie bekam Herzklopfen und senkte den Blick. »Es war praktischer so, schließlich wollte Farley sowieso frühmorgens vom Reservat aus aufbrechen. Mehr nicht.«
    »Quatsch. Meine Güte, Lil, glaubst du, es ist mir wichtiger, mit dir ins Bett zu gehen, als dich in Sicherheit zu wissen?«
    »Nein, natürlich nicht.« Sie sah ihn erneut an. »Wirklich
nicht. Coop, ich habe dich angerufen. Noch bevor ich Willy anrief.«
    »Weil ich näher bei dir wohne. Weil es praktischer war und du deine Eltern nicht beunruhigen wolltest.«
    Sie hörte die Bitterkeit in seiner Stimme und konnte sie ihm nicht verdenken. »Das stimmt, aber auch, weil ich mich auf dich verlassen kann. Weil ich weiß, dass du für mich da bist.«
    »Zu Recht. Und nur damit du’s weißt: Das Thema Sex ist ein für alle Mal vom Tisch.«
    »Wie bitte?«
    »Und das sagst ausgerechnet du?« Als er das sagte und seinen Kopf schüttelte, hatte seine Wut bereits sichtlich nachgelassen.
    »Ja. Nein. Ich meine, ich verstehe dich nicht.«
    »Ganz einfach: Sex ist kein Thema mehr. Ich werde dich nicht anrühren. Ich werde dich nicht darum bitten. Und ich werde rund um die Uhr hier sein, Tag für Tag. Und wenn das nicht geht, wird jemand anders hier sein.« Er stand auf. »Ich muss jetzt los. Am besten, du redest mit deinen Eltern, bevor es andere tun.«

15
    E r hätte sie genauso leicht töten können wie das Elchkalb. Er hätte einfach nur draufhalten müssen, und sie wäre zu Boden gegangen. Dann hätte sich der Tiger auf sie gestürzt, großartig! Ein Beinschuss, überlegte er und malte sich das Szenario genüsslich aus. Kein tödlicher Schuss, sondern nur einer, der sie zu Fall gebracht hätte. Hätte der Tiger den Elch gegen die Frau eingetauscht?
    Bestimmt.
    Wäre das nicht fantastisch gewesen?
    Aber er hatte andere Pläne. Außerdem war es interessant und sehr unterhaltsam gewesen, sie zu beobachten. Sie hatte ihn überrascht, das musste er zugeben. Sogar noch nach dem, was er bereits über sie wusste und was er beobachtet hatte. Er hätte nicht gedacht, dass sie so schnell reagieren würde, so fest entschlossen, und auch nicht, dass sie sich so geschickt an die Katze heranschleichen würde.
    Er hatte sie und den Ausgang seines Experiments sich selbst überlassen. Und der Katze.
    Sie hatte Mut bewiesen, was er bewunderte, und einen kühlen Kopf bewahrt. Diese Charakterzüge hatten sie noch einmal mit dem Leben davonkommen lassen.

    Die meisten anderen, auf die er Jagd gemacht hatte, waren eine lächerlich leichte Beute gewesen. Das erste Mal war reiner Zufall gewesen, wirklich. Es war aus einem Impuls heraus geschehen, es hatte sich einfach so ergeben. Aber dieser Vorfall hatte ihn im wahrsten Sinne des Wortes geprägt. Seinem Leben einen Sinn gegeben, den es vorher nie gehabt hatte. Für ihn war das eine Möglichkeit, seine Vorfahren zu ehren.
    Er hatte den Sinn seines Lebens im Tod gefunden.
    Die letzte Jagdetappe würde sich deutlich komplizierter gestalten. Aber das verschaffte ihm eine ganz besondere Befriedigung. Wenn es so weit sein würde, würde er sich wirklich mit ihr messen können. Und erst das würde ihm echte Genugtuung verschaffen, da war er sich sicher. Mehr als die beiden Tölpel von Hilfssheriffs, die da draußen auf seinen Spuren herumtrampelten.
    Er konnte sie ohne Probleme ebenfalls ausschalten. Er hatte sich zurückgezogen, hatte sie von hinten umkreist und sie beobachtet wie ein von seiner Herde getrenntes Wild. Er konnte sie beide ausschalten und wäre bereits kilometerweit weg, bevor es jemand merkte.
    Die

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